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Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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wieder etwas Ruhe.
    »Und hier, meine Herren, befinden Sie sich in der Grabkammer des Priesters Nesperamon, die natürlich«, Brewster lachte hüstelnd, »nur ein Artefakt ist.«
    Herabgedimmtes Licht beleuchtete einen kleinen Raum, an dessen steinernen Wänden allerlei Grabbeigaben aufgereiht waren. In der Mitte thronte ein massiver Altar, auf dem ein kunstvoll bemalter Sarkophag ruhte. Um ihn herum hatte man einige Kanopenkrüge platziert, in denen man die inneren Organe aufbewahrt hatte, wie Brewster erklärte.
    Aber viel mehr Aufmerksamkeit zog die Glasvitrine auf sich, die am Kopfende des Altars aufgestellt worden war. In dieser klimatisierten Vitrine stand nämlich die Mumie Nesperamons.
    Endlose Bahnen vergilbter Leinentücher schlangen sich um ihren mageren Körper, sodass sie aussah wie ein überdimensionaler Kokon. Nur das Gesicht hatte man freigelegt. Graubraun, abgezehrt bis auf die Knochen und mit einer Haut wie uraltes Leder starrte es die Spieler böse aus leeren Augenhöhlen an. Peter lief ein Schauer über den Rücken.
    »Ist der Knabe echt?«, wollte Mike, der Kartenspieler, wissen und deutete auf die Mumie. Mit seiner Handykamera schoss er ein Bild von ihr.
    Brewster lächelte geheimnisvoll. »Ja, das ist Nesperamon. Gestorben vor etwa viereinhalbtausend Jahren.«
    »Sieht ja gruselig aus.« Neugierig nähere sich Perry dem Glaskasten.
    »Seien Sie lieber vorsichtig«, warnte ihn Brewster.
    »Vorsichtig? Wieso?« Perry sah ihn verwundert an.
    Brewster schwieg für einige Sekunden. Dann senkte er die Augenbrauen und sagte mit verschwörerischer Stimme: »Es soll ein Fluch auf Nesperamon liegen. Ein überaus gefährlicher.« Todernst blickte er in die Runde.
    Stille. Die Spieler schauten sich fragend an. Es war ihnen deutlich anzusehen, dass sie nicht wussten, was sie von Brewsters Aussage halten sollten. Meinte der das ernst? Wollte er sie auf den Arm nehmen? War das Teil der Show?
    »Wollen Sie uns veräppeln?«, fragte Max.
    Der Direktor lachte laut auf. »Entschuldigen Sie. Nein, natürlich nicht. Das sind selbstverständlich nur Ammenmärchen! Die Flüche aus dem alten Ägypten sind so zahlreich, das sich damit ganze Bibliotheken füllen ließen. Aber so ein Fluch macht eine Ausstellung natürlich gleich viel interessanter, nicht wahr?«
    Die Spieler tuschelten miteinander, und einige rissen Witze. Peter hingegen fühlte sich auf einmal etwas unbehaglich. Mit Flüchen und dergleichen wollte er lieber nichts zu tun haben.
    Brewster sah sich kurz unter den Spielern um und winkte dann Seaman zu sich. »Mr Seaman, Sie sind doch der Kapitän der Mannschaft, wenn ich richtig informiert bin. Wie wär’s?« Er bedeutete Seaman, sich neben die Mumie zu stellen, und gab Mike ein Zeichen, dass er ein Foto machen solle. »Nur zu, vielleicht können Sie es ja für Ihre nächste Autogrammkarte verwenden.« Wieder lachte er ausgelassen.
    Erst zierte sich Seaman ein wenig, aber dann wollte er sich vor seinen Mannschaftskameraden keine Blöße geben. Betont gelassen stellte er sich neben die Mumie und grinste in Mikes Kamera.
    »Na, sehen Sie! Keine Speerfalle, die Sie urplötzlich verschlingt, kein tödliches Gas, das sie vergiftet.« Brewster gackerte über seinen kleinen Witz.
    Auch andere Spieler wollten sich mit der Mumie fotografieren lassen, und am Ende posierte Seaman noch einmal mit düsterem Gesicht neben Nesperamon, dem er durch die Glasscheibe hindurch Hasenohren aufsetzte. Alle amüsierten sich prächtig, und Brewster schien hochzufrieden mit sich und seiner Führung zu sein.
    Nur Peter fand das alles gar nicht lustig. Er stand etwas abseits und versuchte das ungute Gefühl zu ignorieren, das sich in seinem Magen ausbreitete. Und als er in die scheußliche Fratze der Mumie sah, hatte er für den Bruchteil einer Sekunde das Gefühl, dass ihre fleischlosen Lippen vor Hass bebten.

Dicke Engel leben gefährlich
     
    »Hallo, Kollegen!« In voller Trainingsmontur betrat Peter am nächsten Tag die Zentrale und tippte sich lässig an die Schläfe.
    »Hey, Peter. Na, klappt es?« Bob lümmelte in einem der Sessel und schmökerte in einem Musik-Katalog.
    Justus, der am Schreibtisch saß, grunzte nur etwas Unverständliches, sah aber nicht auf. Er war in eine Zeitung vertieft, die aufgeschlagen vor ihm lag.
    »Alles in Butter. O’Brian hat nichts dagegen. Ihr seid herzlich eingeladen.« Peter schaute gespannt vom einen zum anderen. »Seid ihr so weit?«
    Bob klappte seinen Katalog zu und nickte. »Wegen
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