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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)
Autoren: Kevin Hearne
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Großen und Ganzen ausgestorben ist. Es hatte mich dreihundert Jahre gekostet, das Amulett an meine Aura zu binden, was mir einen enormen Schutz gewährte und bei Auseinandersetzungen mit Elfen buchstäblich eine Todesfaust verlieh. Die restlichen vierhundertfünfzig Jahre hatte ich darauf verwendet, die Anhänger zu konstruieren und Wege zu finden, wie diese ihre Zauberkraft trotz der Nähe zu Eisen und meiner neuerdings verunreinigten Aura entfalten konnten.
    Das Problem mit den TUATHA DÉ DANANN war, dass sie im Gegensatz zu ihren in den Feenhügeln geborenen Nachfahren keine rein magischen Wesen waren: Sie waren Geschöpfe dieser Welt, die es jedoch verstanden, Magie geschickter einzusetzen als irgendwer sonst, weshalb die Iren sie schon vor langer Zeit in den Rang von Göttern erhoben hatten. Daher kümmerten die Eisenträger rund um meinen Laden die MORRIGAN und ihresgleichen wenig, und auch meine Aura konnte ihnen nichts anhaben. Das Eisen sorgte lediglich dafür, dass die Verhältnisse etwas ausgewogener waren, weil sie mich nicht mit reiner Magie bezwingen konnten: Sie mussten sich schon zu körperlichen Attacken herablassen, wenn sie mir etwas anhaben wollten.
    Und das, mehr als alles andere, war der Grund dafür, dassich noch am Leben war. Von der MORRIGAN einmal abgesehen, schreckten die TUATHA DÉ DANANN vor jeder körperlichen Auseinandersetzung zurück, denn ebenso wie ich waren sie durch einen gut geführten Schwertstreich verwundbar. Mithilfe von Magie hatten sie ihr Leben um Jahrtausende verlängert (und waren wie ich den verheerenden Auswirkungen des Alters entgangen), aber physische Gewalt konnte jederzeit ihr Ende bedeuten, wie es bei Lugh, Nuada und anderen ihrer Art geschehen war. Deswegen bevorzugten sie Auftragskiller, Gifte und andere feige Attacken, sofern ihre Magie nicht ausreichte, und AENGHUS ÓG hatte das meiste davon schon an mir ausprobiert.
    »Erstaunlich«, sagte die MORRIGAN , während sie kopfschüttelnd mein Amulett betastete.
    »Es ist keine universelle Verteidigung«, erklärte ich, »erfüllt seinen Zweck aber ziemlich gut, wenn ich das so sagen darf.«
    Sie blickte zu mir auf. »Wie hast du es gemacht?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »In erster Linie mit viel Geduld. Man kann Eisen dem eigenen Willen unterwerfen, sofern der eigene Wille stärker ist als das Eisen. Aber es ist eine mühsame und sich über Jahrhunderte hinziehende Prozedur, außerdem benötigt man dabei die Hilfe eines Elementargeists.«
    »Was passiert damit, wenn du deine Gestalt wandelst?«
    »Es schrumpft oder wächst zu entsprechender Größe. Das war das Erste, was ich mir im Umgang damit beigebracht habe.«
    »Ich habe nie zuvor etwas Derartiges gesehen.« Die MORRIGAN runzelte die Stirn. »Wer hat dich diese Magie gelehrt?«
    »Niemand. Es ist meine eigene Kunst.«
    »Dann wirst du mich diese Kunst lehren, Druide.« Es war keine Bitte.
    Ich antwortete nicht sofort, sondern sah auf die Halskette hinab und griff nach einem ihrer Anhänger. Es war ein rechteckiges Silberplättchen, in das die Umrisse eines Lachses geprägtwaren. Ich hielt das Plättchen hoch, damit die MORRIGAN es inspizieren konnte.
    »Wenn ich diesen Anhänger aktiviere, dann kann ich unter Wasser atmen und schwimmen, als wäre ich in diesem Element geboren. Er funktioniert in Verbindung mit dem Eisenamulett hier in der Mitte, das mich vor den Listen der Selkies, Sirenen und ähnlicher Wesen schützt. Mit diesem Anhänger reichen meine Fähigkeiten im Meer fast an die MANANNAN MAC LIR s heran, und die Vollendung dieses Plättchens hat mich mehr als zweihundert Jahre gekostet. Und es ist nur einer von vielen äußerst nützlichen Anhängern dieser Kette. Was bietest du mir im Austausch gegen dieses Wissen?«
    »Dass du auch zukünftig am Leben bleibst«, zischte die MORRIGAN .
    Ich hatte mir schon gedacht, dass sie etwas Derartiges sagen würde. Die MORRIGAN war noch nie für ihr diplomatisches Fingerspitzengefühl berühmt gewesen.
    »Das ist eine gute Verhandlungsbasis«, erwiderte ich. »Sollen wir das vertraglich festhalten? Ich lehre dich diese neuen druidischen, über Jahrhunderte hinweg akribisch ausgefeilten und praktisch erprobten Fähigkeiten, und im Gegenzug vergisst du, dass ich ein Sterblicher bin – mit anderen Worten, du wirst mich nicht holen, niemals.«
    »Du verlangst echte Unsterblichkeit!«
    »Und im Austausch dafür erhältst du magische Fähigkeiten, die dich zur uneingeschränkten Herrscherin unter den TUATHA DÉ
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