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Die drei ??? und das blaue Biest

Die drei ??? und das blaue Biest

Titel: Die drei ??? und das blaue Biest
Autoren: H Buchna
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Minute vor Mitternacht war. In wenigen Sekunden würde das menschenfressende blaue Monstrum erscheinen …
    Das tiefe Brüllen einer Raubkatze ließ Peter urplötzlich zusammenzucken. Geschockt wirbelte er herum. Das Bild, das sich ihm nun bot, schien seinen schrecklichsten Albträumen entsprungen zu sein. Direkt vor ihm ragte ein riesenhaftes Wesen mit enormen Tatzen, wallender Mähne, geschwungenen Hörnern und mächtigem Skorpionschwanz auf. Sein Fell schimmerte in einem kalt leuchtenden Blau. Das Schlimmste aber war der Kopf. Es war nicht der Schädel eines Tieres, sondern eine grauenhafte menschliche Fratze mit einem weit aufgerissenen Maul voller spitzer Reißzähne.
    Panisch riss Peter das Funkgerät hoch. »Es … es ist hier!!«
    Sofort geriet die Umgebung in Bewegung und in der Ferne flammten Taschenlampen auf.
    »Bleib ganz ruhig, Zweiter – wir kommen!«
    Das war Justus. Er war Peter am nächsten und kam aus nördlicher Richtung angerannt. Jetzt bog er um eine Kurve – und blieb ruckhaft stehen. Keine fünf Meter entfernt stand das gewaltige blaue Biest auf der Mitte des Dschungelpfads. Fasziniert riss der Erste Detektiv die Augen auf. Was auch immer da brüllend die krallenbewehrten Tatzen in den Boden stemmte – es sah tatsächlich wie ein gewaltiger Mantikor aus.
    Aber das war natürlich unmöglich – sämtliche Gesetze der Naturwissenschaft sprachen dagegen. Es konnte, es durfte einfach nicht wahr sein. Justus Jonas, das Logikgenie mit dem messerscharfen Verstand, würde sich ganz bestimmt nicht von so einem grotesken Hokuspokus für dumm verkaufen lassen! Mit grimmigem Lächeln richtete er den Lichtstrahl seiner Taschenlampe direkt auf das Löwenwesen.
    »Hallo, Miezekater!«, rief er mit fester Stimme. »Mal wieder auf Nachtausflug?«
    Augenblicklich wirbelte das Untier herum und senkte angriffslustig den riesigen Kopf. Funkelnde Raubtieraugen fixierten den Ersten Detektiv. Ein wütendes Knurren zerriss die Luft. Sämtliche Muskeln des Mantikors waren zum Sprung gespannt.
    »Sehr lebensecht, alle Achtung!« Aufmerksam wanderte Justus mit seinem Blick die Umgebung ab. Irgendwo musste der Urheber dieser Monster-Show versteckt sein, dessen war er sich hundertprozentig sicher. Gleich würde er sich zu erkennen geben und mit einem Knopfdruck dieser optischen Illusion ein Ende setzen.
    Als der Erste Detektiv seinen Irrtum erkannte, war es bereits zu spät. Mit einem gewaltigen Satz sprang das Ungeheuer auf ihn zu und riss ihn mit brutaler Gewalt zu Boden. Die Härte des Aufpralls presste dem Ersten Detektiv sämtliche Luft aus den Lungen. Winzige Sterne explodierten vor seinen Augen. Justus war so geschockt, dass er nicht einmal in der Lage war, abwehrend die Arme zu heben. Durchdringender Raubkatzengeruch benebelte seine Sinne. Wie betäubt sah er regungslos zu, wie sich das entsetzliche Maul langsam zu ihm herabsenkte. Verstört erkannte er, dass das Ungeheuer mehrere hintereinanderliegende Zahnreihen besaß. So wie in den Legenden …
    Es war unmöglich, die Wahrheit länger zu verdrängen: Ein mythischer Mantikor war zum Leben erwacht und würde ihn nun fressen. Justus wandte den Kopf ab und schloss die Augen. Mit einem Mal wurden seine wild umherzuckenden Gedanken von einer unwiderstehlichen Kraft hinweggespült. Übrig blieben zwei helle Schemen, die in einer fließenden Bewegung Gestalt annahmen. Es waren Tante Mathilda und Onkel Titus. Hinter ihnen erblickte Justus zwei weitere Schatten, in denen er seine verstorbenen Eltern Catherine und Julius erkannte. Stumm lächelten sie ihn an. Voller Liebe. Ohne Angst.
    Zögernd öffnete Justus die Augen. In seinem entrückten Zustand nahm er nicht mehr wahr, dass im Hintergrund Peter mit einem hoch erhobenen großen Ast angerannt kam. Langsam drehte der Erste Detektiv dem blauen Biest sein Gesicht zu und blickte es furchtlos an. Unter der gewaltigen Last des Untiers brachte er nur ein leises Flüstern zustande, doch es lag kein Zittern in seiner Stimme.
    »Ich glaube nicht an dich …«
    In diesem Moment erscholl aus der Ferne ein scharfer Befehl.
    »Leonidas – zurück!«
    Der gewaltige Schädel des Mantikors ruckte nach oben. Mit einem grollenden Knurren ließ er vom Ersten Detektiv ab und schritt langsam zurück. Auch Peter hielt überrascht inne und blickte sich um. Von links trat nun ein hagerer Mann aus dem Dickicht. Er war etwa fünfzig, hatte eisgraue Haare, einen zerzausten Vollbart und trug einen schwarzen Overall.
    »Steh!«, befahl
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