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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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die nicht mal nahe genug, um sie identifizieren zu können. Ich hab meine Anweisungen von diesem hageren Typ namens Boris erhalten. Da draußen könnte noch ein Dutzend anderer Typen rumlaufen.«
    Â»Hast du diesen Boris erledigt?«
    Â»Ja.«
    Â»Unsere Männer halten sich überall in den Hügeln versteckt. Wenn jemand entkommen ist, werden sie ihn finden«, sagte der andere.
    Â»Das will ich hoffen.«
    Lana war sich nicht sicher, was das alles bedeutete, doch sie hatte das Gefühl, sie sollte es wissen. Was die Männer besprachen, sagte ihr irgendetwas, aber ihr Gehirn war zu benebelt, um dahinterzukommen. Sie musste all ihre Kraft zusammennehmen, um nicht zu schreien.
    Wenn sie schrie, würde man sie finden.
    Ein Schatten fiel auf ihr Gesicht, und Lana blickte geradewegs in das Antlitz von Miles Gentry – des Mannes, den ihre Entführer angeheuert hatten, um eine Grundschule in den USA in die Luft zu sprengen.
    Lana hatte das Gefühl zu ersticken. Sie war nicht in Sicherheit. Nicht in seiner Gegenwart. Er war ein Monster – ein Mann, der bereit war, für Geld Kinder zu töten.
    Er musste ihre Panik bemerkt haben, denn er strich ihr das filzige Haar aus dem Gesicht und sagte: »Schhh. Keine Sorge. Ich bin US -Soldat. Ich werde Ihnen nichts tun.«
    Lügner! Lana versuchte, vor der Berührung zurückzuweichen, doch ihr Körper wollte nicht gehorchen, nicht kooperieren.
    Â»Lass sie, Caleb! Du machst ihr Angst«, sagte der andere.
    Caleb oder Miles, oder wie auch immer er heißen mochte, wich vor ihr zurück. Hinter ihm in den felsigen Hügeln bemerkte Lana zwei synchrone Lichtreflexe. Ein Fernglas.
    In einem schmerzlichen Moment von Klarheit wurde ihr bewusst, dass man sie beobachtete.
    Sie versuchte, dies den Männern mitzuteilen, doch ihre Lippen waren geschwollen und blutverklebt und nicht in der Lage, ein verständliches Wort zu formen.
    Der Wind hob an und blies ihr Sand in die Lungen. Sie bemühte sich, nicht zu husten. Irgendjemand breitete ein Tuch über ihr Gesicht, um den Staub fernzuhalten. Doch es half nichts. Sie konnte den Hustenreiz nicht unterdrücken. Und sobald sie ihm nachgab, sobald ihre gebrochenen Rippen erschüttert wurden, schoss ihr ein quälender Schmerz durch den Körper, bis sie nur noch keuchen konnte.
    Der Schmerz und der tagelange Mangel an Wasser und Nahrung waren einfach zu viel. Sie musste sich geschlagen geben. Sie konnte diese Qual nicht länger ertragen.
    Lanas Verstand setzte aus, und sie ließ sich vom Nichts verschlucken.

1
    Columbia, Missouri, achtzehn Monate später
    Caleb Stone hatte nichts in der Nähe dieser Frau verloren, die er achtzehn Monate zuvor um ein Haar umgebracht hätte. Allein die Vorstellung, Lana Hancock wiederzusehen, ließ ihn in kalten Schweiß ausbrechen. Dieser Auftrag würde kaum angenehmer werden, als sich eine Kugel einzufangen.
    Lanas Büro der First Light Foundation lag inmitten einer Reihe heruntergekommener, eingeschossiger Mietbüros, in unmittelbarer Nähe einer ambulanten Klinik und eines Kopierladens. Der längliche Fertigbau war mit geringsten Mitteln errichtet worden und brauchte dringend einen frischen Anstrich. Die Morgensonne schimmerte durch das dichte Laub einer dekorativen Baumreihe, die den Parkplatz zur Straße hin säumte. Es war Ende Juli im tiefsten Missouri, und selbst im Schutz des Schattens hatte sich Calebs Wagen bereits unangenehm aufgeheizt.
    Dennoch machte er keine Anstalten, das Fenster einen Spaltbreit zu öffnen oder die Klimaanlage einzuschalten. Bei allen Fehlern, die er in der Vergangenheit gemacht hatte, würde er ohnehin in der Hölle landen. Da konnte er sich gut schon mal an das Klima gewöhnen.
    Ein weiterer Wagen fuhr auf den Parkplatz und hielt an. Es war Lana Hancocks weißer Saturn.
    Calebs Körper erstarrte, sein Magen füllte sich mit Säure. Das hier würde alles andere als angenehm werden.
    Lana stieg aus dem Wagen, gerade mal fünfzehn Meter von ihm entfernt. Sie war ihm verdammt nah. Jede Faser seines Körpers verlangte danach, sich unauffällig zurückzuziehen, ehe Lana erneut verletzt werden konnte. Doch Rückzug war leider nicht angesagt. Colonel Monroe hatte ihn ausdrücklich hierherbeordert. Dieser Bastard.
    Wenn Caleb auch nur im Entferntesten den Verdacht gehegt hätte, dass Lana möglicherweise in Gefahr schwebte, hätte er sich auf der Stelle als
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