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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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Tragflächen waagerecht! Waagerecht halten!«
    Leichter gesagt als getan bei den vielen Dingen, die er gleichzeitig zu tun hatte.
    »Okay, die Klappen um zwanzig Grad senken und auf konstante siebzig Knoten gehen.«
    Er zog am Gashebel, sah die Nadel der Geschwindigkeitsanzeige zurückgehen und erkannte mit einem mulmigen Gefühl, dass er schon viel tiefer war, als er gedacht hatte.
     
    Tobias stand vor der Bar und klammerte sich vor lauter Aufregung an seine Bierdose. Van Reenen kaute auf einer nicht angezündeten Zigarette herum, und Mike Kapuo ließ die beiden Flugzeuge keine Sekunde lang aus den Augen, die jetzt nur noch wenige Hundert Meter entfernt waren. Die etwas tiefer fliegende Cessna schien ins Taumeln zu geraten.
    »Das Fahrwerk ist aus Federstahl«, sagte van Reenen zu niemand Bestimmtem. Kapuo und Tobias wandten sich kurz von dem nervenaufreibenden Schauspiel ab.
    »Und was heißt das?«, fragte Tobias.
    »Wenn er nicht absolut perfekt aufsetzt, springt er wieder hoch wie ein Gummiball«, sagte er. »Und dann wäre der Junge mit dem Schädelbruch sehr wahrscheinlich erledigt. Außerdem kommt Max zu tief rein. Hoffentlich sieht sie das. Mach schon, Kallie, sag’s ihm. Sag’s ihm!«, murmelte er.
     
    Piloten denken bei Höhenangaben in Fuß. Max schätzte die Höhe dagegen in Metern ein, aber seine Augen sagten ihm, dass er damit falsch liegen und schon viel zu weit unten seinmusste. Sollte er die Cessna nach oben ziehen? Der Wind war schwierig, am Boden eine kräftige Strömung, etwas weiter oben voller Wirbel. Was auch immer geschah, Max war nicht dazu fähig, die Landung im Seitengleitflug durchzuführen. Er schaffte es nur geradeaus.
    »Du bist etwas zu tief, Max, gib ein bisschen mehr Gas. Waagerecht halten, etwas mehr Gas.«
    So ging das also. Nicht hochziehen, nur ein bisschen Gas geben. Aha.
    Ohne den Blick vom Boden unter sich abzuwenden, schob Max den Gashebel ein kleines Stück nach vorn, hörte den Motor lauter werden und dann ihre Stimme, die ihm sagte, so sei es schon besser, er könne das Gas langsam wieder wegnehmen.
    Immer dieses Hin und Her!
    »Du bist dreißig Fuß überm Boden, Max. Fünfundzwanzig. Denk dran, nach dem Aufsetzen geraden Kurs zu halten! Benutz die Seitenruder. Nicht die Bremsen berühren, tu das erst, wenn du von allein langsamer geworden bist und das Heckrad aufgesetzt hat. Okay, gut, zwanzig Fuß. Klappen dreißig Grad runter. Versuch mit dem Gashebel konstant auf sechzig Knoten zu gehen.«
    Ihre Stimme trug ihn durch das alles hindurch. Ruhig, gleichmäßig, fest. Beinahe zärtlich. »Zehn Fuß über der Landebahn. Geh langsam vom Gas und achte drauf, dass die Nase nicht absinkt.«
    Max konnte die Piste nicht mehr sehen, sie schoss jetzt unterhalb des Propellers dahin. Und dann ein Gefühl, als ob das Flugzeug sich senkrecht aufrichten wollte. Der verfluchte Wind drohte ihn umzuwerfen.
    »Ganz gerade bleiben! Tragflächen waagerecht. Du hast es gleich geschafft.«
    Die Reifen summten auf dem Beton, und Max spürte die Vibrationen durch seinen Sitz hindurch.
    »Spitze! Du bist unten. Jetzt nur geradeaus und vollständig vom Gas gehen.«
    Er zog den Hebel ganz zu sich heran. Der Propeller wurde langsamer.
    »Dein Heckrad hat aufgesetzt. Jetzt kannst du ganz vorsichtig auf die Bremsen treten. Gut gemacht! Klappen hochziehen und ausrollen. Schau mal, da ist ein Empfangskomitee für dich angetreten.«
    Max sah Kallies Flugzeug aufwärtssteigen. Sie flog eine Schleife und landete dann ebenfalls.
    Mutter Erde. Fester Erdboden. Willkommen zu Hause!
    Der Motor verbrauchte den letzten Tropfen Treibstoff und erstarb. Max blieb erst einmal reglos sitzen und sah die Männer vom Jet auf sich zulaufen. Sie trugen Kampfanzüge. Dann riss jemand die Tür auf, und kräftige Hände streckten sich ihm entgegen.
    »Gut gemacht, Junge. Das war ganz große Klasse!«
    Der Mann sprach mit Londoner Akzent. Wie kam der denn hierher? Max hatte nicht die Zeit, das herauszufinden. »Mein Freund ist hier drin …«, fing Max an.
    Jetzt sprach ein anderer. Ein Schotte. »Mach dir keine Sorgen. Wir wissen, dass er verletzt ist.«
    Die Männer halfen ihm auszusteigen, und als er neben dem Flugzeug stand, kletterte einer von ihnen hinein und hob !Koga vorsichtig heraus.
    Und dann kam jemand auf ihn zu, den er zu kennen glaubte. Max starrte den Mann an. Das konnte doch nicht wahr sein. Peterson!
    »Nein!«, schrie Max und drehte sich zu den Soldaten um,die ! Koga auf eine Trage gelegt hatten. Er
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