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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
Autoren: Tom Clancy
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entgegenzusetzen.
    Nach einer halben Stunde entdeckte Moore den ersten leblosen Körper, der wie ein Stück Treibholz auf den Wellen dümpelte und schließlich an Land gespült wurde. Viele andere würden folgen.
    E rst nach über einer Stunde näherte sich von Nordwesten ein Mi- 17 -Helikopter. Das Dröhnen seiner beiden Turbinen und das laute Sirren der Rotoren wurden von den Hügeln der Umgebung wie ein Echo zurückgeworfen. Der Hubschrauber war von den Sowjets speziell für ihren Krieg in Afghanistan entwickelt worden und schließlich sogar zu einem Symbol dieses Konflikts geworden, als diese Goliathe der Lüfte von den afghanischen Davids immer häufiger vom Himmel geholt wur den. Die pakistanische Armee verfügte über fast hundert dieser Mi- 17 . Moore hatte sich dieses eigentlich recht triviale Detail deshalb gemerkt, weil er schon öfter als Passagier in einem Mi- 17 mitgeflogen war. Einmal hatte sich dabei der Pilot laut über diesen »Schrotthaufen« beklagt, der bei jedem zweiten Einsatz den Geist aufge ben würde. Auch die anderen fast hundert Exemplare der pakistanischen Armee seien in keinem besseren Zustand.
    Leicht beunruhigt bestieg Moore den Hubschrauber, der ihn und Kayani jedoch schnell und sicher in das Sindh-Government-Krankenhaus in Liaquatabad Town, einem Vorort von Karatschi, beförderte. Unterwegs verabreichten die Sanitäter dem pakistanischen Leutnant so starke Schmerzmittel, dass sich dessen verzerrte Gesichtszüge zusehends entspannten. Als sie landeten, ging gerade die Sonne auf.
    E twa eine Stunde später fuhr Moore mit dem Aufzug in den ersten Stock des Krankenhauses hinauf, um Kayani in seinem Krankenzimmer zu besuchen. Den Leutnant würde ab jetzt eine hübsche Kampfnarbe zieren, was es ihm bestimmt leichter machen würde, schöne junge Frauen ins Bett zu bekommen … Beide Männer waren stark dehydriert, weswegen der Pakistani jetzt auch am Tropf hing.
    »Wie geht es Ihnen?«
    Kayani hob mit Mühe den Arm und griff an seinen Kopfverband. »Ich habe immer noch Kopfschmerzen.«
    »Das geht vorbei.«
    »Allein hätte ich es nicht zurückgeschafft.«
    Moore nickte. »Es hatte Sie ganz schön erwischt, und Sie haben ziemlich viel Blut verloren.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ein schlichtes Dankeschön genügt wohl nicht.«
    Moore nahm einen tiefen Schluck aus der Wasserfla sche, die ihm eine Krankenschwester gereicht hatte. »Hey, geschenkt, das war doch selbstverständlich.« Eine Bewegung auf dem Gang erregte Moores Aufmerksamkeit. Es war Douglas Stone, ein CIA -Kollege, der jetzt über seinen grau melierten Bart strich und ihn über den Rand seiner Brille hinweg fixierte. »Ich muss gehen«, sagte Moore.
    »Mr. Fredrickson, warten Sie einen Moment.«
    Moore runzelte die Stirn.
    »Kann ich Sie irgendwie erreichen?«
    »Sicher, warum?«
    Kayani blickte Stone an und spitzte den Mund.
    »Oh, er ist okay. Ein guter Freund.«
    Der Leutnant zögerte noch ein paar Sekunden und sagte dann: »Ich möchte Ihnen danken … irgendwie.«
    Moore riss von einem kleinen Block auf dem Nachttischchen ein Blatt Papier ab, kritzelte darauf eine E-Mail-Adresse und reichte den Zettel dem Leutnant.
    Dieser umklammerte den Zettel mit der Faust. »Ich melde mich.«
    Moore zog die Schultern hoch. »Okay.«
    Auf dem Gang warf er Stone einen scharfen Blick zu und zischte ihn an: »Also, Doug, erzähl mal … was zum Teufel ist da draußen passiert?«
    »Ich weiß, ich weiß.« Stone wählte seinen üblichen beruhigenden Ton. Dieses Mal kam er jedoch bei Moore damit nicht durch.
    »Wir haben den Indern ausdrücklich versichert, dass es bei der Übergabe keinerlei Probleme geben würde. Sie mussten ja in pakistanisches Hoheitsgewässer einfahren. Deshalb waren sie äußerst besorgt.«
    »Uns hat man gesagt, dass die Pakistani alles arrangieren würden.«
    »Und wer hat dann Scheiße gebaut?«
    »Angeblich hat der U-Boot-Kommandant nie den Befehl erhalten, in diesem Zeitraum im Hafen zu bleiben. Jemand hat das wohl vergessen. Er war dann auf seiner üblichen Patrouillenfahrt und dachte, er habe eine indische Geheimoperation entdeckt. Er gibt an, dass er die Schiffe mehrmals vergeblich aufgefordert habe, sich zu identifizieren.«
    Moore kicherte. »Na ja, nach ihm Ausschau gehalten haben wir tatsächlich nicht – und als wir ihn dann sahen, war es bereits zu spät.«
    »Der Kommandant hat auch noch berichtet, er habe an Bord der Inder Gefangene gesehen, die er für Pakistani gehalten habe.«
    »Er war
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