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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes
Autoren: Susan Krinard
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nicht gelogen”, flüsterte sie.
    “Und wenn wir noch Menschen wären, wäre das genug?”
    “Wir sind aber keine Menschen, oder?”
    “Hat Angela dir gesagt, dass Vampire nicht in der Lage sind, zu lieben?”
    “Sie … sie hat angedeutet …”
    “Arme Angela”, sagte er mit tiefstem Bedauern in seiner Stimme, “ich hätte alles gegeben, um sie zu retten.”
    Gwen konnte es nicht ertragen, zu sehen, was vielleicht in seinen Augen stand. “Ich weiß, wie viel sie dir bedeutet hat.”
    “Sie hat uns das Leben gerettet.”
    “Sie hat dich sehr gemocht.”
    “Warum glaubst du …”
    “Ich habe gesehen, wie sie dich geküsst hat.” Sie errötete. “Ich wollte mich nicht einmischen.”
    “Ah.” Er nickte, wie zu sich selbst. “Und du glaubst, ich mochte
sie
ebenfalls. Vielleicht so sehr, wie ein Vampir es eben kann.”
    Ihre Hände begannen zu zittern. Sie verschränkte sie hinter ihrem Rücken. “Sie war dir ebenbürtig, als ich es nicht sein konnte. Ihr habt einander verstanden. Es war nur natürlich …”
    “Ich konnte sie nicht lieben, Gwen.”
    “Natürlich. Mir ist klar …”
    “Ich konnte sie nicht lieben, weil ich dich liebe.”
    Die Welt, die sich bisher schwindelerregend schnell gedreht hatte, kam zum Stillstand. Gwen starrte ihn an und wagte es kaum, zu glauben, was sie gerade gehört hatte.
    “Bist du sicher, dass du dich nicht irrst?”, fragte sie, noch nicht bereit, ihm zu glauben. “Du bist einfach aus der Wohnung gegangen, ohne ein Wort, und dann hat der Bund aufgehört …”
    “Ich habe dir schon gesagt, dass ich Angst hatte.” Dorian legte seine Hand an ihre Haare. “Ich habe immer schon mehr als einen kleinen Teil Feigling in mir gehabt, Gwen.”
    “Klar. Das ist ja offensichtlich.”
    “Ich musste nachdenken. Fort von dir, von deinem Anblick, deinen Geräuschen und deinem Duft.”
    “Ja, sicher. Ich bin berauschend.”
    Er lachte, ein warmes Geräusch, so wertvoll, weil es so selten war, und wurde dann wieder ernst. “Ich wusste, dass du einen speziellen Trank benutzt hast, um den Bund zu brechen, aber ich musste wissen, ob ich es auch selbst tun konnte. Ich musste sichergehen, dass du frei sein könntest, wenn du es jemals wolltest.”
    Gwen zischte durch die Zähne und versuchte, unter Dorians Liebkosungen nicht dahinzuschmelzen. “Oh”, sagte sie. “Ich kann das Wort nicht mehr hören.” Sie berührte ihn nicht, auch wenn ihre Arme danach schmerzten, zu halten und gehalten zu werden. “Du hast verdammt gute Arbeit geleistet, als du mich abgeschnitten hast.”
    “Ich war erfolgreicher, als ich es für möglich gehalten hatte. Und ich konnte es nicht ertragen, Gwen.” Er nahm einen tiefen Atemzug und ließ ihn schmerzlich langsam heraus, als wäre es sein letzter. “Ich habe gefühlt, wie es ist, zu sterben. Wie es ist, nichts mehr von sich selbst zu haben. Aber ich hätte das viel besser ertragen können, als dich zu verlieren.”
    Hoffnung flatterte in Gwens Herz wie ein kleiner Vogel. “Es war für mich auch nicht gerade ein Vergnügen”, sagte sie. “Ich glaube nicht, dass ich das noch einmal durchmachen möchte. Wenn du also glaubst, du wirst irgendwann noch einmal ‘kalte Füße’ bekommen …”
    Dorian nahm seine Hände aus ihren Haaren und ging auf die Knie. Er fasste in seinen Lederbeutel und zog eine kleine schwarze Schachtel heraus.
    “Ich glaube, einige Traditionen haben sich nicht verändert, seit ich ein Mensch gewesen bin”, sagte er. Er öffnete die Schachtel. Darin befand sich ein Ring.
    “Gwen”, sagte er, “willst du mich heiraten?”
    Ihre Knie zitterten so stark, dass sie sich sicher war, sie würde sich zu Dorian auf den Boden gesellen müssen. “Würdest du das bitte noch einmal wiederholen?”, flüsterte sie.
    Er nahm ihre Hand, drehte die Handfläche nach unten und steckte den Ring an ihren Finger. Dann legte er ihre Hand an seine Lippen.
    “Ich liebe dich, Gwen Murphy”, sagte er. “Und ich flehe dich an, mich nie zu verlassen. Nicht, bis wir die letzte Nacht auf Erden haben hereinbrechen sehen.”
    Am anderen Ende des Zimmers, immer noch gemütlich auf seinem Stuhl, zog Walter die Pfeife aus dem Mund und klopfte die Asche aus. “Streitereien zwischen Liebenden”, sagte er zufrieden. “Die haben sich seit Adam und Eva nicht geändert.”
    Es gab keine Hochzeit. Auch wenn Gwens Glaube stark blieb, wusste sie doch, dass die Zeit noch nicht gekommen war, in der Vampire in einer Kirche stehen und den Schwur
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