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Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Titel: Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen
Autoren: Thomas Brezina
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Angriff der Donnerechsen?
     
     
    Feuchte, kalte Nebelschwaden wehten den vier Mitgliedern der Knickerbocker-Bande aus der engen Felsenschlucht entgegen und hüllten sie ein. In der Ferne ertönte das wütende, hungrige Brüllen und Grölen der Tyrannosaurier. Dumpfes Poltern und Dröhnen war das Zeichen dafür, daß sich die tonnenschweren Urzeitmonster in Bewegung setzten. Eine Frau schrie in Panik und rief um Hilfe, aber keiner machte Anstalten, sie zu retten. Poppi erschauderte: „Bestimmt ist sie die Beute eines Tyrannos geworden!“ Dominik nickte und meinte: „Es ist alles aus und vorbei für sie.“
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik, den vier Junior-Detektiven, die bereits zahlreiche Fälle gelöst hatten, stand eine harte Probe bevor. Sie sollten die Schlucht der Tyrannosaurier durchqueren, obwohl sie auf Schritt und Tritt mit dem Angriff der Ungeheuer rechnen mußten. Sie sahen schon die hervorquellenden, bösen Augen der Tyrannos vor sich. Noch schrecklicher war für sie aber der Gedanke an die riesigen Mäuler, die ein ganzes Schwein verschlucken konnten. Küchenmesser-lange Zähne wuchsen darin und zermalmten selbst Knochen zu Brei. „Es... es ist gleich soweit. Macht euch fertig!“ meldete Axel. Er drückte seine Baseballkappe fest auf den Kopf und atmete tief durch. Lieselotte hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt. In Gedanken hatte sie sich nämlich auf den Weg durch das Schreckenstal vorbereitet. Es kam jetzt auf gute Planung an, wenn sie das andere Ende erreichen wollten.
    Wieder wurden das tobende Brüllen und die erdbebenhaften Schritte der Urzeittiere hörbar, und abermals kreischten Leute. Sie waren also die nächsten Opfer der unersättlichen Bestien geworden. Die vier Junior-Detektive erschauderten und warfen sich fragende Blicke zu. Wie würde es ihnen ergehen?
    Sie waren nun beim Eingang in das enge Tal angelangt, aus dem nach wie vor dicke, nasse Nebelschwaden wehten, die es unmöglich machten, weiter als zehn Schritte zu sehen. Auf dem Boden lag das abgenagte Skelett eines Triceratops, eines Dreihornsauriers. Wenn es zur Seite schwenkte, dann waren die Knickerbocker an der Reihe, ihren Mut unter Beweis zu stellen.
    Plötzlich aber drängte sich von hinten ein kleiner, schwarzhaariger Junge in blauem Sakko und grauer Hose nach vorn und grinste den vier Freunden frech ins Gesicht. „He, hinten anstellen, wie wir alle!“ schnauzte ihn Axel an. Aber davon schien der kleine Japaner nicht viel zu halten. Rasselnd und klappernd erhob sich das Triceratops-Skelett wie ein Schranken und gab den Weg frei. Die Knickerbocker-Kumpels wollten losmarschieren, aber der japanische Junge ließ sie nicht. Wie ein Kugelblitz flitzte er an den vier überraschten Knickerbockern vorbei und unter dem Saurierskelett durch. Knarrend senkte es sich wieder. Für die Bande bedeutete das abermals warten. Axel geriet so in Wut, daß sein Gesicht knallrot anlief. „Saukerl, dich schnapp’ ich mir!“ schrie er und hechtete dem Jungen hinterher. Hinter ihm knallten die Knochen des Triceratops auf den Boden und machten seinen Freunden das Nachkommen unmöglich.
    Axel fuchtelte und ruderte mit den Armen durch die Luft, um die Nebelschwaden zu zerreißen. Er wollte sehen, wo sich der japanische Junge befand. Gleichzeitig mußte er aber auf die Tyrannosaurier achten, die jederzeit aus einer Felsspalte stürzen und ihn fressen konnten. Ausweichen war möglich, da die Tiere mit den plumpen Körpern nur langsam und schwerfällig vorankamen. Allerdings mußte man dazu die Angreifer rechtzeitig bemerken.
    Mit hochgezogenen Schultern hastete der Junge voran. Ängstlich blickte er nach links und rechts und versuchte, jedes verräterische Geräusch wahrzunehmen. Hinter ihm donnerte es, und der Boden unter seinen Füßen erbebte. Axel wirbelte erschrocken herum und starrte auf einen mindestens sechs Meter hohen Tyranno, der aus seinem Versteck torkelte, gierig sein Maul aufriß und einen röhrenden Schrei ausstieß.
    „Dem bin ich schon einmal entkommen!“ dachte Axel erleichtert und stolperte weiter. Er wußte, daß die Saurier nur von vorne angreifen und gefährlich werden konnten. Links vernahm er ein leises Knirschen. Geschickt wich der Junge nach rechts aus und preßte sich gegen den glitschigen, schwarzen Felsen. Keine Sekunde zu früh. Ein Tyrannoschädel, fast so groß wie ein kleines Auto, tauchte in Menschenhöhe auf und wollte zuschnappen. Aber er biß ins Leere. Axel begann trotz der Kühle des Tales zu schwitzen.
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