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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet
Autoren: James Maxey
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Hex’ goldenem Ohr.
    Sie summte in vollkommener Übereinstimmung mit Vendevorex’ Stimme, die nur für Hex hörbar war.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann du auftauchen würdest«, sagte die Fliege.
    »Bist du in der Nähe?«, fragte Hex.
    »Ich bin noch in Atlantis«, sagte Vendevorex. »Es gibt hier Maschinen, die ich benötige, um das zu tun, was du von mir wolltest. Aber ich habe Drohnen, die mir als Augen und Ohren dienen.«
    Hex nickte; er hoffte, dass Vendevorex die Geste sehen konnte. Dann ging er in die Scheune, dicht gefolgt von den Walküren.
    Blasphet befand sich auf seinem segeltuchbedeckten Podest. Er schien sich über Hex’ Auftauchen zu freuen.
    »Du wirkst der Huldigung würdig, Neffe«, sagte Blasphet.
    »Nein, Herr, nein«, flüsterte eine gewandete Frau in der Nähe des Schwarzen Drachen. Sie klang, als würde sie unter großem Druck stehen.
    »Allerdings fürchte ich, dass meine Anhänger die Vorstellung
anstrengend finden, einem anderen Drachen als mir zu huldigen«, sprach Blasphet weiter. »Ich glaube, es liegt daran, dass sie mich trotz meiner heftigen Einwände für einen Gott halten.«
    »Du hast dich selbst einmal als Gott bezeichnet«, sagte Hex. »Und als Gott bist du verantwortlich für den Tod von achthundertdreiundsiebzig Walküren, die deinem Völkermord zum Opfer gefallen sind.«
    »Du sprichst von Taten, die ich begangen habe, bevor ich wiedergeboren wurde«, sagte Blasphet.
    »Ich spreche von Taten, für die du zur Rechenschaft gezogen werden wirst. Diese Walküren sind hier, um dich zu verhaften. Du wirst für deine Verbrechen vor ein Konzil aus erfahrenen, gebildeten Walküren gebracht werden. Sollten sie dich für den Angriff auf das Nest für schuldig befinden, wirst du hingerichtet werden.«
    »Ich bin bereits für diese Verbrechen gestorben«, sagte Blasphet. »Meine Sünden sind mit meinem eigenen Blut weggewaschen worden.«
    »Vielleicht wird dieses Argument die Walküren ja beeindrucken. «
    Die Frau zu seinen Füßen sprang auf.
    »Nein!«, rief sie. »Ihr könnt ihn nicht mitnehmen! Er ist die Lebenskraft dieser Stadt! Er sorgt für unsere Nahrung. Er heilt alle Krankheiten. Sein weiser Rat hat die Rassen vereint!«
    »Wenn sein Rat wirklich weise ist und ihr von ihm gelernt habt, wird eure Stadt auch gedeihen«, sagte Hex. »Ich werde mich in eure Entwicklung nicht einmischen. Wenn ihr einen besseren Pfad gefunden habt, der durch das Leben führt, so hoffe ich, dass er bis in alle Ecken der Welt reichen wird. Blasphet allerdings wird im Nest sein.«
    Die Frau ballte ihre Fäuste, doch Blasphet legte ihr eine Vorderklaue auf die Schulter.

    »Colobi, du bist mir sehr teuer. Ich weiß, dass du bereit bist zu sterben, um mich zu beschützen. Aber ich bitte dich nicht um dein Leben. Höre auf meinen Neffen. Folge meinem Beispiel. Verbreite meine Lehren. Diene der Welt.«
    Die Frau sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf.
    Blasphet klang, als müsste auch er die Tränen unterdrücken, als er weitersprach. »Ich bitte alle meine Kinder, den Raum zu verlassen. Ich möchte mit unseren Gästen einen Moment allein sein.«
    Die Frauen, die die Wände gesäumt hatten, funkelten Hex böse an, als sie aus der Scheune gingen. Die Walküre ganz hinten im Raum zog die Tür zu.
    »Wirst du friedlich mitkommen?«
    »Natürlich«, sagte Blasphet. Er klang selbstgefällig. »Ich kann dir allerdings nicht garantieren, dass meine Anhänger dir sicheres Geleit geben werden. Sie können sehr … eifersüchtig sein.«
    »Wir werden nicht durch diese Tür verschwinden«, sagte Hex. »Vendevorex, es ist so weit.«
    Ein runder Regenbogen öffnete sich in der Luft bei der Mauer, gähnte immer breiter, bis er groß genug war, um einen Sonnendrachen zu verschlucken.
    »Das Nest befindet sich auf der anderen Seite«, sagte Hex.
    »Das hatte ich mir gedacht«, sagte der ehemalige Mördergott. »Ich bin mir der Fliege des Zauberers seit Tagen bewusst. Meine Augen und Ohren sind sehr viel schärfer geworden als früher.«
    »Das wissen wir«, sagte Hex. Er deutete auf das Tor. Die Hälfte der Walküren war bereits hindurchgeschritten. »Folge ihnen«, sagte Hex.
    Blasphet erhob sich. Falten säumten seine Augen, verliehen ihm einen Ausdruck der Zufriedenheit.

    »Wusstest du, dass es bei den Menschen einen Mythos gibt?«, fragte er, bevor er in dem Tor verschwand.
    Hex folgte ihm gleich nach. Sie fanden sich im schwachen Lampenlicht in der feuchten, kühlen Luft des Nests wieder: im Fadensaal, dem
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