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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes
Autoren: Susan Krinard
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Monster in uns kämpfen.”
    Die Männer, die Sammael festhielten, sahen sich verwirrt und unsicher an. Eine Frau erklomm die Bühne: Vida, die es möglich gemacht hatte, dass Gwen Dorian in Kyrils Hotel erreichen konnte.
    “Was tun wir jetzt?”, fragte das dunkelhaarige Mädchen. “Diese Männer da draußen werden uns umbringen.”
    “Nein”, sagte Gwen. “Sie werden keinen Grund haben, irgendwem wehzutun, wenn sie erst merken, dass Pax nicht vorhat, sie anzugreifen.”
    “Wie wollen wir das beweisen?”, sagte einer der Männer. “Was tun wir mit Sammael?”
    Gwen zögerte. Sie wusste, dass Christof nicht zufrieden sein würde, ehe er nicht Sammael in seiner Gewalt hatte. Und Sammael würde seine Gefangenschaft nicht lange überleben.
    Wenn ich Sammael Christof übergebe, nur damit er umgebracht werden kann, bin ich nicht besser als er.
    Dorian stellte sich neben sie. Er presste sich fest an sie, damit seine Wärme in ihren unterkühlten Körper floss. “Ich werde mich als Geisel anbieten”, sagte er. “Christof hat keinen Grund, mich zu mögen. Er wird wissen, dass ich mich nicht stellen würde, wenn ich nicht glaubte, dass Pax alle Feindseligkeit ihm gegenüber aufgeben wird.”
    “Und ich werde mit Dorian gehen”, sagte Gwen. “Es wird bei euch liegen, zu beweisen, dass Micahs wahre Worte wirklich die Wahrheit sind.”
    Vida biss sich auf die Lippe. “Das würdet ihr für uns tun?”
    “Ich glaube an Micahs Lehre. Auf diese eine Art bin ich eine von euch geworden.” Sie sah zurück zur Tür. “Ich muss mit Christof sprechen. Was immer ihr auch tut, vertraut Sammael nicht. Er wird …”
    Sammael bewegte sich, ehe sie ihren Satz vollenden konnte. Aber statt vorzuschnellen, um sie anzugreifen, zuckte er zurück und warf seine Fänger mit unerwarteter Kraft ab. Sie folgten ihm sofort, aber nicht, ehe er den Becher vom Stuhl neben sich geschnappt hatte.
    “Diese Teufel sollen mich nicht bekommen”, sagte er und setzte den Becher an seinen Mund. Klebrige Flüssigkeit ergoss sich über seine Lippen. Er schluckte gierig, zeigte seine Zähne in einer letzten Grimasse und fiel.
    Die Gehilfen in den weißen Roben stöhnten vor Trauer gemeinsam auf. Vida ließ sich neben ihm auf die Knie nieder. Ihre Finger zitterten, als sie sie gegen seinen Hals legte.
    “Er ist tot”, sagte sie. “Das Gift …”
    Das Gift, das er sie alle zu trinken zwingen wollte, wenn Gwen und Dorian seine Pläne nicht durchkreuzt hätten. Gwen rieb sich ihren verwundeten Arm, dankbar, dass er bereits heilte, und nahm Dorians Hand. Ein erstauntes Schweigen hatte sich über den Raum gelegt. Die Männer und Frauen, die auf ihren Plätzen geblieben waren, ließen ihre Gläser fallen. Der Boden färbte sich mit blutroten Flecken, als sie ihren Inhalt vergossen.
    Aber der Frieden hielt nicht lange an. Angsterfüllte Schreie wurden im Auditorium laut, als Sammaels eigene Protegés – eine Handvoll Zivilisten und die Soldaten, die er überführt hatte, um sich seine eigene Armee zu schaffen – den Schock spürten, als die Bindung sich auflöste. Einige fielen wimmernd auf die Knie. Andere blieben einfach stehen, wo sie waren, zu erstaunt, als ihnen klar wurde, dass sie allein waren. Und frei.
    “Es ist vorbei”, flüsterte Gwen.
    Dorian legte seinen Arm um ihre Schultern. Sie erlaubte sich einen Augenblick, in dem sie einfach seine Anwesenheit und den neuen, tiefen Frieden, den sie in ihm spürte, genoss. Der Morgen war angebrochen, aber es war nicht nur das Ende der Nacht, das ihn gerettet hatte. Er hatte sich selbst gerettet.
    “Vida”, sagte sie, als sie spürte, dass sie wieder bereit war zu sprechen, “ruf alle zusammen. Versuch, sie ruhig zu halten, und hab ein Auge auf diese Männer.” Sie zeigte auf die weißen Roben. “Sei vorsichtig. Dorian und ich werden uns um Christof kümmern. Niemandem von euch wird etwas passieren.”
    “Aber … aber die Wachen …”
    “Wenn das, was Jim mir gesagt hat, stimmt, dann wurden die meisten von ihnen von Sammael persönlich überführt. Ich nehme an, der Kampfgeist hat sie verlassen.”
    Vida folgte Gwens Blick und nickte langsam. “Verstehe”, sagte sie. “Ich tue, was ich kann.”
    “Mehr will ich auch nicht.” Gwen nahm Dorians Hand, sah sich noch einmal im Raum um und ging dann auf die Tür zu.

EPILOG
    D as Apartment war kalt, als Gwen und Dorian es betraten. In der Luft hingen die Kälte und der Muff von den vielen Monaten, in denen es verlassen gewesen war. Eine
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