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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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Briten euch verzogen habt. Willst du !Koga sehen? Dem geht’s schon wieder prima.«
    »Natürlich will ich! Aber zuerst möchte ich zu Dad.«
    »Die Ärzte machen gerade Visite«, sagte Sayid. »Peterson holt uns ab, wenn sie fertig sind.«
    Max nahm ein T-Shirt und eine kurze Hose. Alles blitzsauber. Er zuckte zusammen, als er die Hose hochzog.
    »Die Wunde an deinem Oberschenkel wird nicht so bald heilen«, sagte Kallie. »!Koga hat uns alles erzählt. Das ist dir wahrscheinlich passiert, als du in den Atem des Teufels gestürzt bist.«
    Max nickte. »Das wird noch eine Weile dauern, bis ich von allen Stellen, die mir wehtun, weiß, wo ich sie herhabe.«
    Moment! Was hatte sie da eben gesagt? Die Wunde an seinem Oberschenkel war ganz weit oben. Hinten. Dicht unterhalb der Pobacke.
    Sie sah ihm an, was er dachte, und grinste. »Hey, ich hab zu Hause einen Bruder, und hier gibt es nur ein Bad. Und viel zu wenig Krankenschwestern! Alle haben sich nur um deinen Dad gekümmert. Okay?«
    »Du hast mich gewaschen? Überall?«
    Sie zuckte die Schultern.
    Er lief rot an.
    »Krass«, sagte Sayid.
     
    Das Militärkrankenhaus lag in einer recht kleinen Stadt, in der hauptsächlich Armeeangehörige lebten. Hierher wurden im Kampf verwundete Soldaten gebracht. Es war ein ruhiger, wenig bekannter Ort mit einer Landepiste, die am einen Ende aus der Wüste wuchs und am anderen zwischen Bäumen und Sträuchern verschwand. Der perfekte Ort für Geheimnisse.
    !Koga hatte noch nie im Leben einen Pyjama getragen, aber die Krankenschwestern hatten darauf bestanden. Jetzt saß er mit aufgeknöpfter Jacke am weit offenen Fenster und ließ sich von der Sonne bescheinen. Ein Mensch, der noch nie unter einem Dach geschlafen hatte, musste sich hier wie im Gefängnis fühlen. Von der Operation war nicht viel mehr zu sehen als sein rasierter Schädel und der Verband um die Operationswunde; ansonsten war er so dünn wie immer.
    Er ließ seine weißen Zähne aufblitzen und strahlte, als Max ins Zimmer trat. Die beiden Jungen umarmten sich. »Du hast mir das Leben gerettet! Sie haben mir alles erzählt!«
    »Und du bist zurückgekommen, um mir zu helfen! Wir sind doch Freunde!« Die Anspannungen und Gefahren ihrer Reiselagen hinter ihnen. Weil sie jetzt keine Angst mehr zu haben brauchten, fühlten sie sich so unbeschwert wie schon seit Langem nicht mehr.
    »Kallie van Reenen hat mir alles erzählt, und dein Freund Sayid, und der Mann, der aus England gekommen ist. Und Kallie van Reenens Vater ist mit seinem Flugzeug losgeflogen, um meine Familie zu suchen. Dann gehen wir nach Hause.« Sein Lächeln wurde etwas zaghafter. »Und du wirst auch nach Hause gehen.«
    »Ja«, sagte Max, »das werde ich.«
    Mike Kapuo und Mr Peterson erschienen in der Tür. »Ich bin Chefinspektor Kapuo. Ich muss mit euch beiden reden. Geht das? Wir müssen die ganze Geschichte von Anfang an rekonstruieren.«
    »Okay«, sagte Max. »Wo soll’s losgehen?«
    »Nun, ich weiß, dass ! Kogas Muttersprache nicht Englisch ist, und ich selbst beherrsche die Buschmannsprache nicht gut genug. Ich habe einen Dolmetscher der Armee, einen Buschmann, kommen lassen. Ich will zuerst mit !Koga reden. Vielleicht kann Kallie mir dabei helfen.«
    Max umarmte seinen Freund. »Erzähl ihnen lieber nichts von den Höhlenzeichnungen und der Prophezeiung. Die glauben dir doch nicht.«
    Max ging hinaus und ließ Mike Kapuo und Kallie mit ihrer Verblüffung allein.
    »Ich werde es ihnen erzählen, weil es erzählt werden muss, denn es ist die Wahrheit«, rief ! Koga lachend.
     
    Draußen auf dem Korridor gab Mr Peterson Max die Hand. »Du siehst gut aus. Die Ärzte haben dich für vollständig gesund erklärt.«
    »Danke, Mr Peterson. Und danke, dass Sie meinen Dad gerettet haben!«
    »Das war nicht ich – das warst du. Du hast gewusst, dass er noch in diesem Hangar war, und ich habe noch einen letzten Versuch unternommen. Willst du ihn sehen?«
    Max nickte und spürte plötzlich einen Kloß im Hals.
    Vor dem Zimmer seines Vaters blieben sie kurz stehen und betrachteten durch das Sichtfenster die hagere Gestalt des Mannes, der auf dem Bett lag, einen Tropf im Arm und offenbar schlafend. Mitfühlend legte Peterson Max eine Hand auf die Schulter.
    Sayid verzog das Gesicht. »Tut mir leid, Max, ich hab versucht, dir das zu verheimlichen. Ich wusste nicht, wie ich dir das sagen sollte.«
    Max nickte. »Schon gut«, sagte er leise.
    Peterson trat zur Seite, um Max ins Zimmer zu lassen. »Es wird
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