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Destiny (Beachrats: Teil 7)

Destiny (Beachrats: Teil 7)

Titel: Destiny (Beachrats: Teil 7)
Autoren: Tobias Jäger
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begannen, auch nach dem Training miteinander rumzuhängen. Für gewöhnlich ging ich zu seinem Haus, weil seine Eltern beide arbeiteten. Wenn sie nicht da waren, konnten wir machen, was wir wollten.
    Ich wusste, dass ich schwul war und ich hoffte, dass er es auch wäre. Oder dass er mich zumindest nicht hassen würde, weil ich schwul war. Eines Tages outete ich mich einfach bei ihm und sagte, dass ich möglicherweise schwul war. Er sagte mir, dass er es vielleicht auch war und wir verbrachten den Nachmittag damit, über andere Jungs zu reden, die wir süß fanden oder von denen wir glaubten, dass sie vielleicht auch schwul waren. Je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, umso stärker fühlte ich mich zu ihm hingezogen.
    Ich wusste, dass wir bei den anderen Jungs im Team und bei unseren Eltern vorsichtig sein mussten, aber einmal baute ich jedoch Mist und küsste ihn. Er sagte nichts, aber er lächelte mich an. Ich glaubte nicht, dass uns jemand gesehen hatte, aber ich sollte noch herausfinden, dass ich falsch lag.
    Dann begann die Schule wieder. Wir gingen nicht auf die gleiche Schule, also sahen wir uns nicht mehr jeden Tag. Wir trafen uns aber so oft wir konnten.
    »Was hast du gedacht, als du mich letzten Sommer geküsst hast?«, fragte er eines Tages.
    »Ich hätte es nicht tun sollen«, antwortete ich. »Es tut mir leid.«
    »Nein, das war okay«, sagte er schnell. »Ich habe mich nur gefragt, was du gedacht hast.«
    »Ich habe gedacht, dass ich dich sehr mag«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Mehr als jeden anderen Jungen, den ich jemals kannte. Wenn ich vielleicht schwul bin und du vielleicht auch, warum also nicht? Ich werde es nie wieder tun. Versprochen.«
    »Und was, wenn ich es möchte?«, fragte er.
    »Du möchtest, dass ich dich küsse?«
    »Ja«, sagte er. »Weißt du, wie man mit Zunge küsst?«
    »Ich habe darüber nur gelesen«, gab ich zu.
    »Komm her«, sagte er.
    Es war ein Samstagnachmittag und wir waren beide in seinem Zimmer. Er war gerade fünfzehn geworden und es war ungefähr zwei Wochen vor meinem fünfzehnten Geburtstag am 15. Oktober. Er zog mich an sich und wir küssten uns. Als er seinen Mund öffnete, machte ich das Gleiche. Ich dachte, ich bin im Himmel.
    Meine Eltern erlaubten, dass Aaron an meinem Geburtstag bei uns übernachtete. In dieser Nacht berührten wir uns zum ersten Mal gegenseitig und eine Woche später brachten wir uns gegenseitig zum Höhepunkt. Wir waren beide irre nervös und wir machten es nur ein Mal. Aber ich mochte es.
    Etwa eine Woche danach, am Donnerstag Abend, hatte ich meinen Unfall. Ich weiß, dass es nicht wirklich ein Unfall war und dass mein Dad mich schlagen wollte. Vielleicht wollte er mich sogar umbringen. Er war betrunken, weil er mit ein paar Kollegen diesen großen Fall gelöst hatte und nach der Arbeit gingen sie zusammen feiern.
    Ich lag bereits im Bett, als er nach Hause kam, schlief allerdings noch nicht. Stattdessen dachte ich gerade an Aaron und hatte natürlich eine Erektion.
    »Ronnie, bewege deinen Schwuchtelarsch sofort hierher«, schrie mein Dad.
    »Ron, du bist betrunken«, hörte ich meine Mutter. »Halt die Klappe.«
    »Ich bin vielleicht betrunken, aber ich will, dass diese Schwuchtel sofort hier antanzt«, schrie er weiter. »Hol ihn her.«
    »Nein«, sagte sie. »Halt die Klappe und geh ins Bett. Du bist so betrunken, dass du den Verstand verloren hast. Geh ins Bett.«
    »Ich werde nicht ins Bett gehen. Ich will, dass diese Schwuchtel sofort hierherkommt.«
    Ich hörte, wie es im Wohnzimmer klapperte und ging davon aus, dass er im Schrank, in dem er den Alkohol aufbewahrte, herum wühlte.
    »Ron, du brauchst nicht noch einen Drink«, hörte ich meine Mutter sagen. »Du hast bereits zu viel getrunken.«
    »Ja, das habe ich. Holst du ihn jetzt oder nicht?«
    Ich konnte meine beiden kleinen Brüder weinen hören und sah sie an meinem Zimmer vorbei und in die Küche hinuntergehen, wo meine Eltern waren. Ich stand schnell auf und schloss meine Zimmertür.
    »Bring sie zurück ins Bett«, sagte mein Dad. »Sofort.«
    »Kommt mit, Jungs«, sagte meine Mom. »Lasst uns wieder ins Bett gehen.«
    Sie brachte die Jungs scheinbar in ihr Zimmer zurück. Ich hatte mein eigenes Zimmer. Es dauerte nicht lange, bis meine Zimmertür aufging.
    »Warum zur Hölle ist die Tür geschlossen?«, wollte er wissen.
    »Dad -«, begann ich, aber er ließ mich nicht ausreden.
    »Quatsch mich nicht voll. Du kommst verdammt nochmal, wenn ich dich rufe. Steh
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