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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes
Autoren: Susan Krinard
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über seine Zunge floss. Er wurde wieder hart.
    “Oh”, flüsterte Gwen. “Du bist nicht … wir können doch nicht …”
    Dorian bewies ihr, dass sie sich irrte. Er hob sie höher und kniete sich hinter sie. Mit den Händen hielt er ihre Hüften ruhig. Er rieb seinen Schwanz über ihr schlüpfriges, geschwollenes Fleisch und zwang sich, sich zurückzuhalten, bis ihr unregelmäßiger Atem ihm verriet, dass sie bereit war.
    Er stieß zu und entriss Gwen einen Aufschrei. Sie biss in die Laken, als er sich in ihr bewegte und mit jedem gewaltigen Stoß seiner Hüften ihren ganzen Körper in Wallung brachte. Dieses Mal zögerte er es hinaus, solange er konnte, genoss ihr Wimmern und wie wunderbar sich der Bund zwischen ihnen anfühlte. Erst als sie begann, immer enger um ihn zu werden, erlaubte er sich ebenfalls, den Höhepunkt zu erreichen. Wieder stiegen sie gemeinsam auf, erklommen neue Höhen und fielen in einer strahlenden Einheit auf die Erde zurück.
    Gwen brach keuchend und matt auf den Laken zusammen. “Oh”, sagte sie, “oh, du liebe Zeit.” Sie drehte sich um, um ihn anzusehen, ihre Lider schwer, ihre Haut gerötet. “Das war …”
    Dorian sah auf ihren wunderschönen Körper hinab und leckte sich die Lippen. Gwens Blick fiel zwischen seine Schenkel.
    “Oh, du liebe Zeit”, wiederholte sie. “Ich dachte, dass Männer … ich meine, hört das nicht … irgendwann auf?”
    Mit einem langsamen katzengleichen Strecken legte Dorian sich neben sie. “Ich bin kein Mensch, hast du das vergessen?”
    Sie grinste. In ihren Augen leuchtete die Vorfreude. Und er zeigte ihr, auf was sie sich noch freuen konnte.
    Gwen drehte sich auf den Rücken. Jeder Teil ihres Körpers wurde von einem dumpfen, angenehmen Schmerz gefüllt. Auch wenn sie, seit sie sich das letzte Mal geliebt hatten, keinen Schlaf gefunden hatte, war die Alternative doch genauso angenehm gewesen, diese Art Ruhezustand, der es ihrem Körper erlaubte, ebenso gut zu ruhen wie im tiefsten Schlaf.
    Aber jetzt war sie wieder wach und bereit für weitere sinnliche Abenteuer. Sie streckte sich und tastete nach Dorians hartem, köstlichem Körper.
    Er war nicht da. Sie tastete weiter und fuhr mit der Hand über das ganze Laken. Es war kalt. Sie drehte sich auf die Seite. Da war nicht einmal eine Kuhle in der Matratze.
    Sie setzte sich auf und sah sich in dem engen, vertrauten Schlafzimmer um. Wenn sie nicht genau gewusst hätte, dass Dorian noch vor ein paar Stunden bei ihr gewesen war, hätte sie die vergangenen Monate für einen Traum gehalten.
    “Dorian?”
    Keine Antwort. Sie schwang ihre Füße aus dem Bett, griff nach dem Morgenmantel, der auf dem Stuhl neben dem Bett lag, und legte ihn sich um die Schultern.
    Dorian war nicht im Wohnzimmer, nicht in der kleinen Küche und nicht im Badezimmer. Sein Mantel, sein Hut und sein Schal waren verschwunden. Und Gwen konnte nicht einmal den entferntesten Hinweis auf seine Gedanken oder seine Gefühle durch den Bund spüren. Nicht einmal den Schmerz, der vor einiger Zeit jede Art von Trennung begleitet hatte.
    Gwen ging ans Fenster zu ihrem Sekretär und zog die Vorhänge auf. Immer noch Tag. Warum war Dorian gerade jetzt ausgegangen, ohne ihr etwas zu sagen, ohne wenigstens eine Nachricht zu hinterlassen?
    Weil er nicht wollte, dass du es weißt. Weil er für immer gegangen ist.
    Gwen lachte über ihre Paranoia. Sie ging zum Sofa, machte es sich mit einer Ausgabe von
Vanity Fair
gemütlich und suchte im Radio nach Musik. Immer wieder konzentrierte sie sich auf ihren Bund und versuchte, ihn wieder zum Funktionieren zu bringen.
    Mitternacht kam und ging. Gwen stand auf und begann im Raum auf und ab zu gehen. Sie durchquerte das kleine Zimmer etwa hundertmal, bis ihr endlich die Wahrheit klar wurde.
    Er würde nicht wiederkommen.
    Sie erinnerte sich an ihr letztes Gespräch. Er hatte viel davon gesprochen, sie gehen zu lassen, oder nicht? Aber sie hatte ihn nicht ernst genommen. Nicht nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten.
    “Ich will dich”, hatte er ihr gesagt. Und er hatte alles getan, damit sie es auch wirklich glaubte.
    Aber vielleicht war das immer noch nicht genug.
Der Bund ist schon einmal gebrochen worden. Er kann wieder gebrochen werden.
    Gwen setzte sich wieder aufs Sofa. Ihre Hände und Füße fühlten sich taub an, und das gleiche lähmende Gefühl drang immer weiter in den Rest ihres Körpers vor. War es das, was er getan hatte? Hatte er den Bund gebrochen? Er konnte nichts von
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