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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet
Autoren: James Maxey
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der Klang gefällt.«
    Hex zuckte mit den Schultern. »Du bist nicht in der Position, mich zu verurteilen. Du hast meinen Vater und meinen Bruder
getötet. Wenn ich König wäre, würde ich Gerechtigkeit verlangen. Aber ich bin kein König.«
    »Dann bist du also ein großer, goldener Tyrann«, sagte Bitterholz.
    »Und du bist der Mördergott«, sagte Hex. »Ich würde gern denken, dass wir nach all den Abenteuern, die wir zusammen erlebt haben, einander als Freunde bezeichnen können.«
    Bitterholz runzelte wieder die Stirn. »Ich habe noch nie einen Drachen als Freund bezeichnet«, sagte er.
    »Ich bin dein Freund«, sagte Zeeky, trat zu Hex und legte ihm eine Hand auf den Flügel.
    »Ich auch«, sagte Jeremiah. Der Junge hatte einen großen Klecks roter Farbe auf der Wange. Ferkelchen kam zu ihnen und grunzte sanft, während er sich neben Hex niederließ. Das Schwein war jetzt ganz und gar ausgewachsen und wog locker dreihundert Pfund.
    »Drei gegen einen, Bant«, sagte Hex.
    Bitterholz schüttelte den Kopf. »Meine Gefühle sind nicht bereit für eine Abstimmung.«
    Hex seufzte.
    Bitterholz senkte den Kopf und starrte auf den Boden, während er nachdachte. Schließlich sagte er: »Was ich sagen kann, ist, dass ich nicht vorhabe, dich zu töten.«
    Hex nickte. »Das ist das Netteste, was ich jemals von dir gehört habe.«
    »Wenn du allerdings vorhast, den Leuten in Drachenschmiede etwas zu tun, werde ich nicht zögern, dein Leben zu beenden«, sagte Bitterholz weiter. »Ich habe meinen Bogen aufgehängt, nicht begraben.«
    »Es wäre interessant zu sehen, was für ein Baum daraus werden würde, wenn du ihn begraben hättest, nicht wahr?«
    Bitterholz lächelte nicht über den Witz. Stattdessen heftete
er den Blick auf Hex’ Maul. »Weißt du eigentlich, dass deine goldene Hülle sich nicht auf das Innere deines Mundes erstreckt? «, fragte er.
    Hex schloss den Kiefer abrupt.
    »Ich muss weiter die Scheune anstreichen«, sagte Bitterholz.
    »Und ich muss einen Verbrecher zur Strecke bringen«, sagte Hex.
    »Das ist Königsgerede«, meinte Bitterholz.
    »Ich bin mir meiner grundsätzlichen Widersprüche stets bewusst gewesen«, erwiderte Hex und erhob sich in die Lüfte.
    Er warf einen Blick zurück. Es war ganz sicher keine Täuschung des Lichts. Bitterholz lächelte, als er Hex wegfliegen sah.
    Er flog fünf Meilen flussabwärts bis zu dem vereinbarten Treffpunkt. Als er sich am Ufer niederließ, sah er seine Kameraden zwischen den Bäumen kauern. Bei seinem Auftauchen kamen sie hervor. Ihre blauen Schuppen leuchteten in der Frühlingssonne besonders stark. Alle zweihundert Walküren trugen Rüstungen. Er fragte sich, ob sie sie brauchen würden.
     
    Jandra kniete, als sie einen Strauß gelber Tulpen vor die grobe Steinpyramide legte. Überall im Tal blühten die Rhododendren und versahen die felsigen Berge mit weißen Tupfern. Sie meißelte den Namen »Echs« mit einer flammenden Fingerspitze in den größten der Steine. Dann ließ sie die Flamme wieder verlöschen und starrte einen langen, ruhigen Moment auf das Wort.
    »Auch wenn ich nicht die Kontrolle über meinen Körper hatte, ich konnte trotzdem mit meinen Fingern die Wärme seiner Schuppen fühlen.«
    Shay legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Es war nicht dein Fehler«, sagte er.

    Sie lehnte sich an ihn, berührte mit der Wange seinen Arm. »Ich erinnere mich an alles, was sie getan hat«, flüsterte sie. »Willst du wissen, was das Schlimmste war?«
    »Sag es mir.«
    »Dass sie so absolut fest davon überzeugt war, im Recht zu sein. Sie dachte, die Welt wäre kaputt, und nur sie würde die Weisheit und den Mut und die Macht besitzen, sie wieder zu richten.«
    Shay drückte ihre Schulter. Sie wusste, dass er um die Bedeutung dieser Worte wusste. »Du bist nicht wie sie«, sagte er.
    »Ich weiß«, sagte Jandra. »Aber ich habe viel über ihre Reise nachgedacht. Sie hatte zu Beginn so gute Absichten. Es ist schwer, den Augenblick zu bestimmen, an dem sie von ihrem Weg abgekommen ist und sich von einem guten Menschen in ein Ungeheuer verwandelt hat.«
    »Vielleicht war es um den Zeitpunkt herum, da sie entschieden hat, dass es in Ordnung wäre, Menschen zu töten, um ihre Ziele zu erreichen.«
    »Ich habe auch getötet«, sagte Jandra. »Lange, bevor ich sie getroffen habe. Sowohl Drachen als auch Menschen.«
    »Du hast es getan, um dich und andere zu schützen«, wandte Shay ein.
    »Sie hat es getan, um die Welt zu schützen«, sagte Jandra.
    Sie
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