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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
Autoren: Tom Clancy
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Prolog
    Rendezvous Foxtrott
    02.15 Uhr, Arabisches Meer
    8 km südlich der Indus-Mündung
    Pakistanische Küste
    E in verdunkeltes Schiff muss immer und jederzeit ausweichen sowie allen anderen die Vorfahrt gewähren und sollte deshalb mit größter Vorsicht manövrieren, dachte Moore, als er vor dem Steuerhaus des OSA - 1 -Schnellboots Quwwat stand. Dieses war zwar in Pakistan selbst in der Werft von Karatschi gebaut worden, beruhte jedoch mit seinen vier HY - 2 -Boden-Boden-Raketen und seinen beiden 25 -mm-Zwillings-Flak auf einem alten sowjeti schen Bauplan. Drei Dieselmotoren und drei Schrauben trieben das 40 Meter lange Patrouillenboot mit 30 Knoten durch die Wellen, die unter einer dicht über dem Horizont stehenden Mondsichel silbern schimmerten. »Verdunkelt« bedeutete, dass weder die Topplaternen noch die Steuerbordlichter brannten. Die »Internatio nalen Kollisionsverhütungsregeln« ( COLREG s) von 1972 schrieben vor, dass die Quwwat in diesem Zustand bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Schiff unab hängig von den jeweiligen Umständen auf jeden Fall schuld sein würde.
    Am frühen Abend war Moore bei einbrechender Dämmerung in Begleitung des Leutnants Syed Mallaah eine Pier in Karatschi hinuntergegangen. Ihnen folgten vier Soldaten, die zur Pakistan Special Service Group Navy ( SSGN ) gehörten, einer Spezialeinheit der pakistanischen Marine, die den SEAL s der US -Navy ähnelte, ohne jedoch über deren, ähm, Fähigkeiten und Kampfkraft zu verfügen. An Bord der Quwwat hatte Moore auf einem Schnellrundgang bestanden, an dessen Ende er kurz dem Kapitän, Leutnant Maqsud Kayani, vorgestellt wurde, der jedoch gerade mit den Auslaufbefehlen beschäftigt war. Der Schnellboot-Kommandant konnte nicht viel älter als Moore sein, er schätzte ihn auf fünfunddreißig Jahre, womit aber die Ähnlichkeiten zwischen den beiden schon erschöpft waren. Moores breite Schultern standen in starkem Gegensatz zu Kaya nis schmaler Radler-Statur, die seine Uniform kaum aus zufüllen vermochte. Der Leutnant hatte eine Hakennase, und wenn er sich in der letzten Woche rasiert haben sollte, so war das zumindest nicht mehr zu erken nen. Trotz seines etwas rauen Aussehens genoss er die höchste Aufmerksamkeit und den Respekt seiner 28 -köpfigen Mannschaft. Wenn er etwas anordnete, wurde es sofort ausgeführt. Schließlich drückte Kayani Moore kräftig die Hand und sagte: »Willkommen an Bord, Mr. Fredrickson.«
    »Vielen Dank, Leutnant. Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen.«
    »Keine Ursache.«
    Sie unterhielten sich auf Urdu, der pakistanischen Nationalsprache, die Moore leichter erlernt hatte als Dari, Paschtu oder Arabisch. Diesen pakistanischen Marinesoldaten hatte man ihn als den Amerikaner »Greg Fredrickson« angekündigt, obwohl es ihm sein leicht dunkler Teint, sein dichter Bart und sein im Moment zu einem Pferdeschwanz zusammengebun denes langes, schwarzes Haar erlaubten, sich als Afgha ne, Pakistani oder Araber auszugeben, wenn er dies wünschte.
    Leutnant Kayani fuhr fort: »Keine Angst, Sir. Ich plane, unseren Bestimmungsort pünktlich, wenn nicht sogar etwas früher zu erreichen. Der Name dieses Boots bedeutet Schlagkraft oder Leistungsfähigkeit , und das trifft es ganz genau.«
    »Hervorragend.«
    Point Foxtrot, der vorgesehene Treffpunkt, lag 5 Kilo meter vor der pakistanischen Küste und gerade außerhalb des Indus-Deltas. Dort würden sie vom indischen Patrouillenboot Agray einen Gefangenen übernehmen. Die indische Regierung hatte sich bereit erklärt, einen erst kürzlich verhafteten Taliban-Kommandeur namens Akhter Adam auszuliefern. Nach indischen Angaben war dieser Mann ein »hochrangiges Ziel« mit genauen Kenntnissen über die Operationen der Taliban-Truppen im Südabschnitt der afghanisch-pakistanischen Grenze. Die Inder glaubten, Adam habe vor seiner Festnahme seine eigenen Leute nicht mehr alarmieren können. Für diese war er einfach seit 24 Stunden verschwun den. Trotzdem drängte die Zeit. Beide Regierungen woll ten sicherstellen, dass die Taliban niemals erfuhren, in wessen Hände Adam gefallen war. Aus diesem Grund waren an dieser Übergabe auf See keine amerikani schen Soldaten oder militärischen Einheiten der US -Navy beteiligt – außer einem gewissen CIA -Agenten für paramilitärische Operationen namens Maxwell Steven Moore.
    Freilich hatte Moore gewisse Bedenken, diesen Einsatz mit einem Sicherheitsteam der SSGN durchführen zu müssen, das von einem jungen, unerfahrenen Leutnant
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