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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
Autoren: Tom Clancy
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geführt wurde. Bei der Vorbesprechung hatte man ihm jedoch versichert, dass Mallaah, ein Einheimischer aus der ganz in der Nähe liegenden Stadt Thatta in der Sindh-Provinz, absolut loyal, hoch angesehen und für seine Zuverlässigkeit bekannt sei. Für Moore mussten Loyalität, Vertrauen und Respekt zwar erst einmal verdient werden, aber es würde sich bald herausstellen, ob der Leutnant der Aufgabe gewachsen war. Immerhin war Mallaahs Job ziemlich wichtig: Er musste die Übergabe überwachen und für den Schutz Moores und des Gefangenen sorgen.
    Wenn Akhter Adam sicher an Bord war, wollte Moore bereits auf der Rückfahrt in den Hafen von Karatschi mit seinem Verhör beginnen. In dieser Zeit wollte er klären, ob der Kommandeur tatsächlich ein »hochrangiges Ziel« war, das die Aufmerksamkeit der CIA verdiente, oder jemand, den man den Pakistani zu einer kleinen Kurzweil überlassen konnte.
    Auf der Backbordseite durchdrangen drei schnelle weiße Lichtblitze die Dunkelheit, die vom Turshian-Mouth-Leuchtturm stammten, der den Eingang zum Indus bewachte. Die Sequenz wiederholte sich alle zwanzig Sekunden. Etwas weiter östlich bemerkte Moore auf der Steuerbordseite den einzelnen weißen Lichtblitz des Kajhar-Creek-Leuchtfeuers, der alle zwölf Sekun den aufleuchtete. Das Drehlinsenfeuer des vielumkämpf ten Kajhar-Creek - (oder Si r - Creek- ) Leuchtturms kam exakt von der indisch-pakistanischen Grenze. Moore hatte sich bei der Einsatzbesprechung die Navigationskarten gründlich angesehen und sich vor allem Namen und Lage der Leuchttürme und ihre spezifischen Leucht sequenzen genau eingeprägt. Solche alten SEAL -Gewohn heiten saßen eben sehr tief.
    Da der Mond um 2 . 20 Uhr unterging und der Himmel zur Hälfte bewölkt war, erwartete Moore, dass es während des Treffens um 3 . 00 Uhr stockdunkel sein würde. Auch die Inder würden ihr Schiff völlig abdunkeln. Not falls würden ihnen die Leuchtfeuer von Kajhar Creek und Turshian Mouth eine genaue Positionsbestimmung ermöglichen.
    L eutnant Kayani hielt tatsächlich Wort. Als sie genau um 2 . 50 Uhr Point Foxtrot erreichten, ging Moore zur anderen Seite des Steuerhauses hinüber, wo an Back bord das einzige vorhandene Nachtsichtgerät ange bracht war. Kayani war bereits dort und versuchte, etwas in der stockfinsteren Nacht auszumachen. In der Zwischenzeit hatten sich Mallaah und sein Team mittschiffs auf dem Hauptdeck aufgestellt, um den Gefangenen an Bord zu holen, sobald das indische Schiff längsseits gehen würde.
    Als er Moore kommen hörte, überließ Kayani ihm das Nachtsichtgerät. Trotz der aufziehenden Wolken lieferte das Sternenlicht immer noch genug Photonen, um das indische Patrouillenboot der Pauk-Klasse in ein unheim liches grünes Zwielicht zu tauchen. Sogar die Zahl 36 am Rumpf war zu erkennen. Die von Steuerbord heran rauschende Agray war mit ihren 500 Tonnen doppelt so schwer wie die Quwwat . Sie war mit acht GRAIL -Boden- Luft-Raketen und zwei RBU - 1200 - ASW -Raketenwerfern auf der Steuerbordseite ausgerüstet. Jedes aus fünf Werferrohren bestehende System konnte Täuschkörper sowie ASW -Raketen auf Bodenziele oder zur U-Boot-Bekämpfung abfeuern. Die Quwwat wirkte neben ihr geradezu winzig.
    Die Agray driftete jetzt langsam an Steuerbord entlang und bereitete sich auf die endgültige Annäherung vor. Moore entdeckte ihren Namen, der mit schwarzen Buchstaben quer über das Heck gemalt war, das aus dem Gischtnebel auftauchte. Als er dann einen Blick durch die Steuerhaus-Tür auf die Backbordseite warf, bemerkte er einen »kurz-lang, kurz-lang«-Lichtblitz. Er versuchte sich daran zu erinnern, welcher Leuchtturm diese Lichtfolge verwendete. Inzwischen hatte die Agray ihr Anle gemanöver fast beendet, und Kayani lehnte sich über die Steuerbord-Reling, um das Ausbringen der Fender zu überwachen, die eventuelle Schäden am Schiffsrumpf möglichst klein halten oder ganz verhindern sollten, die beim Kontakt der beiden Schiffe durch den Seegang entstehen konnten.
    Da, wieder diese Lichtblitze: kurz-lang, kurz-lang.
    Von wegen Leuchtturm … , dachte Moore. ALPHA-ALPHA bedeutete im internationalen Morsecode so etwa: »Wer zum Teufel sind Sie?«
    Moore überlief es eiskalt. »Leutnant, wir bekommen ein ALPHA-ALPHA auf der Backbordseite. Sie fordern uns auf beizudrehen!«
    Kayani stürzte zur Backbord-Reling hinüber. Moore stellte sich direkt hinter ihn. Wie oft hatte man sie wohl schon aufgefordert, sich zu identifizieren? Sie befanden sich zwar
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