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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet
Autoren: James Maxey
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längsten Kralle seiner linken Vorderklaue. Der Nagel glitzerte mit einem pechähnlichen schwarzen Gift, das nach Mandeln roch. Er blickte Hex tief in die Augen und sagte: »Ich wusste immer, dass ich am Ende zu meinen vertrauten Lastern zurückkehren würde. Diese Ketten können mich nicht binden. Diese Walküren werden mir nie Schaden zufügen. Ich bin der Mördergott!«
    »Ich wäre sehr viel mehr beeindruckt, wenn deine Krallen irgendeine Möglichkeit hätten, meine Hülle zu durchstoßen«, sagte Hex, sorgfältig bemüht, den Mund nicht zu weit zu öffnen.
    »Du hast nicht verstanden«, sagte Blasphet mit einem Kichern, das so trocken war wie das Rascheln von Laub. »Wir sind wieder bei dem Punkt, dass mein Herz stehenbleibt und alle sterben.«
    Er riss die Klaue an den eigenen Hals. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Miene reinster Boshaftigkeit, als die vergiftete Kralle tief in seine Ader schnitt. Hex machte einen Satz auf ihn zu und packte den Flaschengeist, der über seiner Stirn hing. Seine Klauen griffen ins Leere. Der Stirnreif verschwand wie eine geplatzte Seifenblase.
    »Er könnte an seinem Rückgrat sein«, summte Vendevorex in seinem Ohr. Hex erstarrte bei dem Wort könnte.
    Blasphet zitterte, als er gegen Hex’ Brust sank. Die Augen des Mördergottes glitzerten mit Tränen und verdrehten sich nach oben. Sein letzter Atemzug kam mit einem langen, bebenden Schluchzer.
    Hex grub seine Zähne in das Fleisch am Rückgrat seines Onkels und riss das ebenholzfarbene Metall weg, das er dort fand. Er spuckte es aus, und es glitt wie eine lange, schwarze Schlange über den Boden.
    War er schnell genug gewesen?
    Schlug das Herz dieser bösartigen Bestie noch?
    Er hielt den Atem an. Blut strömte aus der offenen Wunde, als das schwarze Herz des Mördergottes seinen letzten Schlag tat. Er glitt von Hex’ goldener Brust herunter, jetzt vollkommen leblos.
    »Wir hätten mit einer vergifteten Klaue rechnen müssen«, sagte Vendevorex.
    »Haben wir ihn rechtzeitig aufgehalten?«, fragte Hex mit zugeschnürter Kehle.
    »Mindestens eine Sekunde vorher«, sagte Vendevorex. »Der Flaschengeist hat kein Signal gesendet.«

    »Dann ist es vorbei. Wir haben gesiegt. Die Welt ist den Mördergott endlich los.«
    »Was für ein Glück«, sagte die Vendevorex-Fliege und flatterte davon. Doch kurz darauf machte sie halt, kehrte um und schoss zu Hex’ Ohr zurück.
    »Nur um ganz sicherzugehen«, summte sie, »verbrenne die Leiche.«

Drachen
Über ihre Art und ihre Abstammung
    Sonnendrachen
    Sonnendrachen sind die Herren des Reiches. Sie sind riesig, besitzen eine Flügelspanne von vierzig Fuß und Kiefer, die einen Menschen in zwei Teile reißen können. Karmesinrote Schuppen schmücken die Sonnendrachen, mit einem Hauch Orange und Gelb darin, was ihnen ein glühendes Aussehen verleiht.
    Sie sind mit natürlichen Waffen ausgestattet – Zähnen und Klauen –, aber intelligent im Umgang mit Werkzeugen und benutzen häufig Speere und Schwerter, um ihre bereits beachtlichen Kampffähigkeiten weiter zu verbessern. Politisch sind die Sonnendrachen unter einem mächtigen König vereint, welchem dem Recht nach jeglicher Besitz im Königreich gehört. Es besteht eine enge Verbindung mit anderen Sonnendrachen, ein Netzwerk – gewöhnlich aus Verwandten des Königs –, durch das die einzelnen Gebiete im Königreich verwaltet werden. Bedeutende Sonnendrachen sind:
     
    Albekizan (verstorben)
    68 Jahre lang war er König der Drachen. Albekizan hat Dutzende
von kleineren Feudalstaaten erobert, um sein gegenwärtiges Königreich zu erschaffen. Nach seinem Tod – er starb durch die Hand von Bitterholz – ging die Herrschaft auf seinen Sohn Shandrazel über.
     
    Shandrazel (verstorben)
    Albekizans Erbe versuchte, die Herrschaftsform der Drachen zu verändern und die Macht zwischen allen Drachenarten und sogar den Menschen aufzuteilen. Seine Reformen wurden jedoch als Zeichen der Schwäche gewertet, und unter seiner Herrschaft brach eine Rebellion der Menschen aus, die zu seiner Ermordung führte.
     
    Blasphet (verstorben)
    Blasphet, der älteste Bruder von Albekizan, steht in dem Ruf, der übelste Drache aller Zeiten zu sein. Der Drache, der sich auch gern als Mördergott bezeichnen lässt, hat eine loyale Anhängerschaft aus menschlichen Gläubigen um sich geschart, die ihn als verkörperte Manifestation des Todes betrachten. Er war der Architekt der Freien Stadt, einer Falle, in der die gesamte Menschheit hätte getötet werden
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