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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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würde er ein gewaltiges Opfer erbringen, damit sie ihrer Arbeit nachgehen konnte.
    Lana hatte plötzlich eine Eingebung und entschloss sich, ihre Theorie auf den Prüfstand zu stellen. »Was, wenn ich meinen Beruf aufgeben würde?«
    Â»Du liebst deine Arbeit doch viel zu sehr. Das würde ich niemals von dir verlangen, Liebling.«
    Â»Und warum nicht?«, fragte sie schmeichlerisch.
    Â»Du leistest hervorragende Arbeit. Die Presse liebt dich. Warum um alles in der Welt solltest du das aufgeben wollen?«
    Die Presse. Das war es also. Lana hatte in letzter Zeit im Mittelpunkt mehrerer großer Zeitungsberichte gestanden. Oran wollte sich also ein Stück vom Publicity-Kuchen abschneiden. »Ich bin mit dir fertig, Oran. Da ist die Tür!«
    Lana wandte sich erneut ihrer Arbeit zu und versuchte, sich auf ihre Notizen zu konzentrieren. Die Worte ergaben keinerlei Sinn, doch Lana starrte sie an, als würden sie ihr die Weisheit des Lebens offenbaren.
    Wie hatte sie nur jemals glauben können, dass Oran sie liebte? Inzwischen war ihr klar, dass dieser Mann zu derartigen Gefühlen überhaupt nicht fähig war. Er war nicht mehr als ein weiterer dummer Fehler, den sie in ihrem Leben begangen hatte.
    Â»Bitte tu das nicht, Lana.« Sein sanfter, einfühlsamer Ton brachte sie beinah um den Verstand. Oran bot ihr alles, was sie sich wünschte, doch sie wusste, dass sein Angebot reine Augenwischerei war. Ganz gleich, wie sehr sie ihn liebte, er wäre niemals in der Lage, ihre Liebe so zu erwidern, wie sie es sich vorstellte. Wie sie es brauchte.
    Â»Ich tue überhaupt nichts«, sagte Lana. »Ich habe dich nicht gebeten hierherzukommen. Ich habe dich um gar nichts gebeten. Ich bitte dich nur zu verschwinden.«
    Caleb trat einen Schritt vor. Mit seinem finsteren Gesichtsausdruck wirkte er äußerst respekteinflößend. Oran schien die Bedrohung nicht zu erkennen. Andererseits wusste er auch nicht, wozu Caleb fähig war – ganz im Gegensatz zu Lana. Sie hatte mit angesehen, wie er jenen Mann getötet hatte, der für ihre Schläge und ihre Folter verantwortlich war. Bei ihm wirkte der Akt des Tötens geradezu beängstigend leicht.
    Â»Ich will nicht, dass das Ganze so endet. Du und ich, wir könnten eine gemeinsame Zukunft haben. Komm zu mir zurück, und ich werde es dir beweisen.«
    Â»Wir haben keine gemeinsame Zukunft, Oran. Du hast jede Chance darauf vertan, indem du mich im Stich gelassen hast, als ich dich am meisten brauchte.«
    Â»Ich sag doch, es tut mir leid. Können wir die Sache nicht einfach begraben?«
    Â»Dafür ist es zu spät«, sagte Lana.
    Â»Sie hat Sie aufgefordert zu gehen«, mischte sich Caleb mit tiefer, fester Stimme ein. Er war immer noch einige Schritte auf Abstand, doch seine Gegenwart wirkte deswegen nicht weniger bedrohlich. »Sie sollten ihrem Wunsch nachkommen.«
    Â»Wer zum Teufel sind Sie überhaupt?«, fragte Oran. Er rümpfte die Nase, als hätte er etwas Übles gerochen.
    Lana reagierte nicht schnell genug, um Oran einen plausiblen Grund zu liefern, warum Caleb hier war.
    Â»Ich bin derjenige, der Ihnen die Tür weist, falls Sie den Weg nicht alleine finden«, erwiderte Caleb. Seine Stimme klang ruhig, gedämpft.
    Oran musterte Calebs kraftvollen Körper von oben bis unten. »Arbeiten Sie mit Lana zusammen?«
    Â»Ja«, erwiderte Caleb im gleichen Moment, wie Lana »Nein« sagte.
    Oran blickte von einem zum anderen. Sein fotogenes Lächeln war wie weggeblasen. »Lass dir mein Angebot durch den Kopf gehen, Lana! Ich gebe dir ein wenig Bedenkzeit, und dann komme ich zurück, um deine Antwort zu erfahren.«
    Â»Die Antwort ist dieselbe, die ich dir schon vor Monaten gegeben habe. Dieselbe, die ich dir jetzt gebe. Spar dir die Mühe«, erwiderte Lana.
    Oran zuckte mit den Schultern und ging zur Tür, während er sein berühmtes Seht-mich-nur-an-Lächeln aufsetzte, für den Fall, dass ihn von draußen jemand bemerkte. »Wir werden sehen. Vielleicht wird dir schon bald klar werden, wie sehr du mich brauchst.«
    Â»Als ich dich wirklich brauchte, warst du nicht da. Diesen Fehler werde ich kein zweites Mal machen.«
    ***
    Caleb hatte bereits in jungen Jahren gelernt, sein Temperament unter Kontrolle zu halten, da er schon immer größer und stärker gewesen war als die meisten anderen Kinder. Ohne Geduld und Selbstbeherrschung
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