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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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werden!«
    »Max, tu das nicht! Das wird ein Blutbad, wenn diese Männer Shaka Chang angreifen«, sagte Sayid.
    »Das will ich aber auch hoffen«, erwiderte Max und ging zu Peterson.
     
    Er saß in der offenen Tür des Helikopters, und der Flugwind prügelte ihn wie mit Fäusten. Sie waren auf dem Weg nach Skeleton Rock.
    Mr Peterson hatte sich für ihn eingesetzt, als die Soldaten erklärten, ein Kind wäre ihnen beim Angriff auf das Fort nur im Weg. Er erinnerte sie daran, dass sie ohne Max schließlich alle gar nicht hier wären, und außerdem kenne Max sich bestens in dem Fort aus. Wenn sie etwas über ihr Angriffsziel erfahren wollten, brauchten sie nur Max zu fragen. Und als Max ihnen berichtet hatte, wie er durch den Atem des Teufels in die Festung gelangt war, lächelten die Männer ihn anerkennend anund sagten ihm, dass das selbst für die Sturmtruppen zu hart gewesen wäre.
    Zeit und Wetter waren gegen sie.
    Die Hubschrauber flogen niedrig und schnell, und der Regen prickelte wie Nadeln auf Max’ Beinen. Die namibischen Soldaten hatten ihnen erklärt, in weniger als einer Stunde werde über den Bergen ein gewaltiges Gewitter losbrechen. Die Hubschrauber könnten dann nicht fliegen, und Sturzfluten würden das ganze Gelände unpassierbar machen. Ein Angriff wäre unmöglich.
    Es blieb also gar keine Zeit, durch irgendeine Hintertür dort einzudringen. Sie mussten gleich das Hauptgebäude angreifen: Peterson und Max, zwei Soldaten von der Sturmtruppe und vier namibische Wüstensoldaten würden direkt in den Haupthangar eindringen. Die anderen Hubschrauber, jeweils mit zwei Sturmsoldaten besetzt, würden die übrigen Soldaten führen.
    Erste Priorität: Shaka Chang aufhalten.
    Zweite Priorität: Tom Gordon retten.
    Es ging nicht anders. Tausende Menschenleben waren in Gefahr. Die Regierungen von Namibia und Südafrika hatten bereits Truppen zum Staudamm geschickt, aber niemand wusste, ob sie rechtzeitig dort ankamen oder ob Shaka Chang die Schleusentore des Damms womöglich per Funk aus der Ferne öffnen konnte. Und selbst wenn er erkannte, dass sein Plan aufgeflogen war, konnte er immer noch irgendeinen Racheakt verüben und dann verschwinden.
     
    Die Wolken hingen bis auf Skeleton Rock hinunter, und während zwei der Helikopter direkt auf das dunkle Fort zuhielten, schwenkte der, in dem Max saß, ab und flog im Tiefflug außen herum. Diese Szene würde er niemals vergessen. Das ganzedreidimensionale Bild – Hubschrauber, die den aus dem Fort spritzenden Maschinengewehrsalven auswichen, tiefschwarze Wolken, aus denen ungeheure Wassermassen stürzten, der Zickzackflug seines Hubschraubers, während Leuchtspurgeschosse durch den finsteren Himmel auf sie zurasten.
    Mr Peterson zog ihn von der offenen Tür weg, aus der Gefahrenzone. Max erinnerte sich – es schien eine Ewigkeit her zu sein–, wie er durch das Moor auf die Dartmoor High zugerannt war, als andere Geschosse rot durch die Nacht gejagt waren und ein Mörder versucht hatte, ihn davon abzuhalten, die Wahrheit herauszufinden. Seitdem hatte er einen weiten Weg zurückgelegt, er hatte sich von nichts und niemandem aufhalten lassen, und bald wäre dieser ganze schreckliche Spuk vorbei.
    Dad, halte durch. Ich komme. Halte durch. Bitte!
     
    Shaka Chang stieg im Hangar in den schwarzen Helikopter. Das Feuer, das Tom Gordon gelegt hatte, hatte zwar enorme Schäden angerichtet, aber Changs äußerst kostspieliges Brandschutzsystem hatte immerhin die Zerstörung des Hubschraubers verhindert – er brauchte ihn, um zu fliehen und seinen Plan zu vollenden. Shaka Chang glaubte, niemand wisse von seinem Vorhaben, und wenn Skeleton Rock unterging, wäre damit auch jede Spur, die auf ihn hindeutete, beseitigt. Den Verlust seines afrikanischen Hauptquartiers würde man einem außer Kontrolle geratenen Großbrand zuschreiben.
    Slye huschte wie eine Ratte hinter Shaka Chang her. Der Motor des Hubschraubers begann zu dröhnen.
    »Die Landepiste am Staudamm! Zwanzig Minuten!«, schrie Chang nun Slye zu, und schon hob der Hubschrauber ab und nahm gegen den ständig zunehmenden Wind Kurs auf die Berge. Lucius Slye sah ihm nach und fasste einen gut berechnetenEntschluss. Er wusste, dass dieser verfluchte Rotzbengel eine Nachricht abgeschickt hatte – es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis irgendein Premierminister oder Präsident seine Soldaten auf Shaka Chang hetzte. Und Slye machte sich keine Illusionen darüber, wo er enden würde. Ekel überkam ihn, als er
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