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Die drei ??? und der verschollene Pilot

Die drei ??? und der verschollene Pilot

Titel: Die drei ??? und der verschollene Pilot
Autoren: B Nevis
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B egegnung im Nebel
    Je höher sie kamen, desto dichter wurde der Nebel. Die unzähligen Serpentinen der Aunella Mountains erschwerten das Fahren noch. Peter steuerte in die nächste Kurve und sah erst im letzten Moment, wie er trotz aller Vorsicht plötzlich auf den Straßenrand zuschoss. »Pass doch auf!«, brüllte Justus, der neben ihm saß und mit starrem Blick aus dem Fenster sah. »Auf meiner Seite geht es einfach nur runter! Noch ein paar Zentimeter und wir sind Geschichte!«
    Mit einer harten Lenkbewegung gelang es Peter, das Auto auf der Straße zu halten. Zumindest hoffte er das, denn im dichten Nebel konnte er nur wenige Meter weit sehen. Zudem brach jetzt die Dämmerung herein und alles verschwamm immer mehr in einer düsteren, milchigen Wand.
    Peter fluchte. Er war übermüdet, seine Augen brannten. Es war Zeit, endlich anzukommen. Aber er sah ein: Erzwingen ließ sich das nicht. »Du hast recht, Justus. Es ist sicherer, wenn ich langsam fahre.« Der Zweite Detektiv streckte die Arme, drückte sich zurück in den Sitz und drosselte das Tempo des Wagens.
    Es war ein schöner Chrysler etwas älteren Datums, der langsam den Charme eines Oldtimers bekam. Der frühere Besitzer hatte ihn kaum gefahren. Ein Bekannter von Onkel Titus hatte das Auto dann vor Kurzem gekauft und aus alter Freundschaft hatte Onkel Titus an dem Wagen einige Schönheitsreparaturen übernommen. Justus, Peter und Bob hatten sich bereit erklärt, den Chrysler an den neuen Besitzer zu überführen. Dazu musste sie Onkel Titus nicht lange überreden: Da Ferien waren, wollten sie die Fahrt nutzen und noch ein paar sonnige Tage an einem Bergsee verbringen.
    Besonders Peter hatte sich auf den Trip gefreut. Denn Kelly, seine Freundin, war mit ein paar Freundinnen in einem Camp in den Bergen. Der Biologielehrer hatte den Ausflug organisiert. In der Gegend gab es seltene subtropische Pflanzen und Tiere.
    Sie waren frühmorgens bei strahlendem Sonnenschein in Rocky Beach losgefahren. Doch in den Bergen waren die Jungen in einen Wetterumschwung gekommen. Von Sonne, See und Mädchen war jetzt keine Rede mehr. Stattdessen quälten sich die drei ??? mit vielleicht zwanzig Stundenkilometern den Berg hinauf.
    Es war wie in einer anderen Welt. Immer wieder tauchten im Nebel Schatten auf wie Traumbilder. Bäume und Felsen wurden zu unwirklichen Schemen. »Hoffentlich kommt uns kein anderes Auto entgegen«, sagte Peter und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Das würde ich erst im letzten Moment sehen.«
    »So einsam, wie es hier ist, ist das eigentlich nicht zu befürchten«, meldete sich Bob von hinten. Schon seit über einer Stunde kaute er einen Kaugummi, der den Geschmack längst verloren hatte. »Peter, du kommst dauernd auf die Gegenspur. Soll ich mal ans Steuer?«
    »Gerne. Mir reicht’s langsam! Ich fürchte, dass wir uns längst verfahren haben!« Missmutig lenkte Peter den Wagen an den Straßenrand, stellte den Motor ab und stieg aus. Feuchte, kalte Luft empfing ihn. Es roch nach Wald und Nässe. Alles war totenstill. »So ein Mist! Ich will endlich an den Bergsee!«, rief er und durchquerte das Scheinwerferlicht. »Außerdem muss ich mal.«
    Auch Bob kletterte aus dem Wagen und streckte sich. »Konnte ja auch keiner ahnen, dass wir uns mit so einer blöden Straßensperre rumschlagen mussten! Die hat uns viel Zeit gekostet. In die Arme von Kelly kommt Peter heute bestimmt nicht mehr. Am besten wir übernachten hier irgendwo! Hast du einen Vorschlag, Justus?«
    Nach wie vor saß der Erste Detektiv auf dem Beifahrersitz. Jetzt, wo der Wagen stand, konnte er endlich in Ruhe die Straßenkarte studieren, ohne dass ihm von den Kurven schlecht wurde. »Ein Abend ohne Kelly ist doch mal eine positive Nachricht«, verkündete er und fuhr in seiner manchmal umständlichen Ausdrucksweise fort: »Die allerdings unsere unerquickliche Situation zu entschärfen nicht imstande ist … Oh! Da ist in der Gegend ein Hotel eingezeichnet! Wenn wir Glück haben, gibt es das noch. Die Karte lag nämlich schon ein paar Jahre in Onkel Titus’ Archiv.«
    »Geht es etwas genauer als ›in der Gegend‹?«, fragte Bob.
    »Noch ein gutes Stück weiter hoch. Dann geht eine Straße nach Süden ab. Ich hoffe, dass wir die in dieser weißen Suppe nicht übersehen. Kommt endlich wieder rein, es ist eiskalt!«
    Bob setzte sich auf den Fahrersitz. Auch Peter war wieder zurück und machte es sich auf der Rückbank bequem. »Im nächsten Ort checken wir in der erstbesten
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