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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition)
Autoren: Sabine B. Procher
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Vorschläge mehr, sondern sie bestimmte, wo es lang ging. Die ganze Wohnung wurde nach ihren Wünschen renoviert und umgebaut. Sie bestellte teure Möbel, ohne das ich gefragt wurde. Die Rechnung ging natürlich an mich. Ich weiß gar nicht, wie sie das bewerkstelligt hatte, denn verheiratet waren wir damals noch nicht. Vermutlich hat sie bei den Händlern einfach behauptet, meine Ehefrau zu sein. Natürlich gab es deshalb Krach, aber Karin verstand es wunderbar, mich zu becircen. Irgendwann schlug sie vor, dass wir doch einfach heiraten, dann wäre der Streitpunkt aus der Welt.“
    „Tolle Logik. Warst du damals nicht noch mit Elke verheiratet?“
    „Genau, aber das war für Karin kein Hinder ungsgrund , derartige Pläne zu machen. Sie zwang mich regelrecht, mich mit ihr zu verloben.“
    „Obwohl du noch verheiratet warst?“
    „Die Scheidung stand ja kurz bevor. Am Scheidungstag musste ich vom Gericht aus mit Karin sofort zum Standesamt gehen, um das Aufgebot aufzugeben. Eine Woche später war die Hochzeit.“
    „Und da hast du mitgemacht?“ Inka schüttelte den Kopf.
    „Ich habe sie geliebt. Sie hat immer damit gedroht, dass sie m ich verlässt , wenn ich mich ihr widersetzen w ürde . Alles andere war ja in Ordnung. Karin sieht super aus, ist intelligent und wir haben uns prima verstanden.“
    „Warum habt ihr euch dann getrennt?“
    „Ich bin erst so nach und nach dahintergekommen, was Karin wirklich vorhatte. Sie ging so schleichend vor, dass ihre Absicht erst gar nicht zu erkennen war.“
    „Welche Absicht? Das hört sich ja spannend an.“
    „Karin hat als meine Ehefrau natürlich dafür gesorgt, dass wir ein gemeinsames Konto hatten. Da sie die Buchhaltung machte, fiel mir bei den vielen Abbuchungen erst gar nicht auf, dass da einige Zahlungen zusätzlich auftauchten.“
    „Wie, du meinst, sie hat heimlich etwas abgezweigt?“
    „Kann man so nicht sagen, vor allem, da es unter Verheirateten keinen Diebstahl gibt. Nein, die Zahlungen wurden an mir unbekannte Personen überwiesen. Später stellte sich heraus, dass es Karins Gläubiger aus früheren Zeiten waren. Aufgeflogen ist die ganze Sache, als ein Schuldeneintreiber vor der Tür stand. Eine wichtige Überweisung war nicht ausgeführt worden, weil durch eine größere Anschaffung, die Karin getätigt hatte, das Konto nicht gedeckt war. Ich konnte den Mann gerade noch beruhigen und auf einige Tage später vertrösten. Es stellte sich heraus, dass Karin über fünfundzwanzig tausend Euro Schulden hatte, für die sie einen Dummen suchte, der diese übernimmt.“
    Inka musste innerlich grinsen. Da hatte Michael Ausschau nach wohlhabenden Frauen gehalten, um sich zu bereichern , und war nun selbst in die Fänge einer Heiratsschwindlerin geraten. Nachdem, was er ihr angetan hatte, konnte Inka die Schadenfreude, die in ihr hochkam, nicht völlig unterdrücken.
    „Und was hast du dann gemacht?“
    „Karin und ich haben Tag und Nacht geredet. Schließlich habe ich ihre Schulden b ezahlt.“
    „Die ganzen Fünfundzwanzig tausend.“
    „Etwas weniger. Einen Teil hatte sie ja schon abgestottert.“
    „Aber , wie du erzählst, doch auch von eurem gemeinsamen Konto.“
    „Stimmt, aber sie hat ja ebenfalls gearbeitet. Obwohl das inzwischen immer weniger wurde. Da sie freiberuflich tätig war, fiel mir anfangs gar nicht auf, dass sie so viel zu Hause war. Irgendwann kam sie auch mit einem Kinderwunsch heraus, aber dazu habe ich keine Lust. Ich habe zwei Kinder und bin langsam zu alt, um das alles noch einmal mitzumachen.“
    „Wie alt ist Karin denn?“
    „Achtundzwanzig.“
    „Das sind ja ungefähr neun zehn Jahre Altersunterschied.“
    „Ja, aber ich fand das toll.“
    „Kann ich mir vorstellen. Du meinst, sie will nur versorgt werden?“
    „Das meine ich nicht nur . Das ist so.“
    „Wo wir gerade beim Geld sind. Was sollte das mit der Rechnung ?“
    „Karin hat mich dazu überredet.“
    „Warum?“
    „Erstens, damit wieder Geld reinkommt. Und zweitens war sie sauer auf dich.“
    „Wieso?“
    „Genau kann ich das auch nicht sagen. Anfangs hast du doch so oft bei mir angerufen.“
    „J a, nachdem du dich nach dem Vertragsabschluss nicht mehr gemeldet hast.“
    „Ja, tut mir leid. Ich hatte einfach Schiss. Außerdem war Karin ja hier. S ie war sowieso so eifersüchtig. Irgendwann hat sie deinen Brief gefunden, den du mir zum Geburtstag geschrieben hast, und den Füllfederhalter. Du glaubst gar nicht, wie sie sich da aufgeführt
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