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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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an den mongolischen Gefängniswärter dachte. Obwohl Chang ihn nicht sehen konnte, winkte Slye dem Hubschrauber hinterher. Er hielt es für angemessen, diesem Mann nach so vielen Jahren in seinen Diensten einen letzten Gruß zu erweisen. Slye hatte seit Langem große Geldbeträge abgezweigt und auf ein Schweizer Bankkonto überwiesen – und jetzt war die Zeit gekommen, das zu genießen.
    Dr. Schernastyn kam in den Hangar gerannt. »Mr Slye! Was wird aus mir?«
    Die Piloten des Learjets warteten, dass Slye an Bord kam. »Wie meinen Sie das, Dr. Schernastyn?«
    »Wie komme ich hier weg?«
    »Soll das eine Scherzfrage sein? Keine Ahnung. Wie kommen Sie denn hier weg?«
    »Helfen Sie mir!«
    »Nein. Sie hatten schon Glück, dass ich Mr Chang verschwiegen habe, dass Sie so dumm waren, sich von Max Gordon täuschen zu lassen! Für Sie läuft bereits die Nachspielzeit. Finden Sie allein einen Weg nach draußen. Aber an Ihrer Stelle würde ich mich beeilen, denn in zwanzig Minuten ist hier alles vorbei.«
    Die Tür des Learjets fiel hinter ihm zu, und das Flugzeug rollte aus dem Hangar zur Startbahn.
    Slye liebte den Geruch von Ledersesseln – an den Komfort eines solchen Flugzeugs konnte er sich schnell gewöhnen. Er gab den Piloten ein Blatt mit schriftlichen Anweisungen.
    »Der Plan hat sich geändert«, erklärte er ihnen.
    Er wusste, sie würden es nicht wagen, Shaka Changs rechter Hand zu widersprechen.
     
    Max’ Helikopter schwebte über dem Eingang des Hangars. Der Pilot hatte mit dem stürmischen Wind zu kämpfen und signalisierte den Männern, dass er ihn nicht mehr lange halten konnte. Sie hatten über Funk das Gewehrfeuer der Soldaten gehört, als sie die Verteidiger ausgeschaltet hatten. Changs Gorillas waren einem diszipliniert durchgeführten Angriff nicht gewachsen, aber dann kam statt der Meldung, das Feld sei geräumt, eine Warnung aus dem Lautsprecher: »Achtung, Explosionsgefahr! Sofort das Feld räumen!«
    Der Pilot schickte sich an, loszufliegen.
    »Nein!«, schrie Max und sprang, und Peterson und die Soldaten folgten ihm ohne zu zögern in den Hangar. »Dad! Wo bist du? Kannst du mich hören?«, rief er.
    Etwas Weißes an der hinteren Wand weckte Max’ Aufmerksamkeit. Schernastyn. Der wusste bestimmt, wo sein Vater war, aber als er seinen Namen rief, stand plötzlich Peterson neben ihm und packte ihn am Arm.
    »Das reicht, Max! Wir müssen hier weg! Soldaten, helft mir, Max in den Hubschrauber zu bringen!«, schrie Peterson.
    »Mr Peterson! Dad ist hier! Hier drin! Lassen Sie ihn nicht zurück! Bitte!«
    Er schlug und trat wild um sich, aber gegen die Soldaten hatte er keine Chance.
    »Hier fliegt gleich alles in die Luft, Junge! Du hast getan, was du konntest!«, rief einer der Männer, die mit Maschinenpistolen im Anschlag ihren Rückzug sicherten. Max war verzweifelt. Sein Kampfesmut verließ ihn. Er hatte verloren. Mitallerletzter Kraft hatte er sich hierhergeschleppt. Jetzt war alles aufgebraucht. Sein starker Wille konnte ihm auch nicht mehr helfen, weil sein Körper ihn im Stich ließ.
    Ein letzter Hoffnungsschimmer.
    Der Schlüssel.
    Der Hummer.
    Wo sonst konnte sein Vater sein? Er musste sich vor dem Feuer und der Schießerei in Sicherheit gebracht haben, als Max geflohen war. Der gepanzerte Hummer war der einzig sichere Ort, aber wenn sie ihn jetzt da nicht rausholten, würde er verbrennen.
    »Der Hummer!«, schrie Max.
    Er sah Peterson in die Augen, und der schien zu zögern. Und tatsächlich. Während die anderen Max nach draußen schoben und immer weiter von seinem Vater entfernten, blieb Peterson stehen und rannte dann in den Hangar zurück.
    Irgendwo da drinnen blitzten Lichter auf. Max konnte jetzt kaum etwas erkennen. Der Regen brannte ihm in den Augen, und der Lärm des Hubschraubers schlug ihm auf die Trommelfelle, aber trotzdem sah er eindeutig orangefarbene Lichter blinken und hörte eine Sirene – von einer Autoalarmanlage.
    Die Wolken hingen jetzt dicht über ihren Köpfen, und das unheimliche Heulen des Sturms riss eine schreckliche Wunde in den Himmel.
    Max’ Rücken schrammte schmerzhaft über den Metallboden des Helikopters.
    Männer brüllten. Wir müssen los! Keine Zeit mehr! Wir müssen los! Sofort!
    Das schwarze Ding mit den Blinklichtern und der jaulenden Alarmsirene war der Hummer. Sein Dad hatte es nicht nach draußen geschafft. Max schrie die Soldaten an, sein Vater seinoch da drin, aber bei dem Sturmgeheul und Motorenlärm konnte ihn niemand hören. Sein Vater
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