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Die drei ??? Fußball-Teufel

Die drei ??? Fußball-Teufel

Titel: Die drei ??? Fußball-Teufel
Autoren: M Sonnleitner
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umzudrehen.
    Der Kegel der Taschenlampe huschte gespensterhaft durch die Höhle. Draußen dämmerte es inzwischen, sodass nur noch wenig Tageslicht ins Innere drang. Der See sah tatsächlich aus, als bestünde er aus Blut. Schwerem, dunklem Blut. Die Wände, die ihn umgaben, glitzerten an manchen Stellen. Justus hätte sicher gewusst, warum, dachte Bob. Als der Schein der Taschenlampe über die Decke strich, sah der dritte Detektiv die Fledermäuse. Wie riesengroße, schwarze Trauben hingen sie kopfüber von den Felsen. Manche zitterten leicht. Immer wieder war ein leises Fiepen zu hören.
    »Weiter! Wohin jetzt?«
    Lenni zuckte die Schultern. »Ich weiß es doch nicht!«, sagte er verzweifelt. »Was wollen Sie von mir?«
    »Du weißt es!«, fuhr ihn der Dunkle an. »Konzentrier dich! Meine Geduld hat ihre Grenzen!«
    Lenni blickte auf den Zettel mit dem Liedtext. Bob konnte sehen, wie Lennis Hand zitterte. Der See sollte im Westen liegen, daran erinnerte sich der dritte Detektiv. Also links von ihnen. Sie mussten folglich rechts an ihm vorbei. Doch was war mit Erdenfingern und Lebensbaum gemeint?
    Da durchzuckte ihn ein jäher Schmerz. Der Dunkle hatte ihn bei den Haaren gepackt und seinen Kopf nach hinten gerissen.
    »Hilf ihm!«, fauchte ihn der Dunkle an und schubste ihn nach vorne.
    Bob stolperte neben Lenni. Die beiden Jungen sahen sich an. Nackte Angst stand in ihren Gesichtern.
    »Wir müssen den Weg finden!«, flüsterte der dritte Detektiv beschwörend.
    Lenni nickte schwach. Dann blickte er in die Höhle, atmete tief ein und aus und schloss die Augen.
     
    »Aber wieso hat er Bob mitgenommen?« Der Zweite Detektiv holte seinen Rucksack aus dem Auto.
    »Ich vermute, dass Bob früher als geplant bei Lenni war und damit einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.« Justus schaltete die beiden Taschenlampen kurz an und aus. »Alles klar, hier!« Er gab eine Peter.
    »Und du bist dir sicher, dass sie hier sind?« Der Zweite Detektiv spürte, wie sich sein Magen vor Sorge zusammenkrampfte.
    »Das ist das Einzige, was Sinn ergibt.« Justus sah sich um. Vor ihnen lag der Wald, hinter dem langsam die Sonne versank. Niemand war zu sehen, auch kein anderes Auto. Sie mussten woanders geparkt haben.
    »Aber wie konnte dieser … Dunkle von der Sache wissen? Wir wissen ja selbst erst seit ein paar Stunden, dass heute die Nacht ist, in der …« Er stockte. »… was auch immer passieren soll.«
    »Vielleicht hat Lennis Vater im Laden jemandem davon erzählt. Oder sein Onkel, seine Mutter, Lenni selbst. In ein paar Stunden spricht sich vieles herum. Los, die Zeit drängt.«
    Die beiden Detektive durchschritten zügig den Wald. Um sie herum herrschte eine idyllische Abendstimmung. Die Vögel zwitscherten fröhlich in den Bäumen, im Unterholz hörte man es rascheln, es roch nach Holz und Moos. Nichts wies darauf hin, dass in dem mächtigen, finsteren Felsen vor ihnen zwei ihrer Freunde in großer Gefahr schwebten. Als Justus und Peter die Höhle betraten, hielten sie kurz inne und untersuchten den Boden.
    »Da!« Der Erste Detektiv zeigte auf die Spuren. »Hufabdrücke und Profile von Turnschuhen.«
    »Bobs Fragezeichen!« Peter ging zwei Schritte weiter. An einem niedrigen Felsen fanden sich rote Kreidespuren.
    »Damit haben wir Gewissheit!« Justus erhob sich. »Zum See!«
    Die Atmosphäre in der Höhle war wie bei ihren letzten Besuchen: unheimlich, beklemmend, düster. Die Jungen beeilten sich und liefen auf den Spalt zu. Kaum hatten sie ihn erreicht, war alles wieder völlig normal – als wäre man durch eine Tür in eine andere Welt getreten. Peter atmete erleichtert auf.
    »Der See soll im Westen liegen.« Dank seines fotografischen Gedächtnisses konnte sich der Erste Detektiv an den genauen Wortlaut des Liedes erinnern. Er zeigte nach rechts. »Da lang!«
    Schweigend umrundeten die beiden Jungen im Schein ihrer Taschenlampen den blutroten See. Als sie das hintere Ende der Höhle erreicht hatten, blieben sie erneut stehen.
    »Hier ist Süden.« Justus sah sich um. »Lebensbaum. Ein anderes Wort für eine Thuja-Pflanze.«
    »Das Ding, das wir heute im Internet gesehen haben«, erinnerte sich der Zweite Detektiv und blickte ebenfalls nach oben. »Und Erdenfinger könnten die Wurzeln sein, meintest du.«
    »Richtig. Ich nehme an, dass hier irgendwo Thujawurzeln durch die Decke wachsen und sich dahinter ein – da!« Justus leuchtete zu einem kleinen Plateau hinauf.
    »Tatsächlich!«
    Peter kletterte als Erster und
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