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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste
Autoren: GU
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zu viel Platz ein und die Freude kommt zu kurz. Erinnern Sie sich daran, was Ihnen früher Freude gemacht hat und sprechen Sie darüber, „was mir“ und „was dir“ jetzt Freude bereiten würde.
    Wenn Freude mit dem Partner da ist: Scheuen Sie sich nicht, Ihrer Freude Ausdruck zu geben – wann immer Sie sie empfinden. Sagen Sie ruhig häufiger: „Es freut mich, dass …“ Und bedanken Sie sich dafür bei Ihrem Partner. Solch eine Bekräftigung kann die Bedeutung der gemeinsamen Freude in der Beziehung verstärken.
Freundschaft
    Noch im Mittelalter wurde die Liebe zwischen Verlobten und Eheleuten als Freundschaft bezeichnet. Damals wollte man die Leidenschaft überhaupt nicht in der Ehe haben, weil man wusste, dass Leidenschaft unberechenbar ist und es keine Gewähr für ihre Dauer gibt. Ehebeziehungen sollten daher auf stetiger, wohlwollender Zuneigung beruhen, man sollte „gut“ zueinander sein, das genügte. Heute spricht kaum noch jemand von der freundschaftlichen Liebe zwischen Partnern, dabei spielt diese Liebesform nach wie vor eine große Rolle.
    Was soll man sich unter freundschaftlicher Liebe zwischen Mann und Frau vorstellen? Wenn Partner sich gegenseitig in ihrer Entwicklung unterstützen, in ihren Eigenarten, wenn sie Interessen miteinander teilen und wenn sie einander gern Gutes tun, dann sind sie in freundschaftlicher Liebe verbunden. Der Freund sagt: „Ich mag deine Eigenarten, ich unternehme gern etwas mit dir und ich unterstütze dich in deiner persönlichen Entfaltung.“
    Therapeuten haben diese Dimension der Liebe aufgegriffen, indem sie betonen, es sei wichtig, den Partner in seinem persönlichen Wachstum zu unterstützen. Die Zeiten der freundschaftlichen Liebe sind also keineswegs vorbei, im Gegenteil. So drücken beispielsweise die Worte „Wenn es dir guttut, kannst du gern allein in Urlaub fahren“, eine freundschaftliche Liebe aus. Ebenso die Aussage: „Ich liebe es, mit dir durch die Welt zu reisen oder in die Oper zu gehen.“ Oder die Versicherung: „Wenn du Karriere machen willst, unterstütze ich dich darin.“
    Der Ausdruck dieser Liebe
    Es ist nicht immer einfach, solch einer freundschaftlichen Liebe Ausdruck zu geben, weil die beiden anderen Liebesformen in einer Beziehung – die partnerschaftliche und die leidenschaftliche Liebe – zu solchen Wohltaten nicht in der Lage sind. Die partnerschaftliche Liebe erwartet gleichwertige Leistungen und handelt diese aus. Die leidenschaftliche Liebe ist egoistisch, sie hat die eigenen Bedürfnisse im Fokus.
    Wer beispielsweise sagt: „Bei aller Liebe – aber es passt mir nicht, dass du ein eigenes Hobby pflegst“ oder: „Ich möchte, dass du auf deine Karriere verzichtest“, der ist dem Partner an diesem Punkt kein Freund, weil damit weder gute Tat noch Wesensunterstützung verbunden sind. Der Partner wird aufgefordert, etwas von sich wegzugeben, was zur Folge hat, dass er sich nicht gemeint fühlt. Auf Dauer erfüllt allerdings nur eine Beziehung, in der man sich als das Individuum wahrgenommen fühlt, als das man sich selbst empfindet.
    Der Freund sieht, was der andere braucht, und tritt mit seinen eigenen Interessen ein Stück zurück. Daher wird die freundschaftliche Liebe in jeder Beziehung gebraucht, denn sie ermöglicht dem Partner, seine Eigenarten zu leben und er selbst zu bleiben.
    Eine Geschichte
    Peter und Ilona grübeln an einem schwierigen Problem. Sie möchte unbedingt ein Semester im Ausland studieren, er ist an seinen Job gebunden und will nicht, dass sie geht, da er sie liebt. Er droht, die Beziehung dennoch zu beenden, weil er glaubt, die lange Zeit der Abwesenheit nicht ertragen zu können. Peter könnte sein Dilemma mit folgenden Fragen klären: „Was würde ich tun, wenn es sich nicht um meine Partnerin, sondern um meine beste Freundin handeln würde?“ „Was müsste ich tun, wenn ich Ilona gehen lasse und die Beziehung dennoch zu bewahren versuche?“ Und: „Was würde es mir ermöglichen, Ilona diese Freude zu machen?“
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Die freundschaftliche Liebe wird in einer Beziehung gebraucht, um zwischen emotional-leidenschaftlicher (egoistischer) Liebe und partnerschaftlicher (pflichtbetonter) Liebe zu vermitteln.
    â€¢ Wenn Partner sich gegenseitig fördern und einander Gutes tun, fühlen sie sich
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