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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
Autoren: Tom Clancy
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immer noch in pakistanischen Küstengewässern, aber wie genau sahen die pakistanischen Marine-Einsatzregeln aus?
    Plötzlich explodierte über ihren Köpfen eine Leuchtrakete. Deren Licht ließ tiefe Schatten über die Decks der beiden Patrouillenboote huschen. Moore spähte an gestrengt auf die See hinaus. Was er dann erblickte, erschien ihm wie ein Albtraum. Etwa 1000 Meter von ihnen entfernt durchbrach ein U-Boot mit einem riesigen schwarzen Turm die Fluten. Seine schwarzen Decks wurden immer wieder überspült, während es seinen Bug genau auf sie richtete. Der Kommandant hatte sich zum Auftauchen entschlossen, um die vermeintlichen Eindringlinge aufzubringen. Da sie nicht geantwortet hatten, hatte er ein Leuchtgeschoss abgefeuert, um sein Ziel visuell genau ausmachen zu können.
    Kayani führte den Feldstecher, der ihm um den Hals hing, an die Augen und stellte ihn scharf. »Es ist die Shushhu k ! Sie ist eines unserer Boote! Sie sollte jedoch daheim an der Pier liegen.«
    Moores Brust zog sich zusammen. Was zum Teufel hatte ein U-Boot der pakistanischen Marine an ihrem Treffpunkt zu suchen?
    Er drehte sich zur Agray um. Inzwischen stand der Taliban-Gefangene bestimmt schon zur Übergabe bereit auf ihrem Deck. Laut Plan sollte der an den Händen gefesselte Adam einen schwarzen Overall und einen Turban tragen und von zwei schwer bewaffneten MARCOS , Elitesoldaten des indischen Marinekommandos, bewacht werden. Moore wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem U-Boot zu …
    Und da sah er es: eine phosphoreszierende Linie bewegte sich durch das Wasser an ihrem eigenen Heck vorbei auf die Agray zu.
    Er deutete mit dem Finger darauf und rief: » TORPEDO !«
    Im nächsten Augenblick packte Moore Kayani von hinten und stieß ihn über die Reling ins Wasser. Als er selbst hineinsprang, traf der Torpedo die Agray . Das Donnern und Blitzen der folgenden Explosion war so surreal wie schockierend nahe. Mehrere Wellen von Metalltrümmern schwirrten durch die Luft, prallten vom Rumpf der Quwwat ab und peitschten wie eiserne Regengüsse in das umliegende Wasser.
    Moores Augen weiteten sich, als die dampfende, zischende See auf sie zukam, die jetzt von den glühend heißen Metallsplittern aus dem Rumpf, den Decks und dem Torpedo erhitzt wurde, die bei jeder weiteren Explosion von der Agray aufstiegen. Als er ins Wasser eintauchte, wobei er fast auf einem scharf gezackten Stück Stahl gelandet wäre, explodierten die GRAIL -Boden-Luft-Gefechtsköpfe der Agray und sämtliche ASW -Raketen auf ihrem Vorderdeck in einem riesigen Feuerball.
    Moore wurde unter das Wasser gedrückt, wobei seine Schuhe mit etwas unter ihm kollidierten. Er schwamm zur Oberfläche zurück und schaute sich um, ob er den Leutnant entdecken konnte. Da war er, gar nicht weit entfernt.
    Plötzlich schlugen drei ASW -Raketen der Agray in die Gehäuse der Silkworm-Raketen an Bord der Quwwat ein. Die nachfolgenden Detonationen waren so laut und hell, dass Moore untertauchte, um sich zu schützen. Dann schwamm er zum Leutnant hinüber, der in Rückenlage auf dem Wasser trieb und anscheinend bewusstlos war. Auf der linken Seite seines Kopfes war ein tiefer Schnitt zu erkennen, der immer noch heftig blutete. Er hatte sich wohl an einem scharfen Trümmer stück verletzt, als er auf dem Wasser aufkam. Moore tauchte an der Schulter des Mannes wieder auf und spritzte Salzwasser auf die Wunde, während ihn Kayani mit leerem Blick anstarrte. »Leutnant! Aufwachen! Schnell!«
    30 Meter von ihnen entfernt trieb brennender Diesel-treibstoff auf der Meeresoberfläche. Der Gestank war so entsetzlich, dass Moore das Gesicht verzog. Gleichzeitig spürte er zum ersten Mal fast körperlich das tiefe Brummen der Dieselmotoren – das U-Boot. Er hatte keine Eile und würde sich den Wracks auf keinen Fall nähern, bevor die Flammen erloschen waren.
    Offensichtlich trieben auch noch andere Männer im Wasser. Obwohl sie kaum zu erkennen waren, hörte man zwischen den einzelnen Explosionen ihre Rufe. Ganz in der Nähe erklang jetzt ein erstickter Schrei. Moore suchte mit den Augen die Umgebung nach dem Taliban-Gefangenen ab, aber der doppelte Donnerschlag einer weiteren Detonation brachte ihn erneut zum Ab tauchen. Als er sich, zurück an der Oberfläche, umdreh te, wies die Quwwat bereits eine bedenkliche Schlagseite nach Backbord auf und drohte jeden Augenblick zu sinken. Der Bug der Agray war sogar schon völlig über spült. Überall wüteten Feuer, und schwarzer Rauch stieg auf. Immer
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