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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels
Autoren: David Gilman
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Mühe, das Flugzeug in dem wilden Sturm gerade zu halten. ! Koga war immer noch bewusstlos, und Max konnte sich nicht einmal sicher sein, ob er überhaupt noch atmete. Er hielt mit einer Hand das Steuer und bediente mit der anderen das Funkgerät. Es war auf 121,5 Megahertz eingestellt. War das richtig? Kam er auf der Frequenz zu irgendwem durch? Warum hatte sein Vater gerade diese Frequenz eingestellt? Das hatte doch sicher einen Grund. Er drückte das Mikrofon an seine Lippen. »Mayday, Mayday, Mayday.« Er ließ den Sendeknopf los. Nichts. »Mayday, Mayday, Mayday. Hier spricht Max Gordon. Ich brauche Hilfe. Hört mich jemand?«
     
    Ferdie van Reenen hatte hastig über die Theke gegriffen und dabei sein Bier umgestoßen, und jetzt packte er das Funkmikro. »Max! Wir hören dich! Over.«
    Kallie stand direkt hinter ihm.
    Die Antwort war nicht zu verstehen und brach mittendrin ab. »Max, hör zu, Junge, ich bin Kallies Vater. Zum Sprechen drückst du den Knopf am Mikrofon, zum Hören lässt du ihn los, so funktioniert das.«
    Max’ Stimme kam aus dem Lautsprecher. »Habe verstanden. Ich brauche Hilfe.«
    »Ich weiß. Ist dein Vater bei dir? Over.«
    Es gab eine Pause. »Nein. Dad ist in Skeleton Rock. Aber ich habe einen verwundeten Buschmann bei mir. Er hat einen Schädelbruch und braucht dringend einen Arzt. Over«, sagte Max wie ein erfahrener Funker.
    Aber es gab hier keinen Arzt. Nicht in dieser abgelegenen Gegend.
    »Das muss !Koga sein«, sagte Kallie.
    »Also gut, Max. Als Erstes holen wir dich da runter. Siehst du irgendwelche Orientierungspunkte? Over.«
    Max spähte nach unten. Die Wildnis, durch die er zu Fuß gegangen war, sah aus der Luft ganz anders aus. Eine Schlucht, Buschland und in der Ferne war, hinter Staubschleiern versteckt, eine gerade Linie auszumachen, die eine Straße sein musste. Er drückte den Knopf.
    »Nichts. Einfach … nichts. Nur eine Straße, eine Fahrspur, schnurgerade. Quer zu meiner Flugrichtung. Von links unten nach rechts oben. Hinter mir tobt ein schlimmes Gewitter, zumindest so viel ist sicher.«
     
    In der Bar hatte Tobias bereits eine Karte aufgefaltet. Kapuo und van Reenen suchten sie ab, um herauszufinden, wo Max sein könnte. Kallie bat ihren Vater um das Mikrofon.
    »Wo ist er gestartet? Wie ist seine Kompasspeilung? Frag ihn das«, sagte Ferdie van Reenen. »Wenn das Gewitter hinter ihm ist, fliegt er in südlicher Richtung.«
    »Max, hier spricht Kallie.«
     
    Die Cessna geriet in Turbulenzen, die Instrumententafel bebte in ihren Verankerungen, als eine heftige Bö das Flugzeug dreißig Meter nach unten warf. Obwohl er angeschnallt war, schlug Max mit dem Kopf an die Decke. Das Funkmikro fiel ihm aus der Hand, sein Puls raste, das Metall des Flugzeugrumpfs kam ihm auf einmal sehr zerbrechlich vor. Die Horizontlinie des Fluglagenanzeigers schwankte wie wild, aber schließlich gelang es ihm, den Flug wieder zu stabilisieren. Max zog das Mikro an dem Spiralkabel wieder hoch und drückte den Sendeknopf.
    »Kallie! Wahnsinn! Ich bin grade in ein Loch im Himmel gestürzt. Das war nicht lustig!«
    »Max, ich will gar nicht wissen, wie du überhaupt da raufgekommen bist – das kann warten. Was sagt dein Kompass?«
    Die Kompassnadel schwankte mit dem schlingernden Zickzackkurs der Cessna. »Äh … Süd … Südost … hundertdreißig, hundertvierzig Grad. Okay?«
    »Verstanden«, knisterte ihre Stimme aus dem Lautsprecher. Ohne Kopfhörer war sie nur schwer zu verstehen beim Lärm der Motoren, der mit den ständig umschlagenden Winden auf- und abschwoll. »Wo bist du gestartet?«
    »Weiß nicht. Nicht weit vom Atem des Teufels entfernt. Südlich davon, nehme ich an. Muss wohl.«
     
    Van Reenen fuhr mit dem Finger auf der Karte die mögliche Flugroute ab. Er benutzte die Kante eines Bierdeckels als Lineal und zog mit einem Bleistiftstummel zwei Geraden, die sich kreuzten. Die eine ging von Skeleton Rock durch den Atem des Teufels , die andere zeigte den Weg des von Nord nach Süd ziehenden Gewitters an.
    »Er fliegt in die falsche Richtung. Da können wir ihn nicht runterholen. Er muss zu uns.«
    Kallie drückte auf den Sendeknopf. »Max, du musst auf Kurs Südwest umschwenken. Ich wiederhole: Südwest.«
    »Äh … okay … ah … ich versuch’s … ah … es drückt mich runter!«
    »Zieh sie hoch! Hochziehen!«
    Knistern. Knacken. Schweigen.
    »Max?«
    Eine quälende Pause.
    »Okay! Ich hab’s geschafft! Kallie … hör zu … !Koga hat einen Schädelbruch. Es
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