Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und das blaue Biest

Die drei ??? und das blaue Biest

Titel: Die drei ??? und das blaue Biest
Autoren: H Buchna
Vom Netzwerk:
er dem blauen Wesen.
    Jetzt waren auch die anderen am Ort des Geschehens angekommen. Während Judy fassungslos die Hände vor das Gesicht schlug, zog der ebenfalls entgeisterte Mr Callister augenblicklich seinen Revolver und zielte auf den Mantikor.
    »Nicht schießen!«, rief der Fremde und hob aufgeregt die Hände. »Er hat nur auf das blendende Licht reagiert – eigentlich ist er lammfromm!«
    »Lionel??«, entfuhr es Mr Callister, dessen Blick zwischen dem Mantikor und dem Mann im Overall hin- und hersprang.
    »Sie … kennen den Mann?«, fragte Justus ächzend, während er sich mühsam auf die Beine kämpfte.
    »Aber ja«, erwiderte Callister perplex. »Das ist Lionel Pengrim, mein Kollege vom Nachtdienst, der mich in zwei Stunden ablösen soll!«
    »Was??«, entfuhr es Andy.
    Mrs Nigel war immer noch wie erstarrt.
    »Sie sind uns einige Erklärungen schuldig, Mister!«, rief Bob.
    »Aber erst mal binden Sie dieses Monster irgendwo fest«, fügte der Zweite Detektiv an, während er Justus beim Aufstehen half. Er traute dem plötzlichen Frieden nicht. Das blaue Biest hatte sich inzwischen zu Füßen von Mr Pengrim niedergelassen und den schrecklichen Kopf auf die Tatzen gesenkt.
    »Das ist nicht nötig, wirklich!«, versicherte der Bärtige. »Leonidas ist vollkommen harmlos, das garantiere ich.«
    »Vielleicht hätten Sie dennoch die Güte, uns zu sagen, womit wir es hier zu tun haben«, entgegnete Justus, der mittlerweile wieder halbwegs gerade stand. »Mit Sicherheit ja nicht mit einem Mantikor.«
    »Doch, doch!«, beteuerte Mr Pengrim heftig nickend. »Jetzt ist er ein Mantikor und später verwandele ich ihn zurück.«
    »Sie … verwandeln ihn zurück?«, fragte Judy ungläubig.
    »Ja, genau.« Der Mann im Overall strahlte übers ganze Gesicht. Er freute sich sichtlich über die Aufmerksamkeit, die ihm gerade zuteilwurde. »Zurück geht’s aber sehr viel schneller als hin. Die Verwandlung in den Mantikor dauert über eine Stunde. Ein Riesenhaufen Arbeit, das kann ich Ihnen sagen.«
    Inzwischen war sich der Erste Detektiv sicher, dass Mr Pengrim nicht ganz bei klarem Verstand war. Auch die anderen hatten die Situation erfasst und hielten sich vorerst zurück.
    Mit bewusst ruhiger Stimme stellte Justus seine nächste Frage. »Würden Sie uns diese Rückverwandlung zeigen?«
    Der Mann zögerte und kratzte sich verunsichert am Kopf. »Hmm … eigentlich machen wir das ja nur zu Hause.« Nach einigen Sekunden nickte er jedoch und kniete sich zu dem blauen Wesen herunter. »Na gut, weil ihr es seid.«
    Unter den fassungslosen Blicken seiner Zuschauer schnallteLionel Pengrim nun mit geübten Griffen die täuschend echt aussehende, gehörnte Maske des Mantikors ab. Darunter kam ein mächtiger, löwenartiger Kopf mit bronzefarbenem Fell zum Vorschein. Die Miene des Tiers war weder von Aggression noch von Unruhe erfüllt, sondern zeigte stoische Ruhe.
    »Was … ist das?«, fragte Peter verwirrt. »Ein Löwe?«
    »Löwe?«, fragte Mr Pengrim belustigt, während er zwei wuchtige lederartige Nackenpolster aufschnürte, die das Tier noch massiver und bedrohlicher hatten erscheinen lassen. »Leonidas kann es spielend mit drei Löwen aufnehmen.« Stolz klopfte er an die mächtige Flanke des Tiers. »Nichts und niemand ist so stark wie Leonidas.«
    »Aber ein Tiger ist das doch auch nicht«, stellte Andy fest.
    Mr Pengrim schnallte inzwischen den geschwungenen, offenbar aus einem harten Kunststoff geformten Skorpionstachel ab. Dann schüttelte er mit bedeutungsvoller Miene den Kopf. »Kein Löwe und auch kein Tiger.« Er stand auf und gab Leonidas mit einem Handzeichen zu verstehen, dass er dasselbe tun sollte. Leise grollend richtete sich die riesige Katze auf. Mit ihrem gewaltigen, über dreieinhalb Meter großen Körper bot sie auch ohne Mantikor-Verkleidung einen Ehrfurcht gebietenden Anblick.
    Strahlend deutete Mr Pengrim auf das imposante Tier. »Darf ich vorstellen: Leonidas, der stärkste Liger der Welt!«
    »Liger?«, fragte Judy. »Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Ich Esel!«, schimpfte Justus. »Wegen dieser ganzen Mantikor-Ablenkung habe ich es sträflich vernachlässigt, logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn es kein Löwe und kein Tiger sein konnte, musste es zwangsläufig ein Liger sein!«
    Irritiert blickte Mr Callister ihn an. »Und was ist ein Liger?«
    »Vor einiger Zeit habe ich in einem Wälzer von meinem Onkel darüber gelesen«, erwiderte der Erste Detektiv. »Liger sind Hybride,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher