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Die Finkler-Frage - Jacobson, H: Finkler-Frage

Die Finkler-Frage - Jacobson, H: Finkler-Frage

Titel: Die Finkler-Frage - Jacobson, H: Finkler-Frage
Autoren: Howard Jacobson
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dreißig Tagen, ansonsten erst nach elf Monaten. Doch Finkler hört nach dreißig Tagen nicht auf. Niemand kann ihn dazu zwingen. Er weiß nicht einmal, ob er nach elf Monaten damit aufhören wird, auch wenn er versteht, was dafür spricht: Die Seelen der unbetrauerten Toten sollen endlich ins Paradies eingehen dürfen. Er glaubt allerdings nicht, dass es seine Gebete sind, die sie hindern, den Weg zu finden.
    Das Schöne am Kaddisch besteht für ihn darin, dass es so unspezifisch ist. Er kann um so viele Tote gleichzeitig trauern, wie er nur möchte.
    Tyler, endlich, er weiß nicht, warum. Er denkt, Libor hat es irgendwie möglich gemacht. Hat etwas freigesetzt.
    Tyler, die er als Ehemann enttäuschte, Libor, den er als Freund enttäuschte.
    Jisgadal wejiskadasch … So allumfassend, dass er ums ganze jüdische Volk trauern könnte.
    Nicht, dass er sich auf Juden beschränkte. Selbst Treslove bekommt etwas ab, einen scheelen Trauerblick, dabei ist er lebendig und wohlauf – so wohlauf er nur sein kann – und arbeitet vermutlich wieder als Doppelgänger.
    Samuel Finkler nimmt sich Hephzibah zum Vorbild, mit der er in häufigem Kontakt steht. Ihr Gefühl von Unvollständigkeit, nicht beendet zu haben, was vielleicht nie begonnen wurde, wird zu seinem Gefühl. Treslove hat er eigentlich auch nicht richtig gekannt. Und das scheint ihm gleichfalls ein Grund zur Klage zu sein.
    Finklers Trauer kennt keine Grenzen.

Originaltitel: The Finkler Question
    Originalverlag: Bloomsbury, London
     
     
    Die Deutsche Verlags-Anstalt dankt Dr. Tamar Lewinsky
vom Institut für Jüdische Studien der Universität Basel
für die Überprüfung der hebräischen und jiddischen Begriffe.
     
    Die kurzen Textauszüge aus Moses Ben Maimonides’ Werk
    Führer der Unschlüssigen ab Kapitel 8 sind folgender Ausgabe entnommen: Hamburg, 1972, unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1923. Übersetzt und kommentiert von Adolf Weiss.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    1. Auflage
    Copyright © 2010 by Howard Jacobson
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe
2011 by Deutsche Verlags-Anstalt, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Alle Rechte vorbehalten
Typografie und Satz: DVA/Brigitte Müller
Gesetzt aus der Dante
     
     
    eISBN 978-3-641-06532-4
     
    www.dva.de
    www.randomhouse.de
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