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Destiny (Beachrats: Teil 7)

Destiny (Beachrats: Teil 7)

Titel: Destiny (Beachrats: Teil 7)
Autoren: Tobias Jäger
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Kapitel 1: Kevin
    Mardi Gras ist immer wieder ein wundervolles Erlebnis, aber im Grunde ist es jedes Jahr mehr oder weniger immer das Gleiche. Sicher, es gibt ab und zu ein paar neue Paraden und neue Bars, die man entdecken kann. Aber das hatten wir im Vorjahr mit den Jungs getan, als sie zum ersten Mal bei Mardi Gras dabei waren.
    In diesem Jahr war es eine Art Wiederholung und ich denke, dass wir alle großen Spaß hatten. Es gab jedoch nicht mehr diesen Zauber, den man nur beim ersten Mal erlebte. Es war wie Disney World : das erste Mal ist unglaublich. Auch danach hat man immer noch großen Spaß, aber man weiß einfach, was einen erwartet.
    Mit dem, was uns bei unserer Rückkehr nach Newport Beach erwartete, konnte jedoch niemand rechnen.
    Wir kamen gegen Mittag am Aschermittwoch nach Hause. Als Erstes sahen wir wie immer nach dem Anrufbeantworter, der natürlich blinkte. Die meisten der Nachrichten waren für Denny und es waren sehr schlechte Neuigkeiten.
    Die ersten beiden Nachrichten waren von Mädchen, die einfach nur weinten. Erst in der dritten Nachricht, die der Coach des Debattier-Teams hinterlassen hatte, erfuhren wir, was passiert war. Auch er klang ziemlich aufgelöst. Wir mussten uns die Nachricht zwei Mal anhören, um zu begreifen, was vor sich ging. Dennys Partner im Debattier-Team, Josh Stanton, hatte sich das Leben genommen.
    David und Brian hatten es sich zur Aufgabe gemacht, Ron sein neues Zuhause zu zeigen, also waren nur Alex, Justin, Rick, ich und Denny im Wohnzimmer, als wir uns die Nachrichten anhörten. Als auch er begriff, was passiert war, brach Denny auf der Stelle zusammen.
    Alex und Justin nahmen ihn sofort in den Arm und brachten ihm zur Couch, wo sie ihn hinsetzten. Er weinte und war nicht zu trösten. Auch Alex und Justin weinten. Selbst Rick und ich hatten Tränen in den Augen.
    »Er hat sich umgebracht, weil er schwul ist«, sagte Denny. »Ich weiß es einfach. Er wollte, dass wir ein Paar sind, aber ich wollte nur sein Freund sein. Das ist alles meine Schuld.«
    Der Anrufbeantworter spuckte in der Zwischenzeit weitere Nachrichten aus. Eine davon war von Sally Parker, der Schulleiterin der Harbor High School .
    »Alex, wenn du diese Nachricht bekommst, komm bitte sofort zur Schule«, hörten wir sie sagen. »Ich denke, du wirst sie später heute, am Mittwoch, hören, also komm bitte. Wir brauchen dich.«
    »Hast du das gehört?«, fragte Rick.
    »Ja, ich habe es gehört«, antwortete Alex. »Ich frage mich, was sie will.«
    »Alex, ein Suizid ist ein ziemlich großes Trauma für eine Schule. Ob es dir gefällt oder nicht, du bist der Präsident. Sie braucht dich dort. Und die anderen Kids brauchen dich. Du bist ein starker Mann, Alex. Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, stark zu sein.«
    Ich war mir sicher, dass Miss Parker es auch an meinem Handy probiert hatte, aber ich hatte am Abend vergessen, es ans Ladegerät zu hängen. Der Akku war alle und ich war irgendwie ein bisschen froh darüber, dass ich diese Nachricht nicht unterwegs erhalten hatte.
    »Mein Bruder braucht mich auch, meint ihr nicht?«, gab Alex zu bedenken.
    »Dein Bruder hat uns«, sagte ich. »Du musst zur Schule.«
    »Ich möchte, dass David mitkommt«, sagte Alex. »Genauso wie Brian und Justin.«
    Ich sah Rick an und er nickte zustimmend. Also ging ich nach oben, um David und Brian zu holen. Noch während ich die Treppen hinaufging, konnte ich sie lachen und miteinander scherzen hören. Ich hasste es, ihnen die Laune zu verderben. Ich klopfte an, dann öffnete ich dir Tür. Ron war noch dabei, sich im Zimmer umzusehen, aber David und Brian sahen mich an.
    »Dennys Partner aus dem Debattier-Team hat sich das Leben genommen«, erklärte ich, ohne drumherum zu reden. »Miss Parker möchte, dass Alex zur Schule kommt. Er möchte, dass ihr ihn begleitet.«
    »Oh, mein Gott!«, stieß David aus.
    Brian sah mich fassungslos an.
    »Unterstützt Alex bitte«, sagte ich. »Er hatte noch nie mit so etwas zu tun und das ist etwas wirklich Ernstes.«
    »Du weißt, dass wir das tun werden«, sagte David nach ein paar Sekunden.
    »Ja, ich weiß, Bubba«, sagte ich. »Ich weiß.«
    Ich nahm beide in den Arm und drückte sie kurz. Dann gingen sie nach unten.

Kapitel 2: Alex
    Ich hatte einen Parkplatz vor dem Schulgebäude, direkt neben dem für den Lehrer des Jahres. Als ich zu den Büros kam, war Miss Sally schon da. Es sah so aus, als ob sie auf mich gewartet hätte.
    »Ich bin so froh, dass du hier bist«, sagte sie
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