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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste
Autoren: GU
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beteiligt?
Welche Gefühle habe ich, wie ist es, so zu leben?
Welche Sehnsucht hat sich dort erfüllt?
Nach Ablauf der Zeit wird sofort gewechselt, ohne vorher über den Traum des ersten Partners zu sprechen. Der andere Partner entfaltet seinen Traum nun ebenfalls in der Gegenwartsform und in aller Ruhe und Breite 15 Minuten lang. Er konzentriert sich ganz auf seine Zukunft und lässt außer Acht, was er gerade von seinem Gegenüber erfahren hat.
    SCHRITT 2:
Die Beziehung
Jetzt tauschen sich die Partner aus: Wie gut ist es uns gelungen, die Zukunftsvorstellungen zu entfalten? Was ist deutlicher geworden, was ist sogar neu? Was habe ich/hast du vorher nicht gewusst? Was hat die Entfaltung des Traumes beim anderen Partner ausgelöst? Was verspricht sich jeder, was wir uns gemeinsam von der Zukunftsvision des jeweils anderen?
Was ist durch die Schilderung der Zukunftsvorstellungen in der Beziehung entstanden? Sind wir uns nähergekommen? Haben wir uns weiter voneinander entfernt? Verstehen wir unsere Gemeinsamkeiten und Unterschiede jetzt besser? Können wir uns entgegenkommen?

Frauen und Liebe
    Erleben Frauen die Liebe anders als Männer? Ja und Nein. Nein, weil die Evolution den Geschlechtern keine Vorgaben bezüglich ihres Liebeserlebens gemacht hat. Ja, weil im Laufe der Geschichte ein spezifisches Rollenverhalten entstanden ist, das Männern und Frauen immer noch unterschiedliche Erfahrungen mit der Liebe beschert. Wie sehen diese Erfahrungen speziell für eine Frau aus?
    Der Vater
    Der erste Mensch des anderen Geschlechts, den eine Frau in ihrem Leben liebt, ist ihr Vater. Sein bewundernder Blick auf „die kleine Frau“ trägt wesentlich zum Aufbau ihrer Identität bei. Und zwar zum Aufbau ihrer Identität nicht als Mensch, sondern zum Aufbau ihrer Geschlechtsidentität. Durch den Blick des Vaters weiß das Mädchen, dass es eines Tages eine begehrenswerte Frau sein wird.
    Bei den meisten Mädchen kommt diese Bestätigung jedoch zu kurz, weil der Vater offenbar Wichtigeres zu tun hat: Er muss arbeiten und täglich „149 Mails checken“. Die meisten Mädchen erleben Liebe daher im Zusammenhang mit einem Mangel an Bestätigung durch den wichtigsten Vertreter des anderen Geschlechts. Dieser Mangel führt zu einem Mangel hinsichtlich ihres Selbstwertgefühls „als Frau“.
    Diesen Zusammenhang von Liebe und Mangel nehmen Frauen ins Erwachsenenleben mit. Eine Frau, die liebt, befürchtet und erwartet meist früher oder später, vernachlässigt zu werden. Die verbreiteten Klagen der Frauen – Männer ziehen sich zurück, sie schweigen, sie suchen bloß ihre Freiheit – sprechen diesbezüglich Bände. Frauen erleben den Rückzug des Mannes als Angriff auf ihre weibliche Identität und sehnen sich entsprechend nach seiner Zuwendung.
    Fatale Reaktionen
    Um dem befürchteten Mangel vorzubeugen oder einem schon gefühlten Mangel abzuhelfen, bemüht sich die Frau um die Aufmerksamkeit des Mannes. Sie macht sich schön, sie sucht Nähe, sie macht ihm Vorwürfe, wenn ihr die Nähe fehlt, sie „arbeitet“ an der Beziehung.
    Nun setzt eine verhängnisvolle Dynamik ein. Denn ihr Bemühen trifft auf die genau gegensätzliche Befürchtung des Mannes, die da lautet: Sie will mich kontrollieren, sie will mich einengen. Ohne es zu wollen provoziert die Frau den Mann, bei dem Liebe im Zusammenhang mit Enge steht, sich von ihr zurückzuziehen und sich vor ihr zu verschließen.
    Auf eines sei nochmals hingewiesen: Es handelt sich bei Mangel- und Engewahrnehmung und dem daraus resultierenden Verhalten um erlerntes Rollen- und nicht um „natürliches“ Verhalten. Daher können sich die Rollen jederzeit umdrehen, etwa wenn die Frau sich verschließt und Abstand nimmt und der Mann sich dann vernachlässigt fühlt (mehr dazu in „Wie Männer und Frauen die Liebe erleben“).
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Die geschlechtsspezifische Wahrnehmung der Liebe bezüglich Mangel und Enge zeigt sich in fast jeder Beziehung.
    â€¢ Durch den Versuch, Mangel zu vermeiden, provoziert eine Frau ungewollt genau die Reaktion, die sie vermeiden möchte: Der Mann verschließt sich und lässt die Frau gegen eine Wand laufen.
    â€¢ Im Konfliktfall schaukeln sich beide Verhaltensweisen weiter hoch: Je mehr sie sich um Nähe und Orientierung bemüht, desto mehr verschließt er
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