Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
King Stephen

King Stephen

Titel: King Stephen
Autoren: Riding the Bullet
Vom Netzwerk:
Hinweis des Übersetzers:
    Diese deutsche Fassung entstand für meinen Freundeskreis.
Nicht alle Fans sind der englischen Sprache mächtig, wollen aber dennoch
diesen spannenden Lesegenuß nicht missen. Deshalb widme ich diese
Übersetzung ins Deutsche allen Stephen King Fans
und wünsche viel Spaß bei der Lektüre.
C.R.
Ich weise ausdrücklich darauf hin:
Das Copyright von Stephen King bleibt in vollem Umfang bestehen. Internet: http://www.geocities.com/riding_the_bullet
email: [email protected]
    Bis heute habe ich niemandem über diese Vorfälle
erzählt und ich habe auch niemals gedacht, daß ich
dies jemals tun würde - nicht weil ich Angst davor
hatte, daß mir niemand glauben würde,
genaugenommen ist der Grund, daß es mir
irgendwie peinlich war… und weil es mich betraf.
Ich habe immer gefühlt, es zu erzählen würde mich
und die Geschichte schlechter machen, den Inhalt
schmälern und mehr banal erscheinen, nicht mehr
als die Geistergeschichte die der Camp-Vorsteher
zum Besten gibt, bevor er die Lichter löscht. Ich
denke, ich hatte auch Angst davor es mit meinen
eigenen Ohren zu hören, was ich erzähle - ich
könnte mir selber nicht mehr glauben. Aber seit
meine Mutter verstorben ist habe ich nicht mehr
richtig geschlafen. Ich dämmere ein in seichten
Schlaf und schrecke hoch, hellwach und zitternd.
Das Licht auf dem Nachttisch brennen zu lassen
hilft ein wenig, aber nicht so viel, wie Sie jetzt
denken mögen. Es gibt mehr dunkle Schatten in der
Nacht, als man sich vorstellen kann, ist Ihnen das
schon einmal aufgefallen? Selbst bei
eingeschaltetem Licht ist da sehr viele Schatten. Du
denkst, die langen können die Schatten von Allem
sein. Eigentlich können sie alles sein.
    * * *
Ich war als junger Student an der Universität von
Maine als Frau McCurdy wegen Ma anrief. Mein
Vater starb noch bevor ich alt genug war, mich an
ihn zu erinnern und ich war auch noch ein Kind, so
daß es einfach Alan und Jean Parker gegen den
Rest der Welt war.
Frau McCurdy, die am anderen Ende der Straße
wohnte, rief im Appartement an, das ich mit drei
anderen Kumpels bewohnte. Sie hatte die Nummer
von dem Magnet-Notizzettel-Halter am
Kühlschrank, wo Ma sie stets aufbewahrte.
“War’n Herzinfarkt”, sagte sie in ihrem langen und
gezogenen Yankee-Ausprache. “Ist im Restaurant
passiert. Aber fang jetzt nicht an, Dich aufzuregen.
Der Doc sagt, es war nich schlimm. Sie is wach und
kann reden.”
    “Ja, und wie ist sie drauf?” fragte ich. Ich
versuchte meine Stimme ruhig erscheinen zu
lassen, ein wenig amüsiert, aber mein Herz schlug
rasend schnell und das Wohnzimmer glühte
förmlich vor Hitze. Ich hatte das Appartement für
mich alleine; es war Mittwoch und alle
Mitbewohner hatten den ganzen Tag Unterricht.
    “Klar doch. Das Erste, was sie gesagt hat, war, daß
ich Dich anrufen aber nicht erschrecken soll. Das
war doch rücksichtsvoll, meinste nich?”
“Ja”. Aber ehrlich gesagt, ich war geschockt.
    Wenn jemand anruft und Dir mitteilt, daß Deine
Mutter mit dem Notarzt direkt von der Arbeit ins
Krankenhaus gebracht worden ist, wie glaubst Du,
wie Du Dich fühlst?
“Sie teilt Dir mit, Du sollst genau da bleiben wo Du
bist und sollst Dich am Wochenende um Deine
Schule kümmern. Du kannst kommen, wenn Du
nicht mehr so viel an Lernkram über hast.”
    Klar, dachte ich. Gute Gelegenheit. Ich bleib’ hier
in diesen muffigen und nach Bier stinkendem
Appartement, während meine Mutter in einem ein
paar hundert Meilen entfernten Krankenhaus liegt
und wohlmöglich noch stirbt.
“Sie ist noch eine total junge Frau, Deine Ma,”
sagte Frau McCurdy. “Es ist nur, daß sie es sich in
den letzten Jahren verdammt schwer gemacht hat
und sie die Hypertonie bekommen hat. Und die
Zigaretten. Sie war dabei das Rauchen
aufzugeben.”
    Ich bezweifelte, ob dem wirklich so war, egal,
Herzinfarkt oder kein Herzinfarkt und da war ich
mir sicher - meine Mutter liebte ihre Zigaretten. Ich
dankte Frau McCurdy für den Anruf.
    “Das Erste was ich gemacht habe, als ich heim
kam”, sagte sie. “Und wann kommste, Alan? Am
Samstag?” Da war ein leichter Unterton in Ihrer
Stimme, aus dem herauszuhören war, daß sie etwas
ahnte.
    Ich sah aus dem Fenster, es war ein perfekter
Nachmittag im Oktober: der hellblaue NeuenglandHimmel über den Bäumen, die ihre Blätter auf die
Mill Street fallen lassen. Ich schaute auf die
Armbanduhr. Zwanzig nach drei. Ich war gerade
auf dem Weg zur Philosophie-Vorlesung, als das
Telefon geklingelt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher