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Die drei ??? und das blaue Biest

Die drei ??? und das blaue Biest

Titel: Die drei ??? und das blaue Biest
Autoren: H Buchna
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also Kreuzungen zwischen einem männlichen Löwen und einem weiblichen Tiger. Deshalb vereinen sie auch meist die Merkmale beider Elterntiere. Im Fall von Leonidas ist das die Mähne eines Löwen und die – allerdings schwach ausgeprägten – Tigerstreifen auf seinem Fell. Das Auffälligste an Ligern ist jedoch ihre enorme Größe, mit der sie ihre Eltern deutlich übertreffen. Liger zählen deshalb zu den größten Katzen der Erdgeschichte.«
    »Und warum habe ich noch nie von diesen Tieren gehört?«, fragte Peter.
    »Weil sie sehr selten sind und in freier Wildbahn überhaupt nicht vorkommen«, erklärte Justus. »Das liegt daran, dass sich die Lebensräume von Löwen und Tigern nicht überschneiden. Liger gibt es ausschließlich in menschlicher Haltung, als Ergebnis gezielter Kreuzung. Früher hat man das ganz bewusst getan, um Attraktionen für Zoos und Zirkusse zu schaffen, aber heutzutage ist dieses Vorgehen extrem umstritten.«
    Mr Pengrim, der den Ausführungen des Ersten Detektivs offensichtlich nur mit halbem Ohr zugehört hatte, hob beim Stichwort »Attraktion« euphorisch den Arm. »Jawohl! Leonidas ist eine der größten Attraktionen diesseits des Pazifiks! Die Majestät der Tiere! Zu bewundern in ›Pengrim’s Paradise‹ am Santa Ana Freeway!«
    Verdutzt starrte ihn die Gruppe an. Andy überwand als Erster sein Erstaunen. »Sie … haben also einen privaten Tierpark, in dem Sie Leonidas vor Publikum präsentieren, richtig?«
    Auf die Miene des Grauhaarigen legte sich ein betrübter Schatten. »Ja, aber es kommt kaum noch jemand. Die Leute interessieren sich nicht mehr für echte Wunder …« Er deutete auf das in der Ferne leuchtende Logo des Filmparks. » Das ist es, was sie wollen – künstliche Sensationen ohne Herz undSeele. Aber nur, weil sie den Glanz der Wahrhaftigkeit nicht mehr kennen.«
    »Und damit wollten Sie sich nicht abfinden?«, folgerte Justus.
    Statt einer Antwort wies der Bärtige energisch auf den mächtigen Liger. »Es steckt so viel Energie und Talent in Leonidas! Das darf doch nicht einfach so verkommen! Er verdient es, ein großes Publikum zu verzaubern!« Pengrim seufzte. »Genau das wollte ich auch Direktor Grayston erklären, aber man hat mich nicht mal zu ihm durchgelassen. ›Für Tiere haben wir keine Verwendung‹, wurde mir gesagt. Aber Leonidas ist kein normales Tier – er ist ein Wunder der Natur! Der König aller Raubkatzen!«
    »Und um die Leute doch noch von diesem Wunder zu überzeugen, haben Sie die nächtlichen Ausflüge arrangiert«, entgegnete Judy.
    »Für Leonidas würde ich jede Mühe auf mich nehmen. Ich habe mich für den Job als Nachtwächter beworben, damit ich Zugang zur Anlage bekomme.« Er zeigte auf Mr Callister. »Wenn Joe Dienst hatte, gab es außer ihm niemanden, auf den ich achten musste. Ich kenne seine Routen, also habe ich mir die Dschungelwelt für unsere Auftritte ausgesucht.«
    Mr Callister hob irritiert die Augenbrauen. »Auftritte?«
    Pengrim nickte eifrig. »Aber ja! Zu Hause habe ich Leonidas verwandelt und bin dann mit ihm im Pick-up hierhergefahren. Der Personaleingang auf der Südseite liegt direkt neben der Urwald-Ebene. Von dort kamen wir ohne Probleme aufs Gelände und waren sofort vom Blätterdach geschützt.«
    »Und dann haben Sie Leonidas dazu gebracht, sich auf dem Dschungelpfad in Szene zu setzen«, folgerte Bob.
    »Genau! Aber natürlich nur kurz. Ich wollte ja nicht riskieren, dass wir durch einen blöden Zufall doch erwischt werden.«
    Justus verengte nachdenklich die Augen. »Sie wollten IhrenLiger also mit so wenig Risiko wie möglich den Park-Kameras präsentieren und hofften, dass die Aufnahmen später entdeckt würden.«
    »Ja!«, erwiderte Mr Pengrim euphorisch. »Sie sollten sehen, wie wundervoll Leonidas ist, und dann würden sie ihn haben wollen – als größte Attraktion des Parks!«
    »Aber Ihr Plan ging nicht auf«, warf Andy ein. »Ihre nächtlichen Auftritte blieben unbemerkt.«
    »Deshalb fingen Sie an, den Liger auch tagsüber kurzzeitig erscheinen zu lassen«, ergänzte Judy.
    »Stimmt«, gab Pengrim zu. »Ich bin mit dem Pick-up direkt bis vor den Personaleingang gefahren und habe Leonidas in einem günstigen Moment hineingeschleust. Und dann haben wir auf eine Gelegenheit für seinen Auftritt gewartet. Leonidas sollte doch berühmt werden …«
    »Und was soll diese irre Verkleidung?«, schaltete sich Mr Callister ein.
    »Als ich mich hier wegen Leonidas beworben habe, sagte man mir, dies
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