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Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Titel: Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen
Autoren: Thomas Brezina
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rennen, noch schneller, noch schneller, noch schneller! Axel kam sich wie eine mechanische Laufpuppe vor, die die Beine nach vorn schleuderte und nicht darauf achtete, wohin sie trat.
    Nachdem der Junge eine besonders lange, rote Bogenbrücke überquert hatte, erreichte er einen runden Platz, der mit winzigen, weißen Kieselsteinen belegt war. Am Ende des Platzes erkannte Axel ein Tor, das aus dicken Holzstäben bestand. Es war mindestens vier Meter breit und fünf Meter hoch. Links und rechts davon erhoben sich zwei holzgeschnitzte Statuen, die wahrscheinlich japanische Götter darstellen sollten. Sie trugen alte Rüstungen der Samurais { * } , blickten grimmig auf das Tor herab und hielten Kampfstangen in den Händen. Wie von Geisterhand bewegt, schwenkten die beiden Hälften des großen Tores zur Seite und gaben den Weg aus dem Garten frei,
    Axel konnte es nicht fassen. Er hatte den Ausgang gefunden. Außerdem waren die Schritte des Mannes und der Frau hinter ihm verstummt. Er schien sie abgehängt zu haben. Das Gift des Pfeils hatte dem Jungen nicht nur große Schmerzen zugefügt, sondern auch seine Denkfähigkeit beeinträchtigt. Der Knickerbocker kam nicht einmal auf die Idee, daß es sich um eine Falle handeln könnte. Er warf seine Beine nach vorn und tappte und torkelte völlig mechanisch auf das Tor zu. Als er es erreicht hatte, ertönten zwei kurze, scharfe Zischtöne, und gleich darauf spürte er einen leichten Stich am Hals. Aus den Kampfstöcken der hölzernen Wächter waren Pfeile gesaust. Einer hatte sein Ziel getroffen.
    Der Junior-Detektiv sank bewußtlos zusammen. Die blonde Japanerin grinste zufrieden, als sie hinter einem Gebüsch hervortrat, das auf die Form eines Totenkopfes zurechtgestutzt war. Auf japanisch sagte sie etwas zu ihrem Begleiter, das bedeutete: „Er hat uns nicht einmal eine Verzögerung bereitet, da der Doktor sich bereits um Shotoku kümmert. Der Kleine ist dann der nächste. Ich sage dir, er wird uns von großem Nutzen sein. Du wirst sehen...“

Schreckliches Erwachen
     
     
    Nur sehr langsam zerrissen die dunkelgrauen Schleier, die Axel umnebelt hatten. Durch die Löcher, die sich in der düsteren Suppe bildeten, erkannte Axel die strahlenden Gesichter seiner Knickerbocker-Kumpels. „He, aufwachen, du verschlafener Vorgartenzwerg!“ rief Lieselotte. „Es gibt Frühstück!“ verkündete Poppi fröhlich. „Außerdem warten neue Saurier-Abenteuer darauf, von uns bestanden zu werden“, meinte Dominik.
    Im Zeitlupentempo richtete sich Axel auf. Er hatte wieder die glühenden Schmerzen in seinem Kopf erwartet, aber sie blieben aus. Sein Herz begann etwas heftiger zu schlagen, und bald darauf war die Mattigkeit aus seinem Körper gewichen. Er war hellwach. Axel befand sich im Zimmer des Dino-Hotels, das er mit Dominik bewohnte. Eigentlich war es kein Zimmer, sondern eine Höhle, in der alles an die Familie Feuerstein erinnerte. Die Betten waren aus dicken Ästen und Steinen gebastelt, und auf ihnen lagen Decken aus Fellen. Der Eisschrank und der Fernseher waren ebenfalls in Schränken aus Stein untergebracht. Es befand sich keine einzige Glühbirne im Raum. Am Abend konnte man durch Druck auf einen Holzhebel mehrere künstliche Fackeln in Gang setzen.
    „Wie... wie bin ich... hierhergekommen?“ fragte Axel zögernd. Seine Freunde lachten. „Na, wie schon? Auf deinen Beinen natürlich! Gestern abend hast du dich in das Zimmer begeben und auf der Bettstatt niedergelegt!“ erzählte Dominik in seiner komplizierten, altmodischen Sprache.
    Axel starrte ihn mit ungläubigen Augen an. „Das gibt es nicht... in der Schlucht der Tyrannosaurier... der Junge, der entführt worden ist... der fette Mann... die blonde Japanerin... die Computer-Bilder von mir... der Eingriff... der Garten... ich wollte fliehen!“ stammelte der Junge hilflos.
    Lieselotte legte ihm theatralisch die Hand auf die Stirn, riß sie wieder weg und schrie: „Aua, heiß! Ich habe mich verbrannt! Du mußt hohes Fieber haben!“ Axel schüttelte den Kopf. „Ich habe kein Fieber! Und ich habe auch nicht geträumt! Es ist wahr! Ich weiß es! Ich war die ganze Nacht fort!“ Für diese Bemerkung erntete er schallendes Gelächter. „Ich muß es wissen, ob du hier warst oder nicht!“ verkündete Dominik. „Du hast nämlich geschnarcht wie sieben Sägewerke zusammen und mir damit meine Nachtruhe geraubt!“
    Axel packte seinen Kopf mit beiden Händen und rüttelte ihn. Er versetzte sich selbst eine Ohrfeige und
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