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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste
Autoren: GU
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ist. In der Beziehung entsteht dann eine Spannung. Erst anhand dieser Beziehungsveränderung fällt auf, dass es zu Veränderungen auf Seiten des einen oder des anderen Partners gekommen ist. Dass Beziehungen an solch einem Punkt schwierig werden können, stellt kein Versagen dar, sondern gleicht einem Wink mit dem Zaunpfahl.
    Eins meiner Bücher trägt den Untertitel „Wer etwas ändern will, braucht ein Problem“. Diese Erkenntnis trifft ohne Einschränkung auch auf Partnerschaften zu. Die beste Haltung gegenüber Paarproblemen ist daher die Neugier. Auch wenn es nicht leichtfällt: Interessieren Sie sich für die Probleme, die entstehen, und seien Sie gespannt darauf, welche Informationen sich darin mitteilen. Suchen Sie auf keinen Fall vorschnell nach Lösungen, nur um ein Problem loszuwerden. Entwickeln Sie einen langen Atem und Forschergeist. Wenn Sie ein Problem und seine Bedeutung erst einmal verstanden haben, tauchen Lösungen meist ganz von selbst auf.
    Es gibt nicht nur eine Liebesform
    Eine Beziehung verfügt zudem über eingebaute Probleme. Die Erwartungen an Paarbeziehungen sind heutzutage so groß geworden, dass man mit dem Partner sozusagen „alles“ erleben und teilen möchte. In einer Beziehung sind grundsätzlich drei verschiedene Liebesformen möglich. Es sind dies die partnerschaftliche, die freundschaftliche und die emotional-leidenschaftliche Liebe. Jede dieser Verbindungen ist intensiv und einzigartig und darf den Begriff „Liebe“ für sich beanspruchen. Allerdings ist es den Partnern kaum möglich, jede dieser Liebesformen dauernd und in gleicher Intensität miteinander zu teilen. Wenn beispielsweise Kinder hinzukommen, wird meist die partnerschaftliche Bindung wichtiger, während die leidenschaftliche an Bedeutung verliert. Manche Beziehungen haben ihre Schwerpunkte in einer oder zwei Liebesformen und beinhalten die dritte wenig oder gar nicht.
    Dass zwei, nur weil sie sich lieben, einander alles geben können, was jeder Einzelne braucht, ist eine Illusion. Realität ist hingegen, dass Partner sich immer wieder im Dschungel der drei Liebesformen verirren und dann neu zurechtfinden müssen. (Mehr zu diesen Themen in meinem Buch „Lebt die Liebe, die ihr habt“.)
    Wie unterscheiden sich nun diese drei genannten Liebesformen?
    Die partnerschaftliche Liebe ermöglicht gemeinsame Lebensprojekte, beispielsweise eine Familie oder eine Firma zu gründen oder den Lebensalltag gemeinsam zu bewältigen. Bei dieser Liebesform spielen Verhandlungen, Kompromisse, Verlässlichkeit und der gerechte Ausgleich von Leistungen eine große Rolle.
    Die freundschaftliche Liebe lebt im Unterschied dazu von freiwilligen guten Taten. Der Freund lässt seinen Partner so sein, wie er ist, er unterstützt ihn sogar darin, seine Eigenarten zu leben und zu entwickeln. In dieser Liebesform sind Sympathie, Respekt und Wesensanerkennung zentral.
    Die emotional-leidenschaftliche Liebe wiederum lebt von der gegenseitigen emotionalen Bestätigung und von Begegnungen in intimen Bereichen, beispielsweise in der Sexualität. Liebespartner geben sich das Gefühl, in allen Aspekten ihrer Persönlichkeit gemeint und geliebt zu sein, auch in den körperlichen. In dieser Liebesform spielen tiefe Gefühle und erotisches Begehren die größte Rolle.
    Das alles wäre halb so kompliziert, wenn sich die drei Liebesformen gegenseitig unterstützen würden. Das tun sie aber nicht unbedingt, vielmehr kommen sie sich öfter mal gegenseitig in die Quere oder beißen sich mitunter sogar.
    So können Sie beispielsweise darüber verhandeln, wie die Partnerschaft geregelt wird, wer die Wäsche erledigt und wer den Garten pflegt, wer das Geld verdient oder wer die Hausaufgaben mit den Kindern macht. Aber Sie können nicht darüber verhandeln, wer wen wann wie zu begehren hat. Wenn Sie die emotional-leidenschaftliche Liebe wollen, müssen Sie diese Liebe schenken und darauf hoffen, dass Ihr Geschenk erwidert wird. Als leidenschaftlicher Liebhaber dürfen Sie durchaus egoistisch sein und Ihren Partner ganz für sich allein wollen.
    Das wiederum passt jedoch nicht zur freundschaftlichen Liebe, weil ein freundschaftlich Liebender dem Partner gönnt, was dieser braucht, und ihn in seiner individuellen Entwicklung unterstützt, auch wenn seine eigenen persönlichen Interessen ganz anders lauten.
    Ob solcher in
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