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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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1

    Tristan lehnte sich auf dem rechten Hals des zweiköpfigen Drachen Smurk zur Seite und sah nach vorn. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Stadt Nephara in Sicht kommen würde. Dort würde er das um seinen Hals hängende Amulett an Meister Johann übergeben und zur Erde zurückkehren. Auch wenn das größte Abenteuer seines Lebens hinter ihm lag und er hier auf Nasgareth neue Freunde gefunden hatte, freute er sich nun auf sein Zuhause. Vor allem wollte er seine Schwester wiedersehen, die sein Vater hoffentlich schon mit seinen Heilkräften aus dem Koma geholt hatte.
    Dunkel stieg vor ihnen die Flanke des Vulkans auf, an dessen Fuß Nephara erbaut war. Doch es waren sicher noch einige Meilen bis dorthin. Tristan wollte es sich schon wieder am Hals des Drachen so gemütlich wie möglich machen, als sie plötzlich absackten. Ihm war, als ob sein Magen sich in seine Brust schob, und er schrie erschrocken auf. Er klammerte sich fest, während Smurk den Flug wieder halbwegs stabilisierte.
    »Was ist los?«, brüllte der rechte Kopf des Drachen.
    »Ich weiß nicht«, antwortete der linke. Er klang seltsam matt. »Ich fühle mich sehr schwach.«
    »Sind wir verletzt?«, fragte der rechte.
    »Nein, nur ein paar kleine Geschosse haben mich am Flügel getroffen.«
    Kleine Geschosse? Alarmiert verdrehte Tristan den Kopf und versuchte einen Blick auf den linken Flügel zu erhaschen, der nun nicht mehr schlug, sondern starr ausgestreckt war. Sie glitten nur noch dahin. Vage konnte Tristan die winzigen schwarzen Pfeile erkennen, die aus der ledrigen Haut der Schwingen ragten. Der Adept hatte den Drachen mit den Runenpfeilen getroffen.
    »Ihr seid vergiftet worden!«, rief Tristan. »Die Pfeile rauben euch alle Kräfte.«
    Eine Windbö erfasste sie und der Drache geriet wieder ins Trudeln. Mit Mühe gewann Smurk das Gleichgewicht zurück, doch sie hatten schon rapide an Höhe verloren und auch die Richtung konnten sie nicht beibehalten. Der Vulkan, der eigentlich ihr Ziel markierte, lag nun auf der linken Seite, sie drifteten nach Süden ab.
    »Bleib wach, hörst du«, brüllte der rechte Kopf. »Wir brauchen beide Flügel zur Landung.«
    »Schaffen wir es denn noch bis Nephara?«, fragte Tristan sorgenvoll.
    »Nein, wir können nicht mehr steuern. Aber ich glaube, dahin wollt Ihr ohnehin nicht mehr. Seht!«
    Tristan verdrehte abermals den Kopf. Nun, da sie tiefer flogen, konnte er dicke Rauchwolken sehen. Sie kamen aber nicht aus dem Krater des Vulkans, sondern stiegen an der Westflanke auf. Nephara brannte wieder, und diesmal offenbar nicht nur ein paar Häuser.
    »Festhalten!«, brüllte Smurks rechter Kopf. Sie sanken nun immer schneller und begannen eine unfreiwillige Kurve zu fliegen, da der linke Flügel des Drachen leicht angewinkelt war. Die Baumkronen rasten heran, gleich würden sie die ersten Wipfel streifen. Tristan beschwor rasch einen Schutzschild, kurz darauf sackte der linke Schädel einfach kraftlos herab und mit ihm sein Flügel. Der Drache schmierte ab wie ein abgeschossenes Flugzeug, zog auch den rechten Flügel an, um die Drehbewegung zu mindern. Schon brachen sie durch die Wipfel.
    Tristan klammerte sich krampfhaft am Hals des Drachen fest und hoffte, dass sein Schild sie schützen würde. Um ihn herum krachten die Äste der Bäume und plötzlich spürte er einen schweren Schlag gegen seinen Schild, der ihn vom Hals des Drachen riss. Hilflos mit den Armen rudernd fiel Tristan durch die Äste, prallte dank seines Schildes ab, dennoch wurde ihm beim Aufschlag auf dem Boden schwarz vor Augen.

    Tristan erwachte auf moosigem Boden, direkt neben einem Baumstamm. Verwirrt richtete er sich auf. Staub hing in der Luft und Blätter segelten noch immer zu Boden. Lange war er vermutlich nicht ohnmächtig gewesen, womöglich nur ein paar Sekunden. Er spürte keine Schmerzen, offenbar hatte er die Landung unbeschadet überstanden.
    Jäh durchfuhr ihn ein schrecklicher Gedanke und er tastete hektisch nach dem Amulett an seinem Hals. Gott sei Dank, es war unversehrt und pulsierte in seiner Hand – oder pulsierte seine Hand selbst? Nun spürte er sie wieder, die unbändige Kraft, die ihm das Amulett verlieh, und die letzte Verwirrung schwand. Entschlossen stand er auf, um nach Smurk zu sehen. Vage erinnerte er sich noch, einen Schildzauber gewirkt zu haben, ehe sie abstürzten. Warum war er trotzdem vom Rücken des Drachen gefallen?
    Die Absturzstelle war leicht zu finden. Smurks mächtiger Körper hatte eine

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