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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie
Autoren: A. E. van Vogt
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Maschine gefunden, sagen Sie?« Der Polizist war anscheinend endlich bei diesem Punkt des Tatbestandes angelangt.
    »Ja.«
    »Haben Sie den Fund bei der Polizeidienststelle in Crescentville gemeldet?«
    Pendrake zögerte. Ohne die Maschine als Beweisstück dafür, wie ungewöhnlich dieser Fund war, sah er sich außerstande, glaubwürdig zu erklären, wieso er den Besitz des Motors geheimgehalten hatte. Er antwortete schließlich: »Ich hielt es zunächst für ein Stück Schrott. Als ich dann entdeckte, daß es kein Altmetall war, fand ich sehr schnell heraus, daß niemand einen derartigen Verlust gemeldet hatte. Als Finder der Maschine sah ich mich daher berechtigt, sie zu behalten.«
    »Aber jetzt haben sie die rechtmäßigen Eigentümer?«
    »Ich glaube, ja«, gab Pendrake zu. »Doch die Tatsache, daß sie Revolver verwendeten, ihre Heimlichtuerei und die Art und Weise, in der sie mich zwangen, das Flugzeug zu verkaufen, erschien mir bedenklich genug, um Anzeige zu erstatten.«
    Der Polizeibeamte kritzelte einige Worte; dann: »Können Sie mir die Herstellernummer des Triebwerks nennen?«
    Pendrake seufzte. Als er endlich in den Schein der aufgehenden Sonne hinausging, kam er sich vor, als ob er einen Blindgänger in eine undurchdringliche Dunkelheit abgefeuert hätte.

 
3
     
    Im Morgenflugzeug aus Dormantown traf er in Washington ein und begab sich unverzüglich zur Geschäftsstelle von Hoskins, Kendlon, Baker, und Hoskins, Patentanwälte. Einen knappen Moment, nachdem sein Name hineingeschickt worden war, erschien ein schlanker, junger Mann und rannte durch das Vorzimmer auf Pendrake zu. Ohne sich um die Verdutztheit des Empfangsangestellten zu kümmern, rief er mit hoher Stimme:
    »Der Mann aus Stahl! Jim, ich ...«
    Er verstummte. Seine blauen Augen wurden groß. Die Farbe wich aus seinen Wangen, und sein Blick heftete sich mit entsetztem Ausdruck auf Pendrakes leeren Ärmel. Schweigend zog er Pendrake in sein Privatbüro. Er murmelte: »Der Mann, der die Türklinken abriß, wenn er zu sehr in Eile war, und der in der Erregung alles zerquetschte, was er in den Händen hielt ...« Er richtete sich auf und schüttelte seinen Trübsinn sichtlich ab. »Wie geht's Eleanore, Jim?«
    Pendrake hatte gewußt, daß der Anfang schwer sein würde. So knapp er nur konnte, erzählte er: »Du weißt, wie sie war. Sie hatte jenen Job in der Forschungsabteilung der Hilliard Enzyklopädie-Gesellschaft – eine völlig weltfremde Existenz, aus der ich sie herauszog, und ...«
    Er brach ab, zuckte schließlich die Achseln und fuhr fort: »Und dann erfuhr sie irgendwie von jenen anderen Frauen. Ich habe keine Ahnung, wer es ihr erzählt hat. Sie zeigte mir einen Brief und fragte mich, ob es wahr wäre.«
    Hoskins entgegnete mitfühlend: »Wir waren drei Jahre lang in Vietnam. Ich hatte dort während dieser Zeit ein gutes Dutzend Frauen. Wenn ich nicht schon verheiratet gewesen wäre, hätte ich eine von ihnen zur Frau genommen. Was stand in dem Brief, und von wem war er?«
    »Ich habe ihn nicht gelesen«, erwiderte Pendrake. Er seufzte. »Ich weiß nicht, was ich an Eleanore gefunden habe. Vielleicht hat sie mich an meine Mutter erinnert, oder so ähnlich. Sie hatte etwas an sich, das andere Frauen unwichtig erschienen ließ. Doch genug davon.«
    Ohne Vorrede stürzte er sich in eine genaue Schilderung der Episode mit dem Motor. Es dauerte nicht lange, bis er die volle Aufmerksamkeit seines Gegenübers hatte, und als er am Ende der Geschichte anlangte, ging Hoskins mit langen Schritten im Zimmer auf und ab.
    »Eine Geheimgruppe mit einer neuen, phantastischen Wundermaschine, Jim, das scheint mir eine ganz große Sache zu sein. Ich habe gute Verbindungen zur Luftwaffe und kenne den Kommissionsvorsitzenden Blakeley gut. Hast du reichlich Geld?«
    Pendrake zuckte die Achseln. »Das hängt davon ab, was du unter reichlich verstehst.«
    »Ich meine es folgendermaßen: Auf den Amtsschimmel zu warten, wäre Zeitverschwendung. Kannst du fünftausend Dollar auf den Tisch legen, für eine Elektronenbildkamera? Vielleicht kriegst du dein Geld zurück, vielleicht auch nicht. Worauf es allein ankommt, ist, daß du zu jenem Abhang zurückgehst, wo du den Motor gefunden hast, und die Elektronen des Erdreichs photographierst. Wir brauchen ein Bild der Maschine, um den Typ des ewigen Zweiflers zu überzeugen, der sich wieder überall zu zeigen beginnt – der Bursche, der nur das glaubt, was er sehen kann, und der dich von Pontius zu Pilatus
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