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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste
Autoren: GU
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leichter „als Ich“ gemeint, als das Individuum, das sie sind.
    â€¢ Partner können sich Freundschaftstaten erleichtern, indem sie sich gegenseitig immer wieder Gutes tun, also sich gegenseitig Wünsche erfüllen.

    Aus der Trickkiste
    Sie wollen eine Freundschaftstat? Machen Sie Ihrem Partner klar, wo und wie Sie sich von ihm Unterstützung wünschen. Erläutern Sie ihm ebenfalls, was die Sache, um die es geht, für Sie bedeutet. Vielleicht ist es ein Hobby, auf das der Partner eifersüchtig reagiert, oder ein geistiges oder politisches oder sonstiges Interesse, das der Partner nicht teilt.
    Fragen Sie den anderen auch, was es ihm möglich machen oder erleichtern würde, Ihnen die ersehnte Freundschaftstat zu erweisen.
Hass
    Keinem, der liebt, bleibt auf Dauer ein Quäntchen vom Hass erspart, und mitunter erlebt man ihn sehr heftig. Doch Hass ist nicht grundsätzlich ein Grund zur Sorge. Man kann nämlich nur hassen, wen man liebt, wen man lieben möchte oder von wem man geliebt werden möchte. Liebt man jemanden nicht oder will von ihm nicht geliebt werden, dann stellt sich kein Hass ein. Derjenige ist einem gleichgültig und lässt einen kalt. Hass aber ist heiß.
    Hass legt eine Spur, die mit enttäuschten Erwartungen beginnt. Wer dieser Spur folgen möchte, wird dem Schmerz begegnen, dem Schmerz der Enttäuschung oder des Verlustes. Es ist nicht leicht, dieser Spur zum Leid nachzugehen, wenn der Hass in einem aufwallt. Doch wer dem Schmerz auf Dauer ausweichen möchte, der bleibt in seinem Hass gefangen.
    Das Gute am Hass
    Dem Hass auf den Partner lässt sich so gesehen einiges Positive entnehmen. Im Hass bäumt man sich gegen den Schmerz auf und gegen das Gefühl der Hilflosigkeit. Man will nicht hinnehmen, was geschehen ist. Man will das Selbst erhalten, wehrt sich gegen Unterordnung und Selbstaufgabe, gegen Verrat und unwürdige Behandlung. Hass bindet, weil er dann erst Ruhe gibt, wenn Frieden eingekehrt ist. Hass will besänftigt werden, nicht ignoriert. Er löst sich in Verbundenheit auf.
    Verbundenheit
    Die wichtigste Verbundenheit ist die mit sich selbst. Es ist daher in Ordnung, den Partner hin und wieder zu hassen. Man braucht sich dafür nicht zu verurteilen. Man kann den Hass erforschen, um seine eigenen Erwartungen klarer zu entdecken.
    Die zweite Verbundenheit ist die mit dem Partner. Ihm zu sagen, was man hasst, was man nicht mehr ertragen möchte, welche Erwartungen enttäuscht wurden und welche Wünsche unerfüllt blieben – das ist ein starkes Stück, das zur Selbstbestimmung dazugehört und die Gefühle zum anderen verändern kann.
    Aber Vorsicht: Der Partner löst den Hass nur aus. Er ist nicht dazu da, sämtliche Erwartungen zu bedienen. Liebe kann immer nur ein Geschenk sein und keine Pflicht. Was hätte man von einer Liebe, die erzwungen werden könnte? Der Hass lässt sich nutzen, aber leiten sollte der Hass einen nicht. Dann zerstört er, was man liebt, und am Ende schadet man sich selbst.
    Eine Geschichte
    Luise hat Hassattacken gegen ihren Freund Georg. Immer wieder macht er sie auf Partys vor Freunden für ihre kulturellen Interessen Oper und Ballett lächerlich, stichelt gegen sie und überhäuft sie mit Ironie. Auf ihrem Geburtstag ist das wieder geschehen. Sie wirft ihm danach voller Wut den Satz „Ich hasse dich“ an den Kopf und droht, ihn zu
    verlassen, wenn er so etwas noch einmal macht. Georg fühlt sich angegriffen und versucht, sich zu rechtfertigen, indem er Argumente gegen Oper und Ballett aufführt. Luise wird dadurch nur noch wütender, ihr Hass wächst.
    Die Situation wendet sich, als Luise die Kurve bekommt und nicht mehr sagt: „Ich hasse dich“, sondern: „Ich hasse das, was du tust.“ Doch sie bleibt in der Auseinandersetzung standfest und verlangt eine Erklärung, warum Georg sie immer wieder lächerlich macht.
    Georg geht auf die Suche nach seinen Motiven und gibt schließlich zu, dass er sehr enttäuscht darüber ist, dass Luise an seinem Interesse, Sport, nicht teilnimmt, dass er sich oft verlassen, traurig und hilflos fühlt. Als er sich aufrichtig für sein Verhalten entschuldigt, kann Luise sich wieder mit ihm versöhnen. Für den Fall, dass Georg rückfällig wird, vereinbaren sie: Macht er sie nochmals lächerlich, muss er Luise drei Monate lang in Opern und Ballettaufführungen begleiten
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