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Bis hierher und nicht weiter

Bis hierher und nicht weiter

Titel: Bis hierher und nicht weiter
Autoren: Katherine Garbera
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1. KAPITEL
    „Mr. Dexter wird Sie jetzt empfangen.”
    Lily Stone nahm ihren Terminplaner und folgte der Sekretärin. In New Orleans war es heiß Mitte August, und Lily wünschte, sie könnte irgendwo draußen in der Sonne liegen, statt sich in diesem klimatisierten Raum aufhalten zu müssen..
    Sie hatte bereits mindestens zwei Tage für den Versuch vergeudet, Mr. Dexter zu treffen, und sie war entschlossen, heute Nachmittag in seinem Büro zu bleiben, bis er auftauchte.
    Ihre Absätze versanken in dem dicken Teppich, als sie das Büro des Vorstandsvorsitzenden von „Dexter Resort & Spa” betrat, einer internationalen Hotelkette. Der Raum war mit eleganten Möbeln aus Glas und Chrom eingerichtet, und der imposante Schreibtisch war von der Art, die dazu gedacht ist, jeden einzuschüchtern, der davor saß.
    Und es funktionierte.
    Ihr lederner Aktenkoffer kam ihr plötzlich bleischwer vor. Er schlug gegen ihr Bein, als sie zu dem riesigen Schreibtisch ging.
    Seit sie zwanzig war, führte sie erfolgreich das Unternehmen ihrer Familie, trotzdem fühlte sie sich jetzt wie bei ihrem ersten großen Kunden. Sie trug ihr bestes Kostüm, eine modische Kombination in Schwarz und Rot, in der sie laut Aussage ihrer Assistentin Mae schick und professionell aussah.
    Preston Dexter erhob sich, um ihr zur Begrüßung die Hand zu schütteln. Seine Hand fühlte sich warm an; zwischen seinen langen, sorgfältig manikürten Fingern wirkte ihre Hand klein und zerbrechlich. Genau so, wie Lily sich jetzt vorkam.
    Er duftete dezent nach After Shave, nicht unähnlich ihren Brüdern. Dieser Gedanke half ihr, sich zu entspannen. Es spielte keine Rolle mehr, dass dieser Mann ihr Haus und ihr Unternehmen mit dem Kleingeld in seiner Hosentasche kaufen konnte. Er war nur ein Kerl wie Dash und Beau.
    Allerdings war da etwas Undefinierbares an ihm, das ihn von Dash und Beau unterschied. Einen Moment lang sah sie in seine grauen Augen. Ein kühl berechnender Ausdruck lag in ihnen, ein Zynismus, den ihre Brüder nicht hatten.
    „Miss Stone, bitte nehmen Sie Platz. Es tut mir Leid, dass ich Sie habe warten lassen.”
    Sie bezweifelte, dass es ihm wirklich Leid tat. Wahrscheinlich bedauerte er, dass sie den Nachmittag damit verbracht hatte, in seiner Lobby zu warten, aber wenn sie jetzt nicht redeten, würden sie ein Problem bekommen. Zwei ihrer Entwürfe zur Verschönerung der Zimmer im „White Willow House” hatte er bereits abgelehnt, und langsam wurde die Zeit knapp. Das Hotel würde am ersten Januar eröffnen.
    Entscheidungen mussten getroffen und Antiquitäten gefunden werden, um sie für sein neuestes Hotel zu kopieren. Ihr Antiquitätengeschäft „Sentimental Journey” hatte schon einigen alten Herrenhäusern in Louisiana den letzten Schliff gegeben, doch so etwas brauchte die entsprechende Zeit.
    „Kein Problem.”
    Lily war es seit langem gewohnt, auf eigenen Füßen zu stehen, und noch nie war sie durch die Gegenwart eines anderen Menschen so aufgewühlt gewesen, schon gar nicht durch die eines Mannes. Doch diese grauen Augen verzauberten sie. Dort, verborgen in den kalten Tiefen, war etwas, das das Bedürfnis in ihr weckte, ihn zu trösten, so wie sie ihre Brüder getröstet hatte, wenn sie von einem Mädchen einen Korb bekommen hatten.
    Er trug seinen Armani-Anzug mit einer Natürlichkeit, die ihn völlig von den Männern unterschied, die sie kannte. Die trugen alle Jeans und Overalls. Es waren Männer aus der Arbeiterklasse mit schwieligen Händen und schmutzigen Fingernägeln.
    „Was kann ich für Sie tun, Miss Stone?” Dexter le hnte sich in seinem teuren Sessel zurück, bildete mit seinen Fingern ein Dach vor der Brust und wartete auf ihre Antwort.
    Seine Lippen wirkten hart, und unwillkürlich fragte sie sich, wie sie sich an ihren anfühlen würden. Die ersten Anzeichen von Erregung durchströmten sie. Ihre Brustspitzen richteten sich unter dem Spitzentop auf, das sie unter ihrer Kostümjacke trug. Ihr Puls beschleunigte sich, und sie rutschte nervös in ihrem Sessel hin und her.
    Verdammt! Was war denn los mit ihr? Dies war ein berufliches Treffen, für das sie anderthalb Wochen gekämpft hatte.
    Sie zwang sich, ihr Verlangen zu ignorieren und sich stattdessen wieder auf ihre vorbereiteten Worte zu konzentrieren. „Danke, dass Sie mich heute Nachmittag empfangen haben, Mr. Dexter. Wie ich Mr. Rohr bereits sagte, möchte ich die Leute kennen, denen die Häuser gehören, die ich mit Antiquitäten einrichte.”
    „Kein
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