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Galaxis Science Fiction Bd. 10

Galaxis Science Fiction Bd. 10

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 10
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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DAS OBSERVATORIUM…..
 
    Lothar Heinecke
 
    Was sind das eigentlich für Leute, die Science Fiction lesen?
    Junge Leute und solche, denen der Boden der Tatsachen zu heiß geworden ist und die sich lieber in das Phantastische und Unwahrscheinliche utopischer Romane flüchten – meinen diejenigen, die Science Fiction nur von den bunten Umschlagbildern der Magazine am Zeitungsstand her kennen, und rümpfen dabei überlegen die Nase. Haben sie damit recht?
    Eine Leserumfrage von Astounding Science Fiction, einem der ›Großen Drei‹ unter den amerikanischen Science Fiction Magazinen, hat vor wenigen Jahren mit einer erstaunlichen Antwort überrascht. Unter 12 000 Lesern, die ihren Fragebogen ausgefüllt hatten, standen 46 Prozent durch ihren Beruf unmittelbar mit Naturwissenschaft und Technik in Verbindung. Es waren Ingenieure, Chemiker, Physiker. 16 Prozent gehörten den freien Berufen an und besaßen größtenteils College-Bildung. Weitere 26 Prozent waren Studenten oder College-Schüler. Das Durchschnittsalter der Leser konnte man einer anderen Umfrage entnehmen, die im Mai 1958 veröffentlicht wurde: 30 Jahre. Eine interessante Tatsache sei am Rande bemerkt – 12 Prozent der Leser waren Frauen, wovon ungefähr 70 Prozent Science Fiction schon seit mehr als fünf Jahren regelmäßig lesen.
    Zugegeben, Astounding, das diese Umfragen veranstaltet hat, und neben ihm Galaxy, das Muttermagazin von Galaxis, und Fantasy and Science Fiction, das dritte anspruchsvolle Science-Fiction-Magazin, weisen eine literarische Qualität auf und einen Ideenreichtum in den von ihnen dargebotenen Geschichten, an die das restliche runde Dutzend der amerikanischen Science-Fiction-Magazine (die Zahl schwankt; einige haben nur ein kurzes Leben, dafür tauchen andere auf) nur mehr oder weniger heranzureichen vermag. Und 12 000 aus einer runden Million regelmäßiger Käufer von Science Fiction stellen nur einen kleinen Prozentsatz dar. Trotzdem: eine ausschließlich von jungen Leuten und Phantasten bevorzugte Literatur scheint Science Fiction nicht zu sein. Jedenfalls nicht in Amerika.
    Es wäre natürlich äußerst interessant, zu erfahren, wie sich die Lesergemeinde hier in Deutschland zusammensetzt, zumindest die Lesergemeinde von Galaxis. Sind Sie nicht auch ein bißchen neugierig? Es gäbe eine einfache Möglichkeit, zu entsprechenden Daten zu kommen. (Mit Fragebogen wollen wir nicht anfangen. Davon haben wir schon genug ausgefüllt.) Sie kennen den Literarischen Test, der unserem Magazin jeweils hinten angehängt ist (und von dem übrigens lange nicht so viele Leser Gebrauch machen, wie ich es mir wünschte – leider!).
    Wie wäre es, wenn Sie auf dem Vordruck neben Namen und Adresse auch einmal Alter und Beruf notieren würden? Über die Ergebnisse der deutschen Galaxis-Umfrage werde ich dann gerne in einigen Monaten hier an dieser Stelle berichten – vorausgesetzt natürlich, daß sich recht viele, wenn möglich alle Leser beteiligen, denn nur so können wir zu einem zutreffenden Bild gelangen. Und vergessen Sie nicht – die Mühe ist nicht groß. Es kostet Sie fünf Minuten und 7 Pfennig Drucksachengebühr.
    Aber nicht nur der Leserkreis von Science Fiction wird den Außenstehenden überraschen. Es gibt noch eine andere erstaunliche Erscheinung in Verbindung mit dieser Literatur. Das sind die Science-Fiction-Klubs, Vereinigungen von Lesern und an Science Fiction interessierten Leuten, wie Autoren, Verlegern, Zeichnern, wobei nicht unerwähnt bleiben soll, daß bei den letztgenannten Science Fiction meistens nicht nur ein Beruf, sondern auch ein Hobby ist.
    Science-Fiction-Klubs gibt es auf der ganzen Welt, besonders natürlich in Amerika – hier in wirklich verblüffender Zahl –, aber auch in fast allen westlichen Staaten Europas und sogar in Australien. Wohl ein jeder von ihnen besitzt eine eigene Klubzeitschrift – teils hektographiert, teils gedruckt –, worin sich die Mitglieder mit Science Fiction und den darin angeschnittenen Problemen auseinandersetzen. Die Dachorganisation aller Klubs, die International Science Fiction Society, hält einmal jährlich ein Treffen ab, wo allen Fans Gelegenheit geboten wird, sich gegenseitig kennenzulernen und auch Kontakt mit Autoren und Redakteuren aufzunehmen. Im vorigen Jahr fand dieser sogenannte World-Con in London statt. Dieses Jahr werden sich die Science-Fiction-Fans in den Vereinigten Staaten treffen. Für deutsche Interessenten ist der Weg dahin natürlich ein bißchen
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