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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet
Autoren: James Maxey
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Brennpunkt von Blasphets Gemetzel.
    Blasphet beendete seinen Gedanken. »Sie sprechen von einem Heiler, der sich als Gott bezeichnet hat. Als er am Leben war, pflegte er alle Fragen bezüglich seiner Göttlichkeit mit Rätseln zu beantworten. Die Mächtigen seiner Zeit töteten ihn. Als er sich von den Toten erhoben hatte, wussten seine Anhänger ohne jeden Zweifel, was er wirklich war. Seine Huldigung hat den Aufstieg und Fall ganzer Zivilisationen überdauert.«
    »Du wirst dich nicht von den Toten erheben, Onkel.«
    »Werde ich nicht?«, fragte Blasphet. »Ich habe Vendevorex geholfen, von den Toten zurückzukehren. Nicht, dass ich glaube, ich würde sterben, sei dessen versichert. Als ich mich als Mördergott bezeichnet habe, habe ich über nichts weiter als ein paar Gifte verfügt. Jetzt beherrsche ich die Materie an sich. Die Bausteine des physikalischen Lebens sind mein Spielzeug. Mit meinem Wissen und meiner Macht rechne ich damit, ein sehr langes Leben zu genießen. Ich könnte sogar unsterblich sein.«
    Hex entging die Selbstgefälligkeit in Blasphets Stimme nicht. »Die Walküren werden über deine Lebensspanne entscheiden. Ich vermute, dass sie nicht so lang sein wird, wie du zu glauben scheinst.«
    »Ich habe von den Walküren nichts zu befürchten«, sagte Blasphet. »Du wirst nicht zulassen, dass sie mir etwas tun.«
    »Nicht?«, sagte Hex.
    »Sieh dich an«, sagte Blasphet. »Du strahlst wie ein Gestalt gewordener Tempelgötze. Du bist ein Idealist, Neffe. Du willst die Welt zu einem besseren Ort machen. Du träumst davon,
dass du verantwortlich bist für die Morgendämmerung eines goldenen Zeitalters.«
    »Vielleicht«, sagte Hex. »Aber ich versichere dir, dass kein Teil dieses Traumes dich einschließt.«
    »Meine Schüler haben meine Drachensaat weit über dieses Königreich hinaus verteilt«, sagte Blasphet. »Zwanzigtausend oder sogar mehr haben diese kleinen Teile von meinem Fleisch geschluckt. Einige, die meinen Drachensamen akzeptiert haben, bezeichnest du als deine Freunde.«
    »Und was heißt das?«, fragte Hex.
    Der Fadensaal war jetzt voller Walküren.
    »Sollte ich sterben, wird sich ein Signal durch all die winzigen Maschinen verbreiten, die in den Körpern jener sind, die von den Drachensamen gegessen haben. Wenn mein Herzschlag aufhört, wird es ihrer auch tun. Du bist ein vorhersehbarer Weltenverbesserer, Hex. Du wirst nicht zwanzigtausend opfern, um ein paar hundert Tote zu rächen.«
    »Du hast Recht«, sagte Hex. »Das tue ich nicht. Allerdings fürchte ich, dass die Walküren da vielleicht anderer Meinung sind.«
    Eine der nahestehenden Walküren meldete sich zu Wort. »Jene, die den Drachensamen geschluckt haben, sind mitschuldig geworden.«
    »Dem stimme ich nicht zu«, sagte Hex, der an Jeremiah dachte. Wie konnte irgendjemand ernsthaft behaupten, dass der Junge die Bürde der Sünden dieses Ungeheuers mittrug? »Wie auch immer, es ist eine leere Drohung, die er ausgesprochen hat.«
    »Du glaubst, ich tue nur so?«
    »Ich bin sicher, dass du nicht nur so tust«, sagte Hex. »Ich bin mir aber auch sicher, dass Vendevorex weit mehr Erfahrung mit deinen Maschinen hat als du. Er hat mir gesagt, dass
zu den ersten Dingen, die er getan hat, als er sein Bewusstsein wiedererlangt hat, die Analyse des Drachensamens gehörte. Er hat mir mitgeteilt, dass sie so arbeiten, wie du gesagt hast. Mit deinem letzten Herzschlag wird dein Flaschengeist das Todessignal aussenden.«
    »Dann ist es deine Pflicht, für meine Sicherheit zu sorgen.«
    »Oder, dir deinen Flaschengeist wegzunehmen«, sagte Hex. »Vendevorex hat mir versichert, dass die Drachensamen keinen Schaden anrichten können, wenn der Flaschengeist zum Zeitpunkt deines Todes nicht in deinem Besitz ist.«
    »Auch mit dieser goldenen Hülle musst du noch atmen.« Blasphet bewegte sich mit jener Geschwindigkeit, über die nur diejenigen verfügten, die durch Naniten unterstützt wurden, und warf eine Klaue voller Silberstaub in den Raum.
    »Ersticke an deinem eigenen … eigenen … äh …« Blasphets Stimme versagte, als der Silberstaub herumwirbelte und zu ihm zurückkehrte, um sich als silberne Ketten um seine Klauen zu legen und sie zusammenzubinden. »Eigenartig«, sagte er.
    »Vendevorex hat gesagt, dass der Flaschengeist, den du trägst, niemals verschlossen worden ist. Er kann den Staub, den du befehligst, selbst von der anderen Seite der Welt aus steuern.«
    »Ah«, sagte Blasphet. Er schnippte eine schwarze Kappe von der
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