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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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hatte das alles nicht durchgemacht, um am Ende Peterson in die Hände zu fallen.
    Einer der Männer hielt ihn fest, nicht grob, aber so nachdrücklich, dass Max jeglichen Widerstand für zwecklos hielt. Auf einmal war er furchtbar müde. Er hatte verloren. Er brach beinahe zusammen.
    Max verstand gar nichts mehr.
    Kallie landete und ließ ihre Cessna ganz in der Nähe ausrollen. Peterson stand mit breitem Lächeln vor ihm, und die Männer in den schwarzen Kampfanzügen trugen ! Koga zu dem zweimotorigen Flugzeug, in dessen Cockpit ein Mann mit struppigem Bart saß und sie lautstark zur Eile antrieb.
    Die Welt war endgültig verrückt geworden.
    Max sank auf die Knie.
    Peterson sah ihn völlig verwundert an und sprach seinen Namen aus.
    Und Max fiel in ein tiefes schwarzes Loch.

25
    E twas bewegte sich in der Dunkelheit.
    Er saß im Schneidersitz auf der Erde. Ein Rascheln, das er sich nur als schwarzen Wind vorstellen konnte, der über Seide strich. Undeutlich sah er das Gesicht seines Vaters vor sich, empfand aber kein starkes Bedürfnis, die Hand nach ihm auszustrecken. Sein Dad lächelte, nickte anerkennend und verschwand wieder in der wogenden Nacht.
    Ein stummer Blitz zerriss die Dunkelheit und ließ eine Art Brücke durch den Nachthimmel erkennen. Getaucht in mattes Mondlicht sah Max sich selbst dort laufen. Er erkannte sich kaum wieder. Verdreckt, die Hose in Fetzen, die Haare verfilzt und struppig, und er rannte in rasender Geschwindigkeit auf ein gewaltiges Loch in der Nacht zu. Eine dunkle Höhle in einer dunklen Nacht. Was sollte das? Er beobachtete, wie er mit etwas zusammenstieß und zurückprallte – wie von einer Glastür, die nicht zerbrach –, hörte sich vor Angst schreien und sah sich in einen Abgrund stürzen.
    Die Vision erlosch.
    Max spürte eine andere Bewegung.
    Der Schakal.
    Er kam mit großen, geschmeidigen Sprüngen auf ihn zu, blieb vor ihm stehen, beschnüffelte sein Gesicht und hockte sich ihm gegenüber. Das Tier sah ihm in die Augen, und Max war kein bisschen überrascht, als es zu sprechen begann.
    »Du bist der Bruder der Nacht«, sagte der Schakal und leckte sein Gesicht wie eine Hündin ihr Junges.
    »Alles in Ordnung? Max? Alles in Ordnung mit dir?«, rief eine Stimme. Das Traumbild zerfiel im Rhythmus der Worte.
    Jemand hatte ihm Sekundenkleber auf die Zunge gestrichen. Sie fühlte sich an wie ein Klettverschluss, als er sie vom Gaumen löste. Er machte die Augen auf.
    »Max! Du Idiot! Du blöder Idiot! Du lebst!«
    Sayid?
    Sayid sprang herum wie ein Wahnsinniger. »Mir ist im Flugzeug schlecht geworden. Ich hab ins Klo gekotzt, als wir zur Landung angesetzt haben. Ich musste die Schweinerei selbst aufwischen. Du lebst. Du bist verrückt, Mann!«
    Max richtete sich stöhnend von dem Bett auf, auf das ihn jemand gelegt hatte.
    »Sayid. Was zum Teufel soll das alles?«
    Sayid nahm seinen Arm, half ihm auf die Beine und zog ihn nach draußen. Drei Hubschrauber, bewaffnete Soldaten und die Sturmtruppe, die ihn und !Koga aus dem Flugzeug geholt hatten, standen bei Mr Peterson, der das Kommando zu haben schien. Und dann kam Kallie aus dem anderen Gebäude und lächelte ihm zu.
    »Ah, du weilst ja wieder unter den Lebenden«, sagte sie, trat auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Fast berührten ihre Lippen seine, aber da sein Mund sich anfühlte wie der Boden eines Vogelkäfigs, war seine Wange bestimmt die bessere Wahl.
    »Wo ist !Koga?«, fragte Max, als sich der Nebel allmählich aus seinem Gehirn verzog.
    »Ich habe eben mit meinem Pa telefoniert. Er wird gerade operiert. Mehr wissen wir noch nicht. Wir müssen warten.«
    Max sah die Männer an. »Peterson steckt hier mit drin?«
    Sayid lächelte. »Er war die ganze Zeit auf deiner Seite. Und wir haben die Nachricht bekommen, die du geschickt hast.«
    »Am besten gehst du erst mal unter die Dusche und isst etwas, dann können Sayid und ich dir das erklären – und du kannst uns alles berichten«, sagte Kallie.
    Max schüttelte den Kopf. »Darf ich?«, fragte er und zeigte auf die Wasserflasche in ihrer Hand. Sie reichte sie ihm, und er trank sie in einem Zug leer – seine Kehle war völlig ausgetrocknet. »Was ! Koga und ich erlebt haben, ist jetzt eine viel zu lange Geschichte, aber diese Männer sehen aus, als wüssten sie, was Sache ist. Und ich muss zu meinem Vater zurück.«
    Kallie konnte ihre Unsicherheit nicht ganz verbergen. Max warf die leere Flasche weg. »Ich weiß, dass er noch lebt! Er muss gerettet
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