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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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musste den Hubschrauber gehört haben, musste auch Max gehört haben, der nach ihm rief. Bestimmt hatte er die Alarmanlage des Hummers ausgelöst. Um sie auf sich aufmerksam zu machen. Damit sie ihn retteten.
    Immer noch hielten kräftige Hände ihn fest. Der Hubschrauber vibrierte, die Kufen hoben ab.
    Dann warf einer der Soldaten die Arme in die Luft, kniff vor dem Regen die Augen die Augen zusammen und deutete zum Eingang des Hangars.
    Mr Peterson trug seinen Freund, Max’ Vater, wie ein verletztes Kind auf den Armen durch den prasselnden Regen auf den ungeduldig wartenden Hubschrauber zu.
    Völlig durchnässt, aber lebend, wurde Tom Gordon in den Helikopter gehoben. Die Soldaten zogen Peterson an Bord, und der Pilot schaffte es gerade noch, sie in die Luft zu bringen.
    Max wollten die Augen zufallen. Aber dann rissen die vom Sturm gepeitschten Wolken auf, und er sah einen Mann im weißen Kittel, der in einem Boot die Rampe zum Fluss hinunterglitt. Es schwankte kurz und begann dann zu sinken.
    Bei seiner panischen Flucht hatte Dr. Schernastyn vergessen, dass das Boot beschädigt war.
    Die Wolken schlossen sich um den Mann in den vom Regen zerwühlten Fluten, als die ersten keilförmigen Wellen auf ihn zuglitten.
    Krokodile machen sich nichts aus schlechtem Wetter.
     
    Wind und Regen dämpften die Explosion, und die Wolken verhüllten den Zusammenbruch des Forts. Es spielte keine Rolle mehr.
    Vater und Sohn lagen patschnass nebeneinander auf dem kalten Metallboden. Max schob sich dicht an seinen bewusstlosen Dad heran und legte den Kopf auf seine Brust.
    Er wollte sein Herz schlagen hören.
    Alles andere war unwichtig.
     
    Durch den Lärm drangen Wortfetzen an sein Ohr. Zu spät, Chang noch einzuholen … die Soldaten können nicht … Tausende werden sterben … Wasser vergiftet … Wetter unmöglich … Regen am Staudamm nachgelassen … aber … zu dunkel … zu spät … zu spät.
    Der Sturm brüllte sein Wiegenlied, der schwankende Helikopter schaukelte hin und her. Doch was Max empfand, war nicht das beängstigende Gefühl, hilflos einem ungeheuren Gewitter ausgeliefert zu sein. Sein Schatten löste sich und ließ ihn auf dem rüttelnden Boden des Hubschraubers liegen. Er glitt nun durch die Dunkelheit, die sich über das Land gelegt hatte. Dann spürte er Fels unter den Füßen und begann entschlossen zu laufen. Neben sich fühlte er die dampfende Wärme eines Tieres.
    Geleitet von seinem Instinkt, lief er in die Nacht. Seine Lunge brannte, seine Augen suchten nach dem unsichtbaren Steinbruch. Aber vom Erdboden aus würde er nie etwas finden. Und was kaum ein Gedanke gewesen war, wurde Wirklichkeit. Die rasenden Wolken hatten den Regen mit sich genommen. Jetzt wehte nur noch der Wind, aber der war seine zweite Natur. Max stieß sich von dem harten Fels ab und schwang sich in den Himmel.
    Er sah den Stahlvogel im Schutz hoher Felswände sitzen; still, die Schwingen unbewegt. Kobra und Speer auf seinem Leib blinkten trotzig durch die Dunkelheit.
    Etwas bewegte sich dort. Eine schwarze Gestalt sprang über die Felsen, wo kurz zuvor noch er selbst gelaufen war, und er hörte das vertraute Winseln. Das Hundewesen blieb stehen. Vor ihm gähnte der Abgrund. Max kreiste über ihm. Der Schakal sah zu ihm hoch, und Max hörte sich wehklagend nach ihm rufen.
    Der Blitz, der aus seinem Versteck über den Wolken herniederkrachte, beleuchtete die Berge – geisterhafte Nebelschleier rissen sich von den Felszacken. Die Betonbrücke zwischen den zwei Bergen. Bilder aus seiner Erinnerung wiederholten sich – die dunkle Höhle in einer schwarzen Nacht. Er flog näher heran. Wollte verstehen.
    Die Höhle bewegte sich. Ein Mann. Groß und breitschultrig. Ein matt leuchtendes Licht in der Hand. Ein Kontrollgerät. Oder eine Fernsteuerung. Als der Mann seinen Arm auf die Steintürme an dieser Seite der Brücke richtete, wusste Max, dass er den Staudamm gefunden hatte.
    In der Staumauer schoben sich Tore auf. Tief unten lief bereits weiß schäumendes Flusswasser das Tal hinab. Als die Flutschleusen weiter aufgingen, schossen mit ungeheurer Wucht breite Wasserströme daraus hervor. Ihre Urgewalt schien noch größer als die des Gewitters, das jetzt weit hinten am Horizont tobte.
    War es der Instinkt, der Shaka Chang innehalten und den Blick nach oben richten ließ? War es seine unfehlbare Fähigkeit, eine nahe Gefahr zu erkennen? Was auch immer. Er machte auf dem Absatz kehrt, als Max mit rasender Geschwindigkeit auf ihn
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