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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition)
Autoren: Sabine B. Procher
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zur anderen und wurde zur Fratze. Während sie sich auf Inka stürzte, stieß sie hasserfüllt hervor: „Diesen Zahn werde ich dir ziehen. Meinen Mann bekommst du nicht.“
    Inka wich erschrocken zurück, stolperte und fiel zu Boden. Dabei stieß sie an die schwere Metallkante des Tisches und spürte einen wahnsinnigen Schmerz im Arm. Sie schrie jämmerlich auf. Ihr Aufschrei hielt Karin womöglich davon ab, auf Inka einzuschlagen. Michael wusste nicht, was er zuerst machen sollte, die aufgebrachte Karin zurückhalten oder Inka zu Hilfe eilen. Inka schossen Tränen in die Augen. Soviel Sensationslust hatte sie nun doch nicht gehabt. Außerdem tat der Arm höllisch weh. Michael herrschte Karin an, dass sie zur Vernunft kommen soll. Dann half er Inka auf die Beine. Ihnen war klar, der schöne Nachmittag war damit zu Ende. Michael warf Karin einen bitterbösen Blick zu, bevor er mit Inka zusammen die Wohnung verließ.
    Dazu ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, rief er seiner Frau zu.
    „Was willst du denn machen?“, verhöhnte sie ihn.
     
    Die nächsten eineinhalb Stunden verbrachten Michael und Inka auf der Notaufnahme des Krankenhauses. Bei einer genaueren Untersuchung bestätigte sich, dass der Unterarm gebrochen war, und Inka im Krankenhaus bleiben musste .
    „Das hat mir gerade noch gefehlt. Deine Frau ist ja gefährlich. Ich habe gedacht, sie schlägt mich jeden Moment. Mit euren Angelegenheiten will ich nichts zu tun haben.“
    „Ich weiß auch nicht, was in Karin gefahren ist. So aufgebracht habe ich sie selten erlebt.“
    „Kann man ihr nicht einmal verübeln. Wer weiß, wie ich reagieren würde, wenn ich meinen Mann mit einer anderen Frau eng umschlungen erwischen würde, und noch dazu in der eigenen Wohnung. Mein Bedarf ist gedeckt. Klär erst mal deine Verhältnisse.“
    „Was willst du mir damit sagen?“
    Das es besser ist, wenn wir uns nicht mehr sehen. Hat doch alles sowieso keinen Zweck. Man kann ja nicht einfach weitermachen, wo man damals aufgehört hat. Ich habe einfach kein Vertrauen mehr.“
    „Aber wieso denn?“
    „Lass es gut sein, ist besser so. Mach es gut.“
    Mit bestimmender Stimme unterstrich Inka ihre Worte, gab Michael die Hand und drehte sich dann um. Michael spürte, dass an Inkas Entschluss nicht zu rütteln war, und verließ die Klinik. Inka hatte keine Lust, in irgendeine Dramatik hineingezogen zu werden. Nach allem, was sie von der jungen Frau gehört hatte, wäre es ohne weiteres möglich, dass diese sich sogar zur Stalkerin entwickeln würde, und darauf wollte sie verzichten.

15
     
    Inzwischen war es schon nach 19 Uhr und Inka wurde bewusst, dass sie nicht einmal eine Zahnbürste dabei hatte. Das war aber das geringste Problem, denn die Krankenschwestern waren auf solche Fälle vorbereitet. Viel mehr Kopfzerbrechen machte Inka, was aus ihrer Arbeit werden sollte. In der kommenden Woche waren etliche Termine anberaumt. Nach kurzen Überlegungen rief sie ihre Nachbarin an, bei der sie einen Schlüssel deponiert hatte. Sie erzählte der Bekannten, was passiert war und bat sie, ihr einige wichtige Sachen aus ihrer Wohnung zusammenzupacken. Danach versuchte sie , Horst zu erreichen, der, wie sie wusste, zufällig Nachteinsatz hatte. Bei ihm zu Hause wäre ein Kontakt wegen seiner Frau nur über Umwege möglich gewesen. Nachdem sie ihm in groben Umrissen alles erzählt hatte, bot er an, die Sachen noch am Abend von der Nachbarin abzuholen und in der Klinik vorbeizubringen.
    „Du wirst so spät kaum noch hier rein dürfen. Gib einfach alles am Empfang ab.“
    „Das lass mal meine Sorge sein. Ich komm schon zu dir rein.“
    „Hauptsache, ich habe morgen früh meine Utensilien hier. Ich sehe furchtbar aus in dem Flatterhemd, das mir die Schwester verpasst hat.“ Inka verabschiedete sich von dem Freund.
     
    Kaum war Inka eingeschlafen, wurde sie schon wieder von der Nachtschwester geweckt.
    „Draußen sind zwei Kriminalbeamten, die sie unbedingt sprechen müssen.“
    Inka konnte das Misstrauen genau spüren, welches in den Worten mitschwang.
    „Was haben sie gesagt?“
    „Nur, dass man Sie verhören muss. Ich soll den Herren für diesen Zweck einen Raum zuweisen, an dem man ungestört reden kann.“
    Inka konnte nur mit Mühe ein Lachen verkneifen. Horst kam auf die waghalsigsten Ideen. Schon manches Mal hatten ähnliche Vorgehen ihm auf seiner Dienststelle Ärger eingebracht, aber immer wieder ging er ein solches Risiko ein. Und genau diesen Hang zum Risiko
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