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Die drei ??? und der verschollene Pilot

Die drei ??? und der verschollene Pilot

Titel: Die drei ??? und der verschollene Pilot
Autoren: B Nevis
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sich ein Herz und stieg die Stufen hinauf. Die Glastür war nicht verschlossen. Vorsichtig zog Justus sie auf. Sie quietschte laut. Die drei ??? betraten einen kleinen holzgetäfelten Empfangsraum. Direkt gegenüber der Tür befand sich eine Theke. Bob entdeckte einen Lichtschalter und betätigte ihn. Überraschenderweise mit Erfolg: Eine gelbliche Glühbirne leuchtete auf, in deren Licht sie endlich besser sehen konnten.
    Doch einladender wurde der Anblick dadurch nicht. Das Schild »Dies ist ein Nichtraucherhotel!« an der Wand war ausgeblichen und wasserfleckig. Auf der Theke stand ein Drehständer, in dem sich ein paar alte Postkarten und drei von Feuchtigkeit wellig gewordene Broschüren befanden. Bob trat näher: »Die Planzenwelt der Aunella Mountains« stand auf der Titelseite. Eine dicke Staubschicht bedeckte die Theke und auch die rostige, klebrige Klingel, die einmal dazu gedient haben musste, um jemanden an den Empfang zu rufen. Hinter der Theke war eine Arbeitsfläche, auf der wild durcheinander alte Zettel, Stifte, ein umgefallenes Glas und achtlos hingeworfene Zimmerschlüssel herumlagen. Auch ein Telefon war da. Justus überprüfte die Leitung. Sie war tot.
    »Ob hier wirklich noch jemand lebt?«, fragte Peter.
    Bob leuchtete ein riesiges Spinnennetz an und schüttelte den Kopf. »Sieht nicht danach aus.«
    »Doch!« Justus hatte eine Kaffeetasse gefunden. Er roch dran und hielt sie schräg vor das Gesicht. »Flüssiger Kaffeerest«, sagte er. »Vor Kurzem war hier jemand!«
    »Ich weiß nicht, ob wir uns darüber freuen sollten«, sagte Peter skeptisch. »Ehrlich gesagt, wäre ich lieber allein hier. Ich habe mal einen Film gesehen. Es ging um ein einsames Haus, das eine Familie aus der Stadt neu angemietet hatte, und zum Schluss waren zehn Leichen im Garten vergraben.«
    »Hör auf, Peter!« In Justus’ Stimme klang leichter Ärger mit. »Du und deine Filme! Das hilft uns jetzt auch nicht weiter!«
    »Doch, das hilft uns durchaus weiter: indem wir hier nämlich schleunigst verschwinden!«
    »Ich möchte mich aber noch ein wenig umsehen!«, sagte Justus entschieden. Er spürte ein Kribbeln im Bauch, das sich immer einstellte, wenn er ein Geheimnis witterte. Gegen dieses Gefühl konnte er sich kaum wehren. Es war stärker als alles andere, auch stärker als die Angst.
    Bei Peter verhielt es sich genau umgekehrt. »Bitte, Justus! Hier ist irgendetwas nicht in Ordnung«, sagte er mit banger Stimme. »Das spürst du doch auch! Lass uns abhauen, bevor es zu spät ist!«
    Doch Justus hatte das Gegenargument schon parat: »Bei dem Nebel? Willst du dich verfahren und riskieren, einen Abhang runterzustürzen? Übermüdet, wie wir alle sind? Der nächste Ort ist Stunden entfernt!«
    »Wir können uns auch ins Auto setzen und dort übernachten.«
    »Bis uns da jemand überfällt?«
    »Hört auf«, ging Bob dazwischen. »Ich finde Justus’ Vorschlag vernünftig. Wir schauen uns das Hotel näher an. Wenn unsdas Ganze zu merkwürdig vorkommt, können wir immer noch ins Auto und wegfahren. Aber eine prickelnde Aussicht ist das nicht.«
    »Schon klar«, sagte Peter.
    Bob wandte sich nach rechts, wo sich eine weitere Glastür be-fand. Sie gingen hindurch und kamen in einen länglichen Raum, der in früheren Zeiten als Lounge gedient haben musste. Doch nun rochen die Sessel und die Couch modrig und Bob entdeckte Schimmel an ihnen. Seitlich war ein Kamin in die Wand eingelassen, in dem kalte Asche und Holzreste lagen.
    Ein Tresen trennte die Lounge von der offenen Küche. Links von ihr standen Tische, alle staubig und kahl: der Speiseraum. Durch ein großes Glasfenster konnte man nach draußen sehen. Doch es war zu neblig und zu dunkel, um irgendetwas zu erkennen.
    An der gegenüberliegenden Wand stand ein Bücherregal. Bob ließ seinen Blick über die Buchrücken schweifen: Naturführer, Romane, ein Bildband über Alfred Hitchcock. Alle alt und verschlissen.
    Justus sah sich bereits in einer anderen Ecke um und entdeckte ein paar Fotos, die an der Wand hingen. Neugierig trat er näher. Mehrere Bilder zeigten offenbar das Hotel. Ohne das Schild »King of the Mountain« über der Tür hätte Justus es fast nicht wiedererkannt. »Wow!«, entfuhr es ihm. »Das war ja einmal eine richtig tolle Anlage! Und hier, die stolzen Besitzer, ein Mann und eine Frau, glücklich Arm in Arm, direkt vor dem Eingang!« Auf einem anderen Bild war ein in den Bergen zerschelltes Flugzeugwrack zu sehen.
    Währenddessen hatte sich Peter den
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