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Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Titel: Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen
Autoren: Thomas Brezina
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herauszuziehen, denn über ihn senkte sich die Betäubung wie ein warmer, dunkelgrauer Schleier.
    Der Junge, der mit seinen Freunden schon so viele Abenteuer bestanden hatte, schlief lange. Als er die Augen wieder aufschlug, befand er sich im Halbdunkel. Vorsichtig drehte er den Kopf, um sich umzublicken. Diese Bewegung verursachte ihm scheußliche Schmerzen. Er hatte das Gefühl, jemand würde mit einer glühenden Zange in seinem Hirn umrühren. Trotzdem konnte sich der junge Detektiv einiges zusammenreimen:
    Erstens: Er lag auf einem sehr niederen Bett, knapp über den Boden.
    Zweitens: Die Wände, die er sah, bestanden aus Holzrahmen und Papier! Axel war sich sehr sicher, da er nämlich die Schatten von Menschen erkannte, die sich im Nebenraum befanden.
    Drittens: Er hörte Musik, die für ihn typisch japanisch klang. Es war ihm klar, daß er sich in einem japanischen Haus befand. Aber wieso war er hierhergebracht worden? In seiner Erinnerung tauchten die blonde Japanerin und der Nilpferdmann wieder auf. „Die zwei müssen zu verschiedenen Gruppen gehören, die auf zwei sehr unterschiedlichen Seiten stehen. Sonst würden sie sich nicht bekämpfen“, fiel Axel ein. Aber welche Gruppen waren das? Die Frau hatte den Jungen offensichtlich entführt. Aber warum? Was war an ihm dran? Und wieso hatte sie Axel gleich mitgenommen? Nur weil er zuviel gesehen hatte?
    Obwohl ihm jede Bewegung höllisch weh tat, richtete sich der Junge auf und versuchte, auf seinen Beinen zu stehen. Es fiel ihm sehr schwer. Der Boden schwankte unter seinen Füßen, und durch seinen Körper schienen Schlangen zu kriechen, die seine Muskeln fraßen. Trotzdem biß Axel die Zähne zusammen und taumelte durch den Raum. Er setzte alles daran, dabei kein Geräusch zu verursachen. Schließlich trennte ihn nur eine Wand aus Papier von den Leuten, die ihn mit einem Giftpfeil betäubt und entführt hatten.
    „Ich muß hier raus und weg!“ hämmerte es dem Junior-Detektiv durch den schmerzenden Kopf. Er hatte bereits entdeckt, daß es zwei Schiebetüren gab. Die eine führte in den Nebenraum zu seinen Entführern, die andere in ein Zimmer, aus dem ein geheimnisvolles, blaues Licht drang. Axel beschloß, es mit dieser Tür zu versuchen, und kramte in seiner Hosentasche. Glücklicherweise hatte man ihm seine Knickerbocker-Taschenlampe nicht abgenommen. Die konnte er jetzt wieder einmal gut gebrauchen.
    Der Junge legte die Hand an die Tür, die nur aus dünnen Holzbalken und einer Papierbespannung bestand und ließ sie lautlos zur Seite gleiten. Der Lichtkegel seiner Taschenlampe fiel auf einen hohen Tisch aus blitzendem Chrom mit einer weißen Arbeitsfläche. Axel schluckte. Das war doch ein Operationstisch. Und daneben stand eine der typischen, großen Operationslampen. Aber es gab noch etwas, das ihn sehr interessierte.
    Der Knickerbocker ging näher und reckte den Hals. Nein, er hatte sich vorhin nicht getäuscht. Hinter dem Operationstisch befand sich ein kleiner Computer, der eingeschaltet war. Das blaue Licht, das er vorhin bemerkt hatte, strahlte der Monitor aus. Auf ihm erkannte der Junior-Detektiv ein 3-D-Bild des Kopfes des japanischen Jungen. Das Bild drehte sich unentwegt um die eigene Achse, so daß man den Jungen auch von der Seite und von hinten zu sehen bekam. Anschließend tauchten von links nach rechts dünne Linien auf und schnitten den Kopf in dünne Scheiben, die nacheinander in die Höhe klappten und das Innere des Kopfes zeigten. Es war der Schädelknochen zu sehen, das Gehirn, die Augäpfel und die Zähne.
    Axel rieselte ein kalter Schauer über den Rücken. Allerdings erinnerte er sich dann an einen Bericht, den er im Fernsehen gesehen hatte. Ärzte besaßen heute Computer, die diese Scheibchenaufnahmen machen konnten. So schaffte man es, viele Krankheiten schnell zu entdecken. Aber war der japanische Junge krank? Wieso hatte jemand diese Computer-Bilder von ihm gemacht?
    Von oben nach unten wischte ein roter Balken über den Bildschirm. Das Bild des kleinen Japaners verschwand und ein anderes tauchte auf. Axel zuckte zusammen, als hätte man ihm einen Peitschenschlag versetzt.

Der bunte Garten
     
     
    Auf dem Computer-Bildschirm drehte sich nun sein Kopf und wurde wie von einem Käseschneider in dünne Scheiben zerlegt. Was auch immer diese Leute hier mit dem kleinen Japaner vorhatten, sie schienen es auch mit Axel zu planen. Den Jungen packte die Panik. Er mußte hinaus, aber wo und wie?
    Während er noch überlegte, drangen
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