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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition)
Autoren: Sabine B. Procher
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endlich durchatmen.
    Wenn ich hier lange bleiben muss, wird mein Seelenleben mehr durc heinandergebracht, als je zuvo r , grübelte Inka.
    Allein der Gedanke, wochenlang diesen Gips tragen zu müssen, versetzte die junge Frau in Panik, und die Vorstellung, längere Zeit in der Klinik zu verbringen, stürzte sie regelrecht in den Abgrund.

16
     
    Aber so schlimm, wie Inka es sich vorstellte, sollte es nicht werden. Der Arzt teilte ihr zwar mit, dass sie vorsichtshalber mit acht Tagen Aufenthalt rechnen sollte, weil der Bruch doch etwas komplizierter war, als ursprünglich angenommen, aber da sie für einen stationären Krankenhausaufenthalt ein hohes Tagegeld von ihrer Versicherung bekam, sah sie schließlich die positive Seite daran. Zuhause hätte sie mit dem geschundenen Arm sowieso nicht viel machen dürfen, und so genoss sie die unfreiwillige Erholungspause. Und Inka sollte überrascht werden, wie schön diese r Aufenthalt werden würde.
     
    Am Nachmittag setzte sich Inka mit ihrem Terminkalender in die Bibliothek. Dort war es bedeutend ruhiger als im Aufenthaltsraum, weil hier nicht geraucht werden durfte. Sie wollte überlegen, wie sie ihre Termine am besten koordinieren könnte. Gerade hatte sie sich in ihre Arbeit vertieft, wurde sie von einer tiefen Stimme angesprochen: „Das ist ja eine Überraschung. Was machen Sie denn hier?“
    Inka schaute hoch und erkannte Stephan. Seit ihrem damaligen Date auf Grund ihrer Bekanntschaftsanzeige war sie dem Tischler noch einige Male über den Weg gelauf en. Stephan war in diesen Momenten meist beruflich mit einem Kollegen unterwegs gewesen, hatte jedes Mal nur kurz gegrüßt und war dann wieder verschwunden.
    „Dasselbe kann ich Sie fragen, wo doch das Krankenhaus weit ab von unseren Wohnungen liegt. Ich habe mir während eines Besuches bei Bekannten den Arm gebrochen. Diese Klinik war die Nächstliegende.“
    „Bei mir wurde eine kleine Geschwulst an der Stirn entfernt. Keine große Sache, aber mein Arzt wollte auf Nummer Sicher gehen. Wir sind im selben Tennisklub , und deshalb bin ich bei ihm gelandet. Er hat hier einige Belegbetten.“
    „Wie lange müssen Sie drin bleiben?“
    „Nur noch wenige Tage.“
    „Ich habe etwa eine Wochen vor mir. Da werden wir uns ja noch ab und zu sehen.“
    „Bestimmt. Ich freue mich darauf. So nun will ich Sie aber nicht länger stören. Sie scheinen beschäftigt zu sein.“
    „Ja, ich muss meine Kunden noch benachrichtigen und überlege, wie ich die Termine am besten unter einen Hut bringen kann.“
    „Ja, das ist das Los der Selbständigen. Nicht mal krank sein darf man. Dann bis zum nächsten Mal.“
    Stephan verabschiedete sich und verließ den Raum, während Inka sich wieder an ihre Arbeit machte. Aber so richtig konnte sie sich nicht konzentrieren, wusste allerdings nicht, warum? Waren es die leichten Schmerzen, die sie im Arm spürte, oder ging ihr Stephan nicht mehr aus dem Kopf? Auch an die Szene mit Michael und Karin musste sie denken.
    In was bin ich da bloß wieder hineingeraten? Vielleicht wäre Stephan doch der Bessere gewesen. Bei ihm hätte ich wenigstens gewusst, woran ich bin. Was hat mich damals eigentlich an ihm gestört? Er ist zwar bedeutend kleiner als Michael, sieht aber schon durch seinen muskulösen Körperbau sehr gut aus, wirkt gepflegt und sch eint tatsächlich eine feste Partnerschaft anzustreben. Wenn er damals nur nicht so verdammt schüchtern gewesen wäre.
    Inka war im Laufe der Jahre, in denen sie viele Verabredungen auf Grund von Annoncen getroffen hatte, bewusst geworden, dass es bei diesen Treffen viel verkrampfter zuging, als wenn man den gleichen Menschen bei anderer Gelegenheit kennen gelernt hätte. Dadurch war auch bei ihren Bekanntschaftsanzeigen nie wirklich etwas dabei herausgekommen. Einige Männer hatte sie zwar mehrmals getroffen, aber mehr als eine lose Verbindung , die dann i rgendwann im Sande verlief, war dabei nicht entstanden. Und die wenigen, bei denen es in ihrem Bauch kribbelte, entpuppten sich als Chaoten. Warum fiel sie nur immer auf die gleichen schrägen Typen herein , und Männer wie Stephan ließ sie links liegen, ohne sich überhaupt die Mühe zu machen, sie näher in Augenschein zu nehmen? Im Krankenhaus sollte Inka erkennen, dass auch solche Herren ein Abenteuer zu bieten haben und keineswegs langweilig sind. Stille Wasser sind eben doch tiefer.
     
    Schon am Abend lief ihr Stephan erneut über den Weg.
    „Das ist ja schön. Ich habe gehofft, Sie zu
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