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Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ???, Fußball-Falle (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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eine frische Blume prangte, hatte glatt nach hinten gegelte, pechschwarze Haare und einen hochgezwirbelten Schnurrbart. Auch sein Lächeln wirkte wie mit einem Gel fixiert, als er die Mannschaft mit ausgebreiteten Armen empfing.
    »Ah, das ist ja schön! Wunderbar! Ich freue mich, dass Sie gekommen sind!«, rief er ihnen in einem salbungsvollen Singsang zu.
    »Das muss der Direktor sein«, flüsterte O’Brian Peter zu. »Jemand hat mir erzählt, dass der immer so rumläuft. Anzug, Blume, ein Eimer Gel. Immer. Selbst zu Hause.« Dann ging er auf den Mann zu und schüttelte ihm die Hand. »Mr Brewster?«
    »Ja, der bin ich.«
    »Patrick O’Brian, ich bin der Manager.«
    »Schön, schön. Dann darf ich Sie alle hereinbitten! Bitte treten Sie doch näher!«
    Peter konnte beobachten, wie sich einige Spieler über den gespreizten Museumsdirektor hinter dessen Rücken lustig machten. Sie verdrehten die Augen oder setzten blasierte Mienen auf. Der Zweite Detektiv konnte sie verstehen. Auch ihm sagte Brewsters Art nicht besonders zu.
    Zusammen mit Carter wartete er, bis sich die letzten Spieler durch die wuchtige Flügeltür geschoben hatten. Dann betrat auch er das Museum.
    Angenehme Kühle und gedämpftes Licht empfingen ihn im Atrium. Es roch nach Bohnerwachs, klimatisierter Luft und eben so, wie es für Peter in jedem Museum roch: nach Vergangenheit. Das beschrieb für ihn diesen immer gleichen Museumsgeruch am besten.
    Aber die typische Museumsatmosphäre wollte sich dennoch nicht einstellen, denn kaum dass alle Spieler das Gebäude betreten hatten, stürzte sich schon eine Meute Journalisten auf sie. Ein Blitzlichtgewitter zuckte durch das Atrium, etliche Arme mit Mikrofonen und Diktiergeräten wuchsen aus der Menge, und zahlreiche kaum verständliche Fragen hallten durch den Raum. Zum Glück hatte man eine Absperrung errichtet, hinter der die Presseleute bleiben mussten.
    »Meine sehr verehrten Damen und Herren!«, verschaffte sich O’Brian Gehör. »Bitte! Die Mannschaft steht nachher zu Ihrer Verfügung, aber wenn Sie erlauben, würden wir uns zunächst gerne die Ausstellung ansehen. Davor können die Spieler ja schlecht etwas dazu sagen, nicht wahr?«
    Vereinzeltes Gelächter, zustimmendes Gemurmel. Einige Journalisten ließen sich aber dennoch nicht beirren und knipsten und fragten weiter. O’Brian trieb seine Leute einfach an ihnen vorbei, dorthin, wo Brewster stand und alle zu sich winkte.
    »So viele?«, wunderte sich Peter über die Reporterschar und sah Carter verblüfft an. »Das dauert nachher ja ewig.«
    »Sie haben fünfzehn Minuten bekommen«, antwortete der Trainer knapp.
    Durch eine nachgebildete, kleine Pyramide ging es aus dem Atrium in den ersten Ausstellungssaal des Museums. Die Spieler mussten die Köpfe einziehen, denn im Inneren der Pyramide hatte man einen Gang angelegt, der einen originalgetreuen Grabkammerschacht imitieren sollte. Zahlreiche Hieroglyphen waren an die Wände gemalt, künstliche Spinnennetze spannten sich in den Ecken, und auf einem Stein hockte ein gefährlich aussehender Riesenskorpion. Aus Plastik natürlich.
    »Meine sehr verehrten Herrschaften!« Brewster stellte sich in die Mitte des Saales und wies mit einer ausladenden Geste auf die Exponate. »Hier drin sehen Sie Ausstellungsstücke aus dem sogenannten Alten Reich des ägyptischen Altertums. Wie Sie sicher alle wissen, erstreckt sich diese Epoche von circa 2640 bis 2160 vor Christus, also von der dritten bis zur elften Dynastie. Einer ihrer bedeutendsten Könige war …«
    »Weißt du, wo hier die Toilette ist?«, raunte Brad Sossley, einer der Mittelfeldspieler, Peter zu.
    »Ich find’s raus.« Der Zweite Detektiv nickte dem Spieler zu und machte sich auf den Weg. Er war nicht allzu betrübt darüber, den Vortrag Brewsters zu verpassen. Schon der Beginn hatte sich nicht besonders spannend angehört.
    Im Laufe der nächsten halben Stunde musste Peter zwei Kaffee und drei Flaschen Wasser organisieren, Max Dreyfus wiederfinden, der sich im Keller verlaufen hatte, und Philipp Hanson aufwecken, der es sich in einem Nebenraum auf einer Besucherbank bequem gemacht hatte. Von Brewsters Ausführungen bekam er immer nur Bruchstücke mit, hörte die Namen Snofru und Djoser, schnappte etwas von Totengebeten auf und von Steuerabgaben und erfuhr nebenbei, dass man bei der Mumifizierung das Hirn mittels eines Hakens durch die Nase herausholte. Erst als sich die Mannschaft in einer nachgebauten Grabkammer versammelte, hatte er
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