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Galaxis Science Fiction Bd. 10

Galaxis Science Fiction Bd. 10

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 10
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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weit, aber zu ihrem Trost sei gesagt, daß sich der Präsident des deutschen Klubs, mein alter Freund Walter Ernsting, sich heute schon dafür einsetzt, einen der nächsten Cons nach Deutschland zu bringen.
    Hier in Deutschland trägt der Klub übrigens den Namen Science Fiction Club Europa – er hat Untergruppen in der Schweiz und in Österreich und enge Vorbindungen zu Schweden, England und Frankreich – und ist, dank deutschen Organisationstalents, zwar einer der jüngsten, aber dafür der größte aller Science-Fiction-Klubs auf der ganzen Welt. Sie werden seine Einladung zum Beitritt sicher schon in diesem Magazin gesehen haben.
    Und das ist im Grunde das Schöne an Science Fiction. Es ist nicht nur eine Lektüre, die man so einfach liest und dann weglegt. Sie regt unsere Gedanken an und verführt zum weiterspinnen der darin geäußerten Ideen, und sie verhilft uns letzten Endes zu Freundschaften mit gleichgesinnten und gleichinteressierten Menschen.
     
    Lothar Heinecke
     

VORSICHT MARSMENSCH! (STAMPED CAUTION)
 
    RAYMOND Z. GALLUN
 
    (Illustriert von KOSSIN)
     
    Komisch – aber die meisten Monster scheinen der Ansicht zu sein, in Wahrheit seien wir die Monster. Und so ganz unrecht haben sie damit ja eigentlich auch nicht.
    ZEHN Minuten nach dem Absturz telephonierte jemand nach der Armee. Das waren wir, und wir waren ausgesprochen dankbar für den Anruf.
    Der schwarze Qualm, der aus dem brennenden Wrack aufstieg, und die öligen Rückstände, die natürlich erst später analysiert werden konnten, ließen auf das Vorhandensein einesPetroleumderivats schließen. Das Öl war allerdings stark radioaktiv, Sehr wahrscheinlich war es der Treibstoff für die seltsamen, muschelförmlgen Reaktormotoren, deren Arbeitsprinzip – jedenfalls was uns betraf – durch den Absturz für immer und ewig verlorengegangen war.
    Das Fahrzeug bestand hauptsächlich aus Aluminium, Magnesium und einer Art nichtrostendem Stahl – ein Beweis dafür, daß Fremde – vor ähnliche Probleme gestellt wie wir – auch zu ähnlichen Lösungen kommen würden. An den böse ramponierten Wrackteilen, die wir aus jenem Missourihügel ausgruben, entdeckte Klein sogar eine altbekannte Methode, das Gewicht von Trägern und Spanten zu verringern. In regelmäßigen Abständen waren kreisrunde Löcher in sie hineingestanzt.
    Ich versuchte mich mit dem Gedanken abzufinden, daß wir in  diesem Moment zum erstenmal in der menschlichen Geschichte einen Blick hinter den Schleier werfen durften, hinte
     



 
    dem sich ein fremder Planet verbarg. Das sollte der Anfang eines neuen Zeitalters sein, eines Zeitalters sich ins Unendliche weitender Horizonte, eines Zeitalters romantischer Abenteuer – aber auch mit seinen Schattenseiten. Der Himmel war nicht länger mehr eine unüberwindliche Barriere. Hinter ihr gab es Dinge, mit denen wir jetzt rechnen mußten. Und wie begegnet das Unbekannte dem Unbekannten? Angenommen, es gibt keine Hand, die man schütteln kann?
    Das Wrack stank wie ein schwelender Müllhaufen. Schwarzes, gallertartiges Zeug quoll daraus hervor. Dort lagen zerbrochene Stücke einer verkalkten Substanz, die wie die Knochen-schalen eines Tintenfisches aussahen. Und hier, die dünnen Platten verkohlten Materials, das hätte fast Preßpappe sein können. Viertelmeterlange Röhren aus dünnem verzinntem Eisen enthielten chemische Verbindungen, die wir als Proteine, Kohlehydrate und Fette identifizieren konnten. Nahrungsmittel, entschieden wir.
    NATÜRLICH waren wir uns nicht im Unklaren, daß wir hier eine einmalige Chance hatten, Hinweise auf die Pflanzen und Tierwelt eines anderen Planeten zu bekommen. Nehmen Sie eine Dose gewöhnlichen Rindsgulaschs, mit bloßem Auge können Sie die fasrigen Muskeln und die Fettstruktur des Fleisches unterscheiden und den Zellenaufbau des Gemüses. Genau dasselbe war auch hier der Fall, wenn auch in einem geringeren Ausmaß. Wir sahen dünne Schuppen und kleine unterteilte Zylinder, die Teile von Pflanzen gewesen sein mußten. Der größte Teil des Inhalts war jedoch eine homogene gelatineähnliche Substanz.
    Allem Anschein nach hatte das Fahrzeug drei Insassen beherbergt. Aber der Aufprall und das nachfolgende Feuer hatten ihre Gestalt bis zum Unkenntlichen zerstört. Craig, unser Biologe, untersuchte die Überreste sehr sorgfältig und stellte von allem Interessanten Mikroschnitte her. Hier wurde etwas von ihm als hornige Haut etikettiert, dort als etwas Nerven- oder Gehirngewebe. Dies wiederum
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