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Destiny (Beachrats: Teil 7)

Destiny (Beachrats: Teil 7)

Titel: Destiny (Beachrats: Teil 7)
Autoren: Tobias Jäger
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gesehen hatte, traurig zu sein. Krewe und Trixie halfen uns dabei, uns ein bisschen besser zu fühlen.
    Nach einer Weile fuhren meine Eltern nach Hause. Denny hatte sich in der Zwischenzeit auch ein bisschen beruhigt. Jeff und Tyler verabschiedeten sich ebenfalls und gingen nach Hause. Also waren nur noch wir sechs Jungs, Kevin und Rick übrig.
    Ich weiß nicht, wie lange wir schweigend im Wohnzimmer saßen, als das Telefon klingelte. Es war für mich und es war Joshs Pfarrer.
    »Alex, ich würde gerne mit dir reden«, sagte er.
    »Ja, Sir«, antwortete ich.
    »Darf ich vorbeikommen?«
    »Ja, Sir, ich schätze schon. Wann?«
    »So schnell wie möglich. Jetzt vielleicht?«
    »Ja, Sir, das wäre okay. Wissen Sie, wo ich bin?«
    »Nicht genau.«
    Ich gab ihm die Adresse und erklärte ihm den Weg. Dann legte ich auf.
    »Wer war das?«, fragte Kevin.
    »Er hat gesagt, sein Name ist John Winfield und dass er Joshs Pfarrer ist. Er möchte mit mir reden.«
    »Wir wissen zwar nicht, was er will, aber ich halte es für eine gute Idee, wenn dein Dad herkommt.«
    »Okay«, stimmte ich zu.
    Rick und Kevin riefen ihn an. Er und Mom mussten gerade zuhause angekommen sein und er fuhr sofort nach Newport Beach zurück.
    Kurz nach ihm kam auch Mr. Winfield an. Er stellte sich als Priester irgendeiner Kirche vor, aber ich hörte ihm nicht wirklich zu. Wir stellten uns ihm ebenfalls vor und baten ihn, sich zu setzen. Rick servierte uns allen Kaffee und ein bisschen Kuchen. Ich hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen, also hatte ich ziemlichen Hunger.
    »Ich würde mit Alex gerne unter vier Augen reden«, sagte Mr. Winfield.
    »Nein«, sagte mein Dad. »Wenn Sie mit meinem Sohn reden wollen, dann nur in meiner Gegenwart und in Anwesenheit dieser beiden Männer.«
    »Wie Sie wünschen«, sagte Winfield. »Alex, Mr. und Mrs. Stanton sind wegen dem, was passiert ist, am Boden zerstört. Kanntest du Josh gut?«
    »Nein, Sir, nicht besonders gut. Ich kannte ihn aber. Er war der Debattier-Partner von meinem Bruder, Denny. Außerdem war er einer seiner besten Freunde. Denny ist aber noch nicht sehr lange hier.«
    »Wusstest du, dass Josh schwul war?«
    »Nein, Sir.«
    »Alex, in meiner Kirche haben wir eine deutliche Meinung zu Homosexualität und mehr als einmal habe ich über diese Abscheulichkeit gepredigt. Die Schwulen in diesem Land versuchen alles in ihrer Macht stehende, um unschuldige Jungs wie Josh mit ihrem Lebenstil zu locken. Das Resultat davon kannst du hier sehen. Ein Junge in der Blüte seiner Jugend hat sich brutal das Leben genommen.«
    Ich spürte, wie mein Dad mit jedem Wort, was dieser Mann von sich gab, wütender wurde. Aber er sagte nichts.
    »Was soll ich, als Gottes Sprecher, dieser Familie sagen? Wie kann ich ihnen dabei helfen, zu begreifen, dass Joshuas Tod Teil seines Planes für sie ist? Wie kann ich Menschen trösten, deren Sohn nicht nur die Sünde der Homosexualität, sondern auch noch die Sünde des Suizid auf sich geladen hat?«
    »Das reicht«, schrie mein Dad. »Verschwinden Sie.«
    »Entschuldigung?«, fragte Mr. Winfield überrascht. »Ich hatte den Eindruck, dass ich im Haus dieser Gentlemen bin, nicht in Ihrem.«
    »Das ist mein schwuler Sohn, mit dem Sie da reden. Und diese beiden Männer sind meine Freunde und ein glücklich verheiratetes, schwules Paar. Ich habe keine Ahnung, was Sie hier vorhaben, Reverend, aber ich werde nicht zulassen, dass Sie diesen Bullshit hier von sich geben. Komm, Alex, wir gehen.«
    Ich stand auf.
    »Nein, bleibt hier«, sagte Rick. »Sie haben recht, Mr. Winfield. Das ist das Haus meines Mannes und von mir. Und wir möchten, dass Sie auf der Stelle verschwinden.«
    Rick und Kevin erhoben sich und bauten sich vor diesem Kerl auf. Sie waren beide nicht besonders groß, aber aus der Position auf seinem Stuhl müssen sie auf diesen Priester riesig gewirkt haben.
    »Wie Sie wünschen«, sagte dieser. »Ich werde gehen, aber die Sünde eures Lebensstils wird euch jagen und zerstören. Möge Gott Gnade mit euch haben.«
    »Verschwinden Sie«, rief Rick und schob Mr. Winfield in Richtung Tür.
    Der Mann machte sich aus dem Staub.
    Mein Dad war so wütend, dass er zitterte.
    »Alex, gib mir eine Zigarette«, sagte er.
    Ich wusste, dass er geraucht hatte, als er jung war, aber er hatte Jahre vorher aufgehört.
    »Ich habe keine, Daddy«, sagte ich.
    »Hier«, sagte Kevin und gab meinem Dad seine Schachtel und sein Feuerzeug.
    Mein Dad nahm sich eine Zigarette und gab mir die
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