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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)
Autoren: Kevin Hearne
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mit Sukkubi zu tun. Ich besitze ein Amulett, das mich vor solchen Angriffen schützt.«
    »Warum trägst du es dann nicht?«
    »Ich habe es vorhin abgenommen, um es zu reinigen. Außerdem bin ich in meinem Laden und in meinem Haus vor dem Feenvolk sicher.«
    »Ganz offensichtlich nicht, Druide, denn hier stehe ich.« Ja, da stand sie, splitterfasernackt. Was zu einer heiklen Situation führen konnte, wenn jemand überraschend den Laden betrat.
    »Verzeih mir, MORRIGAN , du hast natürlich recht; ich bin vor allem geschützt, mit Ausnahme der TUATHA DÉ DANANN . Wenn du dich aufmerksam umschaust, wirst du die magischen Barrieren bemerken, die ich überall im Raum errichtet habe. Sie dürften wohl den meisten niederen Feenwesen standhalten, ebenso wie fast allem, was er aus der Hölle entsenden könnte.«
    Die MORRIGAN legte den Kopf in den Nacken, sie starrte kurz ins Leere und genau in diesem Moment spazierten zwei unglückliche College-Typen in meinen Laden. Sie waren offenkundigbetrunken, obwohl es gerade erst früher Nachmittag war. Ihre Haare glänzten fettig, sie trugen Konzert-T-Shirts und Jeans und hatten sich offenbar seit Tagen nicht mehr rasiert. Ich kannte die Sorte: Es waren Kiffer, die sich fragten, ob ich hinter meiner Kräutertheke irgendwas Rauchbares verbarg. Die Unterhaltung mit ihnen begann üblicherweise damit, dass sie sich erkundigten, ob meine Kräuter irgendwelche Heilkräfte besäßen. Nachdem ich dies bejaht hatte, folgte unausweichlich die Frage, ob ich auch irgendwas mit halluzinogener Wirkung hätte. Normalerweise verkaufte ich diesen Typen dann ein Säckchen mit Salbei und Thymian unter irgendeinem exotischen Namen und wünschte ihnen noch einen schönen Tag, denn ich habe kein Problem damit, Dummköpfe um ihr Geld zu erleichtern. Sie würden von dieser Erfahrung Kopfschmerzen bekommen und sich danach nie wieder blicken lassen. In diesem konkreten Fall befürchtete ich jedoch, die beiden Kerle könnten die MORRIGAN entdecken und den Laden nie mehr lebend verlassen.
    Und tatsächlich sah einer der beiden, er trug ein Meat-Loaf-T-Shirt, die MORRIGAN mit blankem Hintern mitten in meinem Laden stehen, die Hände in ihre göttlichen Hüften gestemmt, und prompt wies er seinen Kumpel im Iron-Maiden-T-Shirt auf sie hin.
    »Mann, die Tussi da is’ nackig!«, rief Meat Loaf aus.
    »Der Hammer«, sagte Iron Maiden und schob seine Sonnenbrille ein Stück die Nase hinab, um einen besseren Blick zu haben. »Und sie sieht auch noch rattenscharf aus.«
    »Hey, Baby.« Meat Loaf machte ein paar Schritte auf sie zu. »Falls du Klamotten brauchst, zieh ich gern meine Hose für dich aus.« Er und sein Freund begannen zu lachen, als wäre das unglaublich komisch, und spuckten »Hahahas« aus wie Maschinengewehrfeuer. Sie hörten sich an wie Ziegen, nur weniger intelligent.
    Die Augen der MORRIGAN funkelten hellrot, und ich hob die Hände. » MORRIGAN , nein, bitte nicht in meinem Laden. Hier nachher alles wieder sauber zu kriegen wäre eine furchtbare Plackerei.«
    »Sie müssen sterben für ihre Unverschämtheit«, sagte sie, und erneut schwangen in ihrer Stimme diese haarsträubenden dissonanten Töne mit. Jeder, der sich nur halbwegs in der Mythologie auskennt, weiß, dass es einem Selbstmord gleichkommt, eine Göttin sexuell zu belästigen. Man denke nur daran, was Artemis mit diesem armen Tropf anstellte, der sie versehentlich beim Baden ertappt hatte.
    »Ich verstehe, dass diese Beleidigung gesühnt werden muss«, sagte ich, »aber wenn du es irgendwo anders tun könntest, damit mein Leben nicht noch komplizierter wird, wäre ich dir wirklich sehr verbunden.«
    »Nun gut«, brummte sie. »Ich habe ohnehin gerade erst gespeist.« Dann wandte sie sich den Kiffern zu und bot ihnen nun die volle Vorderansicht. Die beiden waren zunächst hellauf begeistert: Sie glotzten nach unten, daher entgingen ihnen die rotglühenden Augen der MORRIGAN . Aber als sie sprach, ließ ihre entsetzliche Stimme die Fensterscheiben erzittern, die Blicke der beiden zuckten hinauf zu ihrem Gesicht und ihnen wurde klar, dass sie es hier nicht mit einem gewöhnlichen verärgerten Mädchen zu tun hatten.
    »Bringt eure Angelegenheiten in Ordnung, Sterbliche«, dröhnte sie, während eine Windböe – ja, Wind in meinem Laden – die Haare der beiden nach hinten fegte. »Ich werde mich noch heute Nacht an euren Herzen laben, als Rache für die mir angetane Schmach. Das schwört euch die MORRIGAN .« Ich fand es ein bisschen
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